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Killer-Camping

Killer-Camping

Titel: Killer-Camping Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Zugriff, als sich Judd endlich bewegte und zur Seite fiel.
    Ich hatte Glück. Mit beiden Händen bekam ich den Griff, hielt das Gerät auch weiterhin fest und bekam sofort dessen Kraft zu spüren, denn der Spaten riß mich mit einer dermaßen ernormen Wucht nach vorn, daß ich dagegen nicht ankam.
    Ich stolperte über den unebenen Boden, hob die Beine so gut wie möglich und landete irgendwo in einem Gebüsch, dessen Zweige über mir zusammenschlugen, als ich fiel.
    Der Spaten zitterte, als hätte er mehrere Stromstöße bekommen. Im Liegen konnte ich ihn drehen und rammte ihn mit dem Blatt zuerst in den weichen Boden.
    Da blieb er stecken!
    Ich aber lag, keuchte und schloß für einen Moment die Augen, bevor ich mich wieder erhob. Schwere Schritte stampften auf mich zu. Es war der kalkbleiche Judd, der auf mich zustolperte und mit beiden Armen winkte.
    »Gott sei Dank, du lebst.«
    »Ja, soeben noch.«
    »Was war das?«
    Ich hob die Schultern. »Ein Spaten, mein Junge. Einer, der irgendwo im Gelände gelegen hat und wohl nicht wollte, daß wir unseren Weg fortsetzen.« Über Judds Gesichtsausdruck mußte ich lachen. »Nimm es nicht tragisch, alter Junge, wir haben es ja geschafft.«
    »Richtig, John, aber wer hat ihn geschleudert? Kannst du mir das sagen? Wer besitzt überhaupt diese Kraft, so etwas tun zu können? Da komme ich nicht mit.«
    »Es ist der Wald oder die Kraft, die in der Tiefe des Bodens existiert und sehr mächtig sein muß.«
    »Das sind Märchen, so etwas gibt es nicht.«
    »Hat man uns nicht gerade vom Gegenteil überzeugt? Judd, hier lebt und haust etwas, das den meisten Menschen tödlich überlegen ist. Kannst du dich daran erinnern?«
    »Es hat schon drei Tote gegeben.«
    »Wieso drei?«
    Ich ärgerte mich über meine Geschwätzigkeit und sagte nur: »Vergiß es!« Er sprach mich auch nicht darauf an, Judd hatte andere Sorgen. Ängstlich schaute er sich um, stets auf der Suche nach neuen Gefahren, doch der Wald verhielt sich ruhig.
    Auch auf dem Platz lief alles normal. Das Geräusch der Stimmen schallte durch den Wald zu uns hoch. Es gab keinen Grund, dort eine Gefahr zu sehen. Sie lauerte hier zwischen den Bäumen, noch lauerte sie da. Ich war mir allerdings sicher, daß sie schon sehr bald ihr Zentrum verändern würde und sich dorthin wandte, wo sich die Menschen befanden.
    Ich schaute gegen die Bäume.
    Es gehörte zu meinen Eigenschaften, daß ich die Natur sehr mochte. Besonders den Wald, der die große, grüne Lunge für unsere Welt darstellte. So war es unverantwortlich, daß in Südamerika die Regenwälder abgeholzt wurden, nur um die Profitgier einiger Geschäftsleute zu stillen.
    In Europa hatten wir andere Probleme. Da starb der Wald durch Umweltgifte, deshalb freute ich mich so sehr über den Anblick der Baumkronen.
    Nur hier nicht…
    In diesem Wald wirkten sie plötzlich dunkel und drohend. Sie kamen mir nicht mehr wie ein Schutz vor, hier war eher das Gegenteil eingetreten. Es hätte mich nicht gewundert, wenn die Kronen angefangen hätten zu zittern, um dann auf den Boden zu schlagen und alles unter sich zu vergraben.
    Ich mußte mich zudem damit abfinden, daß es lebende Bäume gab. Getrieben oder am Leben gehalten von einer Kraft, die hier alles unter Kontrolle hielt.
    »Ich glaube«, sagte Judd, »daß es besser ist, wenn wir gehen. Ich fühle mich hier nicht mehr sicher.«
    »Das verstehe ich. Aber fühlst du dich zwischen den anderen besser?«
    »Das weiß ich nicht. Sollten wir sie nicht warnen? Wenn der Schrecken um sich greift, kann es doch zu einer Katastrophe kommen.«
    »Richtig.«
    »Dann gibt es nur die Flucht!« Er schüttelte den Kopf und ging dorthin, wo der Spaten steckte. Ich wollte ihn noch warnen, doch er hatte ihn bereits aus dem Boden gezogen. Mit ihm in den Händen drehte er sich um, starrte mich an, wobei er sich innerhalb der nächsten beiden Sekunden sehr veränderte.
    Es fing bei seinem Gesicht an. Plötzlich zeigte es einen harten, fast mordgierigen Zug. Sein Körper streckte sich, als wollte er noch wachsen. Die Augen bekamen einen Glanz, vor dem ich mich eigentlich hätte fürchten müssen.
    »Jetzt«, sagte Judd und lachte rauh. »Jetzt werde ich dich packen, verdammter Hund!«
    Er hob den Spaten mit einer ruckartigen Bewegung an, so daß sein Blatt genau auf mich wies.
    »Laß ihn fallen!« warnte ich.
    Er schüttelte den Kopf. Dann ging er los. Es waren nicht mehr als fünf Yard, die uns trennten, eine Sache von Sekunden, die noch schneller

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