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Killer-Camping

Killer-Camping

Titel: Killer-Camping Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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noch auf dem Fußboden, wo ihre dicht zusammengedrängten, schuppigen Körper einen Teppich zeichneten, der an der Für begann und sich zunächst bis zum Bett hinzog.
    Aber sie kletterten an den Pfosten in die Höhe, um die Decke und damit Lady Sarah zu erreichen.
    Ihre Starrheit hatte sie schnell überwunden. Ihr war klar, daß sie das Zimmer verlassen mußte, wollte sie nicht überfallen werden. Bevor die ersten Käfer hochkrabbeln konnten, zog sie die Beine an. Einige hatten ihre Schuhe trotzdem erreicht und klammerten sich an dem Leder fest, als wäre es geleimt worden.
    Sarah Goldwyn bewegte sich nicht mehr wie eine Dreißigjährige. Sie war gut vierzig Jahre älter und dementsprechend steif, obwohl sie für ihr Alter noch Erstaunliches zeigte.
    Sie schwang sich vom Bett, die Beine dabei hochhaltend. Vor dem Bett gab es keinen freien Fleck mehr, auf dem sie ihre Füße hätte setzen können. So trat sie dann auf den sich bewegenden, zitternden und raschelnden Teppich. Sie hörte, daß zahlreiche Tiere unter dem Druck der Füße regelrecht zerknacken. So schlimm die Geräusche auch waren, die gaben ihr einen gewissen Auftrieb.
    In die Käfer hineintretend und sie dabei in eine matschige Rutschbahn verwandelnd, näherte sie sich der Für, wo der Strom der Tiere plötzlich nicht mehr zu sehen war. Weg, wie abgeschnitten. Sie taumelte in den Flur. John mußte Bescheid wissen. An der Wand stützte sie sich ab, als sie in Richtung Treppe lief, wo sie Schritte hörte und ein Schatten erschien.
    Art Cromwell, der Wirt, erschien. Sein Gesicht zeigte ein ebensolches Erstaunen wie die Züge der Horror-Oma. »Himmel, was ist mit Ihnen los? Sie sehen ja so schlecht aus, Mrs. Goldwyn!«
    Die Horror-Oma lachte nur. »Was mit mir los ist? Fragen Sie mal lieber, was in meinem Zimmer liegt.«
    »Was denn?«
    »Käfer, Mister! Dicke, widerliche Käfer.« Sie zeigte die Größe mit Daumen und Zeigefinger an.
    Er schaute ihr ins Gesicht. »Wollen Sie mich auf den Arm nehmen? Das glaube ich nicht.«
    »Kommen Sie mit, es sind Tausende.«
    »Ja, gut, die sehe ich mir an.« Er spürte ihre harten Finger an seinem Arm.
    Lady Sarah hatte es bis zur Zimmertür eilig. Dort wurde sie dann vorsichtig, peilte in den Raum hinein und verlor auch den letzten Rest der Farbe aus dem Gesicht.
    »Wo sind denn Ihre Käfer?« fragte Cromwell, der über Lady Sarahs Schultern blickte.
    »Sie… sie waren vorhin noch da.«
    »Ach so — ja.« Er lachte schrill, auch etwas hämisch, was Lady Sarah aufregte und herumfahren ließ.
    »Glauben Sie etwa, ich hätte Sie geleimt?«
    »Na ja, nicht direkt.« Er verzog das Gesicht zu einer Grimasse. »Mehr ein Spaß, nicht?«
    Lady Sarah ließ ihn nicht aus den Augen. »Ein Spaß also? Nein, Mr. Cromwell, das ist kein Spaß. Ich habe die verdammten Käfer gesehen.«
    Die folgenden Worte zischte sie ihm leise entgegen. »Sie waren auf einmal da. Als gewaltige Horde kamen sie an, durch die verdammte Tür hinter ihnen. Sie bewegten sich in meinem Zimmer wie ein wandelnder Teppich und wollten sogar auf das Bett.« Sie standen längst im Raum und schauten sich um.
    »Aber ich sehe keine.« Art Cromwell kratzte über seine Stirn.
    »Außerdem müssen Sie mich entschuldigen, ich habe nämlich noch zu tun. Ich will den Leuten die Bänke und Stühle für das Grillfest rausgeben. Die können ja nicht im Stehen feiern.«
    Er wollte sich abwenden, als Lady Sarah den Beweis doch fand.
    »Kommen Sie her, Mr. Cromwell, schauen Sie.« Die Horror-Oma deutete auf ihren rechten Fuß.
    »Was ist das?«
    »Ein Käfer, Mister. Einer, der noch übriggeblieben ist. Er krabbelt über die Spitze.«
    Art Cromwell hob die Schultern. »Das ist für mich kein Beweis. So etwas können Sie mir nicht erzählen. Diese Käfer gibt es hier. Wenn einer in Ihr Zimmer eingedrungen ist, sprechen Sie gleich von Tausenden. Entschuldigen Sie, das ist mir zu hoch.« Er nickte Lady Sarah zu, drehte sich um und verließ das Zimmer.
    Sie schaute ihm nach. Dabei wußte sie nicht, ob sie ihm böse sein sollte oder nicht. Hätte man ihr eine derartige Geschichte erzählt, sie hätte wohl ebenso reagiert.
    Daß sie keinen Alptraum erlebt hatte, stand für sie fest. Diese verfluchten Käfer waren Wirklichkeit gewesen und hatten es geschafft, innerhalb weniger Sekunden zu verschwinden. Das wiederum wollte Lady Sarah ebenfalls nicht in den Kopf.
    Sie suchte das Zimmer nach Spuren ab, ohne auch nur einen Käfer zu finden. Den letzten schickte sie von ihrem Schuh und

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