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killer country: thriller (German Edition)

killer country: thriller (German Edition)

Titel: killer country: thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Nicol
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diesem Unsinn über die Farmmorde anfängt, dann denk ich mir: Hier geht es nicht um zufällige Gewaltakte, hier geht es um Rache.«
    Mace sagte: »Er will, dass ich jemanden bei Ihnen Wache schieben lasse.«
    »Kommt nicht in Frage.« Der Oberrichter schüttelte den Kopf. »Niemals, mein Freund.«
    »Die einzige andere Möglichkeit sind Zäune, Lichter, Sensoren, Funkkontakt.«
    »So werde ich nicht leben.«
    »Dachte ich mir«, meinte Mace.
    Der alte Mann trank sein Glas leer und griff nach der Flasche. »Trinken Sie.«
    »Nein«, erwiderte Mace und legte die Hand über sein Glas.
    Marius Visser runzelte die Stirn, als er die Flasche wieder aufschraubte. »Nein? Ein verdammter Moffie -Trinker.« Er schenkte sich selbst nach und hob das Glas, um Mace zuzuprosten. »Hat Telman Ihnen von seinem Rollstuhl erzählt? Wie es dazu kam?«
    »Wir haben nur Geschäftliches besprochen.«
    »Die Geschichte soll er Ihnen mal erzählen. Fragen Sie. Fragen Sie ihn, warum er seinen Pa so hasst.«
    »So sehr, dass er denselben Beruf ergriffen hat? Auch Richter wurde?«
    »Aus reinem Hass, Mr Bishop. Um sich an mir zu rächen. Um mir zu zeigen, dass er genauso gut ist wie ich, sogar im Rollstuhl.«
    Mace nahm noch einen Schluck Selbstgebrannten. Wusste nicht, wohin das Ganze führte oder ob er das alles wissen wollte.
    »Wegen mir sitzt er im Rollstuhl. Sein Pa hat ihn da hineinbefördert.«
    Jetzt kommt’s, dachte Mace und beobachtete, wie Marius Visser einen weiteren Schnaps kippte.
    »Bin eines Tages am späten Nachmittag zur Farm zurückgefahren. Die Sonne blendete mich, und der Wagen hat sich überschlagen. Telman war damals noch ein Junge, zehn Jahre alt. Er flog aus dem Auto. War nicht angeschnallt, also ist er rausgeflogen. Knack – und sein Rückgrat war an zwei Stellen gebrochen. Seitdem hasst er mich.«
    »So was kann passieren.«
    »Damit war’s noch nicht vorbei. Zwölf Jahre später bringt sich meine Frau um, Telmans Mutter. Mit Tabletten. Telman macht mich dafür verantwortlich.«
    Mace trank den Rest seines Schnapses. Sagte: »Vielleicht sollte ich mich mal umsehen.«
    Am Nachmittag spazierten er und Christa zum Fluss hinunter, um dort eine Malerei der San zu suchen. Mace wollte vor allem Marius Visser loswerden. Der alte Mann redete ununterbrochen über Todesstrafe, Abtreibungen, Kindervergewaltigungen, Waffengesetze, Hijacker, die Rechte Krimineller, Gewalt im Fernsehen, schlechte Ausdrucksweisen oder ließ sich über seine Theorie aus, dass Schwarze zu kleine Gehirne hätten, um zukunftsorientiert handeln zu können.
    »Gibst du einem Darkie einen Vorschuss, was tut er dann? Scheißt auf die Arbeit, geht nach Hause und setzt sich unter einen Baum, bis das Geld alle ist. Für den gibt’s kein Morgen, mein Guter.«
    Mace fragte sich gerade, wie er so den restlichen Tag und den Abend überstehen sollte, als Salome vorschlug, sie könnten sich ja die Malerei auf dem Felsen ansehen. Fragte: »Möchten Sie vielleicht mit Christa dorthin spazieren? Marius ruht sich nachmittags ohnehin aus.«
    Sie zeichnete eine Umgebungskarte, während sich Marius Visser darüber ausließ, wie schwierig die Stelle zu finden und dass die Malerei stark verblasst sei.
    »Pissen Sie drauf«, schlug er vor.
    Salome tadelte ihn: »Ausdrucksweise, Marius.«
    »Dann kann man die Farben besser erkennen.«
    »Deshalb ist die Malerei so verblasst – weil deine ganze Familie schon diesem Rat gefolgt ist.«
    Der Pfad führte Mace und Christa durch einen Durchbruch in der Felswand. Die schwarzen steinernen Ungetüme erhoben sich zu beiden Seiten. Wie ein Eingang zu einer urzeitlichen Welt. Mace bemerkte, dass die Dobermänner bei Salome auf der Stoep blieben, während ihnen der Rottweiler bis zum Abhang folgte und dann stehen blieb. Nicht dass sie die Begleitung der Hunde gebraucht hätten. Im Rucksack hatte er seine P8 verstaut.
    Wo der Pfad abflachte, traf er auf einen Sandweg, den sie bis zum Aprikosenhain entlanggingen. Die Früchte waren schon lange geerntet, das Laub brüchig geworden. Hier herrschte eine seltsame Stille. Keine Vögel, keine Insekten. Am Ende der Plantage führte ein Gatter auf einen weiteren Pfad, der sie durch den Busch bis zu einer Lichtung oberhalb des Flusses brachte. Es war mehr ein Wasserbecken als ein fließender Fluss. Auf der Oberfläche sammelten sich Algen. An den Stellen, an denen die Sonne durch das Flechtwerk und die Weiden drang, tanzten silberne Moskitoschwärme im Licht. Es stank bestialisch. Als ob unter

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