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killer country: thriller (German Edition)

killer country: thriller (German Edition)

Titel: killer country: thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Nicol
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Schweigen.
    »Vittoria. Komm schon, Meisie .«
    Der Mann: »Gib mir das.« Über das Megafon: »Mach uns keine Probleme, okay? Wirf die Waffe raus! Wir haben nicht den ganzen Tag Zeit.«
    Statt seinem Befehl zu folgen, hielt sie die Pistole um die Ecke des Hauses und schoss zweimal. Splitterndes Glas. Die Windschutzscheibe. Genau getroffen. Der Wärter fluchte. Erklärte ihr, wenn sie nicht gleich die Waffe rausrückte und mit erhobenen Händen herauskäme, würde sie von einem Kugelhagel durchsiebt.
    Und an welche Armee hast du da so gedacht, hätte sie am liebsten geantwortet, hielt aber lieber still. Sie hatte noch drei Kugeln. Wie viele hatten die beiden? Vielleicht fünf in der Waffe des Wärters.
    Sie nahm nicht an, dass sie schon Verstärkung angefordert hatten, sonst würde sie bereits Sirenen und die Geräusche von Helikoptern hören.
    Es gab also nur die beiden Wärter und den Transporter. Die unvorsichtigen Idioten hatten vergessen, ihr Handschellen anzulegen. Hatten ihr erlaubt, pinkeln zu gehen – als ob sie nicht die erstbeste Gelegenheit nutzen würde, um abzuhauen. Behämmerte Trottel. Sie hatten sie völlig unterschätzt.
    »Ich komme raus!«, rief sie. Hielt eine Hand hoch, wackelte mit den Fingern. Ihre Hand umrahmt von einem ehemaligen Fenster.
    Keine Antwort. Dann die Standarderwiderung: »Wirf die Waffe rüber.«
    Sie stand auf, zeigte sich im Fensterrahmen. Die Waffe hielt sie vor den Blicken der beiden verborgen.
    Die zwei befanden sich völlig ungeschützt neben dem Transporter. Als ob es sich nicht um einen Schusswechsel handeln würde.
    »Komm schon, Meisie «, sagte die Lesbenschlampe. »Sei ein liebes Mädchen. Hör auf mit dem Scheiß. Wir brauchen diesen ganzen Kak nicht.«
    »Die Hände hoch«, befahl der Wärter durch das Megafon. »Ich will deine Hände sehen.«
    »Kannst mich mal!«, antwortete sie und riss die Pistole hoch, um direkt in den Schalltrichter zu schießen. Sie sah, wie der Mann zu Boden sackte. Dann ging sie in Deckung. Setzte sich neben Vogelkot und hörte zu, wie der Verletzte gequält stöhnte.
    Die Lesbenschlampe brüllte: »Das ist echte Scheiße, Meisie ! Jetzt bist du dran. Du wirst deine Heimat nie wieder sehen. Keine Chance! Hör jetzt sofort auf mit deinen Spielchen und komm raus!«
    Fünf Schüsse sausten durch die Luft und schlugen in die Erdziegel ein. Es regnete Brösel auf sie herab.
    Sie robbte unter das Fenster und kniete sich seitlich hin. Zählte eins, zwei, drei. Zeigte sich. Sah, dass die Lesbenschlampe neben dem Mann hockte und nicht einmal in ihre Richtung schaute. Sie schoss. Beobachtete, wie die Kugel auf ihr Ziel zuraste. Sah nach einem Genickschuss aus. Die fette Lesbenschlampe fiel flach auf den Boden.
    Und noch immer eine Kugel übrig.
    Sie boxte begeistert in die Luft. Sagte laut: »Geh nach draußen, Mädchen, und fahr auf und davon!«
    Sie verließ die Ruine und steuerte direkt auf den Transporter zu. Da schoss ihr die Lesbenschlampe in den Rücken.
    10
    Die zwei Männer verließen am Vormittag das Motel, wobei der kleinere der beiden die Rechnung beglich. Der andere rauchte eine Mentholzigarette.
    Einige Stunden vorher war er auf das Veld hinausgegangen – einen Steinwurf vom Zaun des Motels entfernt. Dort hatte er gestanden und auf die Felsformationen im Norden geblickt. Um ihn gelbe Grasbüschel, niedriges Buschwerk und Dornengestrüpp. Unter den Füßen geschwärzte Steine und Schafskot. Über ihm ein großer Vogel, der seine Kreise zog. Er fragte sich, was für ein Vogel das war. Wo er hingehörte. Jedenfalls in kein Land, das er kannte.
    Er hatte zwei Zigaretten geraucht, die Kippen weit weggeschnippt und war dann langsam in sein Zimmer zurückgekehrt, wo er sich mit dem Rücken am Kopfende auf das Doppelbett gesetzt hatte. Die Füße in den Seidensocken ordentlich übereinandergeschlagen. Seine Schuhe – Budapester – befanden sich auf dem Boden neben dem Bett. Er konnte sich von seinem Platz aus im Spiegel über dem Frisiertisch sehen und starrte ausdruckslos auf sein Bild, als ob er sich nicht wiedererkennen würde. In seinen Ohren sang Stuart Staples davon, wie er seine Freundin strangulierte.
    Um halb elf klopfte Manga an die halb offen stehende Tür. Schaute ins Zimmer. »Fertig, Captain?«
    Spitz schwang die Beine vom Bett, schnürte die Schuhe zu. »Haben sie schon angerufen?«
    Manga schüttelte den Kopf. »Nein.« Grinste plötzlich. »Machen Sie sich Sorgen?«
    Spitz antwortete nicht. Nahm seine Reisetasche und

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