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killer country: thriller (German Edition)

killer country: thriller (German Edition)

Titel: killer country: thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Nicol
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verließ das Zimmer.
    Manga sah sich um: die Hälfte des Betts ordentlich gemacht, ein Berg von ausgedrückten Kippen im Aschenbecher auf dem Beistelltisch. Sein eigenes Zimmer hatte er verwüstet zurückgelassen: Kissen auf dem Boden, das Bett zerwühlt, als ob er ein Dutzend Frauen gevögelt hätte. Ein großer Fleck ausgeschütteten Tees auf der Bettwäsche. Der Unterschied zwischen ihnen, nahm er an, bestand darin, dass sich der verklemmte Spitz-the-Trigger vielleicht mit dem beschäftigt hatte, was vor ihm lag.
    Sie fuhren schweigend zu einem Wimpy, das an der Hauptstraße lag. Zwei Laster und einige Pkws parkten vor dem Lokal.
    »Frühstück?«, fragte Manga.
    »Hier?« Spitz zeigte auf die Raststätte. »Da drin? Das essen Sie? Fastfood?«
    »Nicht nur. Auch Sushi, Thai, italienisch, Cajun. Captain …« Manga hatte sich zu Spitz gedreht. »… das hier ist Colesberg, mitten im Nirgendwo in der Karoo. Da gibt es kein Sushi. Nicht mal Umpokoqo. «
    »Ich esse keinen Haferbrei.«
    »Kein Problem. Hier gibt es gutes gebratenes Frühstück. Das beste überhaupt. Zwei Eier, Speck, Würstchen, Tomate, dieses amerikanische Zeug, Kartoffelpuffer. Toast. Filterkaffee. Sie können auf die Wüste hinaussehen. Zuschauen, wie die Autos vorbeifahren. Captain. Es geht nur ums Frühstück, okay?«
    Sie setzten sich in eine Nische am Fenster und bestellten jeweils das große Frühstück. Keiner der beiden sagte ein Wort. Manga klopfte mit dem Handy auf den Tisch, Spitz starrte auf zwei Lastwagenfahrer, die vor der Raststätte herumalberten. Beyoncé oder eine andere Sülztante zwitscherte über die Lautsprecher. Die Kellnerin brachte ihnen zwei Kaffee. Spitz ahnte, dass er wässrig sein würde, abgestanden. Er probierte. Verzog den Mund, als er die dünnflüssige Bitterkeit schmeckte.
    Manga beobachtete ihn und lachte. Schüttete sich ein Päckchen Zucker in den Mund und kaute knirschend auf den Körnchen. »Tun Sie Zucker rein, Captain. Das ist kein Espresso.« Er leerte zwei Päckchen in seine Tasse und rührte um. Hob die Tasse. Doch ehe er einen Schluck nahm, sagte er: »Erklären Sie mir eines, Captain. Warum geht ein Mann wie Sie nicht auf die Jagd?« Er nippte an seinem Kaffee. »Das interessiert mich.«
    »Sie meinen, warum ich nicht auf Esel schieße?«
    »Ich meine, warum Sie nicht jagen.«
    »Siedler jagen. Weiße jagen.«
    Manga winkte ab. »Den ganzen Mist haben wir doch schon lange hinter uns. Den Mist vom großen weißen Jäger. Schwarze jagen auch. Geschäftsleute. Anwälte. Richter. Politiker. So wie sie Golf spielen, gehen sie auch auf die Jagd.«
    »Ist mir aufgefallen«, erwiderte Spitz.
    »Aber Sie nicht. Warum nicht, Captain?«
    Spitz betrachtete das gebratene Frühstück, das die Kellnerin vor ihn auf den Tisch gleiten ließ. Die Eier auf beiden Seiten gebraten, der Speck dünn, von der Tomate löste sich die Haut. »Wieso sollte man jagen gehen?«, fragte er. »Welchen Grund gibt es dafür?«
    »Na, die Aufregung …« Manga machte eine hohle Faust und pumpte mehrmals auf und ab wie beim Masturbieren. »… des Jagens.«
    »Indem man hinten auf einem Landrover steht?« Spitz schnitt in die Eier. Der Dotter fest, das Eiweiß gummiartig. Er überlegte, ob er das essen konnte.
    »Das ist nicht wichtig. Es geht allein um den Kick. Den magischen Moment.« Manga tat so, als ob er ein Gewehr schultern würde. »Wenn man den Lauf entlangstarrt und genau weiß, dass das Tier nach dem Abdrücken tot sein wird. Dieser magische Moment. Peng! Das ist der Kick, Captain.« Er senkte die Arme. »Wenn man sieht, wie man tötet. Und wenn man das Tier sterben sieht. Ist das nicht ein weiterer magischer Moment? He, Captain, ich weiß, warum diese wichtigen Männer jagen. Es erregt sie. Quasi Sex.« Er spießte eine Wurst auf. Eine Ladung Fett spritzte heraus. Tat sich etwas Wurst, Ei und Speck auf die Gabel und grinste Spitz an. »Stimmt doch, oder?«
    Ehe Spitz antworten konnte, klingelte Mangas Handy. Irgendein Rap-Mist. Manga schluckte schnell herunter. »Guten Morgen, Captain.«
    Spitz fuhr mit dem Essen fort und beobachtete dabei die Anspannung in Mangas Schultern. Wie fest er das Telefon in der Hand hielt. Wie er nickte. »Kein Problem.« Dann änderte sich der Tonfall seiner Stimme. »Wir müssen jetzt nach Kapstadt?«
    Spitz vermutete, dass es Obed Chocho war. Mangas Stirnrunzeln und Gestotter nach zu urteilen, gab es eine Planänderung. Eine Planänderung bedeutete nichts Gutes. Sein Auftrag beinhaltete keine

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