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killer country: thriller (German Edition)

killer country: thriller (German Edition)

Titel: killer country: thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Nicol
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weiterhin gegen den weißen BMW lehnte. Er stand barfuß im Staub, trug Shorts und ein zerknittertes T-Shirt. Grinste sie an. Rief etwas, das Mace nicht verstand.
    Christa winkte ihm zu. Sagte zu Mace: »Der ist aber locker drauf.«
    Mace erwiderte: »Da wär ich mir nicht so sicher.« Er fragte sich, ob Pylon bei seinem zweiten Versuch mehr Glück bei den Bullen hatte.
    Sie fuhren um den Ort herum auf einer Nebenstraße Richtung Norden. Außer einem Bauern auf einem Zweisitzer, der zum Markt wollte, sowie einer Familie neben einem Eselskarren, die ebenfalls Richtung Norden unterwegs war und durch eine leere Landschaft wanderte, begegneten sie keiner Menschenseele. Nur Gestrüpp, Schirmakazien und weite Grasebenen.
    »Wo wohnen die?«, rief Christa über den Fahrlärm hinweg, als sie die Familie passiert hatten.
    »Wahrscheinlich in dem Karren«, antwortete Mace. »Das sind Wagenleute. Immer unterwegs.«
    Auf der anderen Seite des Seekoei River bremste er ab, um nicht zu übersehen, worauf ihn der Richter hingewiesen hatte: links drei Gräber, rechts hinten ein verfallenes Haus zwischen Pappeln. Ein paar hundert Meter weiter ein verrostetes Auto – ein Modell, das schon seit über sechzig Jahren nicht mehr hergestellt wurde. Das nächste Tor auf der rechten Seite von zwei weiß gestrichenen Steinbrocken flankiert. Dort mussten sie abbiegen. Und das Tor unbedingt hinter sich schließen. Ein Schild am Zaun warnte davor, dass Leute, die das Land unbefugt betraten, erschossen würden.
    Die Kiesstraße hinter dem Tor wies einen leicht erhöhten Mittelstreifen auf, der mit Unkraut überwachsen war. Das Kratzen und Schleifen am Unterboden des Spider rüttelte Mace und Christa durch. Sie hielt sich die Ohren zu, während der Wagen so hin und her ruckelte.
    »Wir hätten einen Jeep gebraucht, Papa!«, rief sie.
    Etwa drei oder vier Kilometer vom Tor entfernt sei das Farmhaus, hatte der Richter erklärt. Über eine Steinebene, um einen Inselberg herum, nach einem Kilometer durch Blauen Eukalyptus sollten sie das Haus an den Hängen sehen, die zum Fluss hinabführten. Der mochte Seekoei River heißen, aber dort habe sich wahrscheinlich bereits seit zweihundert Jahren kein Nilpferd mehr blicken lassen. Auf der Stoep lägen allerdings noch immer ein paar Knochen und Zähne, die am Flussufer gefunden worden seien.
    Mace fuhr vorsichtig und so langsam dahin, dass sie zu Fuß vermutlich schneller gewesen wären. Was die Sicherheit betraf, hätte man annehmen können, dass allein die Strecke vom Tor bis zum Haus reichte, um nur die ganz Entschlossenen weiterkommen zu lassen. Farmmörder verließen meist so schnell wie möglich den Ort des Verbrechens. Das war in diesem Fall ohne einen Geländewagen unmöglich. Mace fragte sich, ob der Richter mit seiner Sorge nicht übertrieb.
    Sie umrundeten den Hügel fast ausschließlich im ersten Gang. Der Motor wurde immer heißer, was Mace beunruhigte. Keine Chance, höher als in den zweiten Gang zu schalten. Westlich des Hügels öffnete sich der Blick auf schwarze steile Felswände, die zu einem bewachsenen Flussbett hinabblickten. Dahinter Schirmakazien und eine Graslandschaft, im morgendlichen Licht gelb leuchtend. Ein schöner Anblick. Christa schrie trotzdem auf. Mace entdeckte zwei Dobermänner und einen Rottweiler, die ihnen entgegenhetzten. Die Hunde leise rennend, nur die Zähne gefletscht.
    Es blieb keine Zeit, um das Dach hochzuklappen. Also fuhr er weiter auf das Haus zwischen den Eukalyptusbäumen zu. Wenn sie anhielten, würden die Hunde zubeißen. Die beiden Dobermänner umkreisten bereits das langsame Auto und schnappten nach ihnen, während der Rottweiler neben ihnen herlief und zu bellen begonnen hatte.
    Mace zückte Rudi Kletts P8 und lud sie durch. Überlegte, ob er einmal in die Luft schießen sollte. Doch ehe er dazu kam, ertönten zwei Schüsse und trafen die Bäume. Eine Flinte, Kaliber zwölf, vermutete er. Die Hunde zogen sich ein wenig zurück. Die Dobermänner umkreisten allerdings noch immer den Wagen, während der Rottweiler ihnen mit roten Augen folgte. Vor ihnen trat ein dürrer Mann aus dem Haus, der sein Gewehr nachlud, das aufgeklappt über dem Arm hing. Mace hielt neben ihm an.
    »Mr Bishop«, begrüßte ihn der Mann. Schlaksig in seinen Jeans, die lose an ihm herabhingen. »Sie sind umsonst hierhergekommen, mein Guter. Ich hab Telman gesagt, dass es momentan nicht günstig ist. Wir müssen uns hier um andere Dinge kümmern.«
    Mace stellte den Motor ab und

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