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killer country: thriller (German Edition)

killer country: thriller (German Edition)

Titel: killer country: thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Nicol
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Nachts ins Haus ein …« Er beendete den Satz nicht, doch er hielt den Blick weiterhin auf Mace gerichtet und suchte in dessen Augen nach Mitgefühl.
    Mace lehnte sich vor und faltete seine Hände zwischen den Knien. Er wollte den Richter nach dessen Mutter fragen, dachte dann aber: Nein, lass dich da nicht hineinziehen. »Diese Art von Sicherheitsservice bieten wir nicht an, Richter Visser. Das ist nicht unser Metier.«
    »Ich weiß, ich weiß.« Der Richter wedelte mit der Hand, als würde er eine lästige Fliege verscheuchen. »Ich weiß, was Sie machen. Bekannte Namen. Wichtige Geschäftsleute. Stars. Weniger bedeutende Angehörige königlicher Familien. Safaris mit Schönheits- OP s. Das weiß ich. Die Leute fliegen hierher, Sie spielen die Babysitter, und dann fliegen die Leute wieder ab. So werden sie nicht mit unserer wilden Stadt konfrontiert.« Er lächelte spöttisch. »Das bedeutet für Sie keine große Anstrengung.«
    »Langer Rede kurzer Sinn?«
    »Ich bitte Sie nicht darum, als Babysitter zu fungieren. Ich bitte Sie um Ihren professionellen Rat. Sie fahren dorthin, sehen sich die Situation an und sagen mir, was wir für die Sicherheit tun können. Vielleicht empfehlen Sie mir auch einen Wachmann aus Ihrer Firma. Ich weiß nicht. Wir könnten einen separaten Vertrag aushandeln. Irgendwas.«
    Der Richter hielt inne. Seine Miene wirkte ernst. Mace dachte: He, der Mann macht sich ernsthaft Sorgen.
    »Ich möchte nur Ihre Meinung hören. Ihre Vorschläge. Mehr verlange ich nicht.«
    Mace richtete sich auf und drückte den Rücken durch. Warum nicht? Was wäre schon dabei? Drei, vier Tage höchstens, einschließlich An- und Abreise. Mal wieder aufs weite Land hinaus. Das war jedenfalls besser, als eine Nacht in Berlin zu verbringen. Er könnte Christa mitnehmen. Eine gemeinsame Zeit für Vater und Tochter. Er sagte: »Okay, das kann ich machen. Ich bin mir allerdings nicht sicher, ob das mit einem Wachmann aus meiner Firma klappt. Aber das ist eine andere Sache. Zuerst schaue ich mir einmal alles für Sie an.«
    Richter Telman Visser atmete erleichtert auf. »Ich bin Ihnen sehr verbunden. Vielen Dank. Sie haben mir eine große Last genommen, Mr Bishop. Eine erhebliche Last. Jetzt kann ich mich wieder entspannen. Sie haben ›des Grams verworr’n Gespinst entwirrt‹, wie es bei Shakespeare heißt. Kennen Sie das Zitat?«
    Mace zuckte mit den Schultern, um nicht zu verraten, ob er es kannte oder nicht.
    »Aus Macbeth . Eigentlich mein liebster Shakespeare. Und es gibt eine großartige Filmversion von Polanski, die ich nur empfehlen kann.«
    Er streckte die Hand aus. Mace ergriff sie: kraftvoll, entschlossen, vielleicht sogar mit einem Anflug von Freimaurerritual, was ihm zuvor nicht aufgefallen war. Wenn es beim ersten Mal überhaupt zu spüren gewesen war.
    »Also. Wann haben Sie Zeit? Je schneller, desto besser, wie ich finde.«
    »So schnell geht das leider nicht«, erwiderte Mace. »Vermutlich nicht vor Ende der Woche. Am Wochenende zum Beispiel.«
    »Verstehe.« Der Richter runzelte die Stirn. »Das ist noch lange hin. Ich hatte gehofft, dass es schneller klappen würde.«
    »Morgen bin ich in Berlin, Richter Visser. Am Montagabend kehre ich zurück. Am Dienstag und Mittwoch habe ich schon andere Verpflichtungen. Am Mittwochabend geht es dann wieder nach Berlin. Am Freitag komme ich heim. Freitag wäre also der frühestmögliche Termin. Wie lange dauert die Fahrt dorthin? Fünf bis sechs Stunden? Das ist nach einem langen Flug kein Vergnügen.«
    »Mit einem Charterflug gelangen Sie ganz in die Nähe. Dann wäre es nur noch eine Stunde.«
    »Wenn Sie das übernehmen.«
    »Selbstverständlich.«
    »Was ist, wenn ich meine Tochter mitbringe? Um ihr mal eine Farm zu zeigen. Das kennt sie noch nicht, dieses Abenteuerwunderland.«
    »Ich habe das von Ihrer Tochter gehört«, erklärte der Richter. »Das muss furchtbar für Sie gewesen sein.«
    »Sie ist inzwischen darüber hinweg.«
    Richter Visser zog den Reißverschluss seiner Handtasche auf. »Ich bin mir nicht sicher, ob das eine gute Idee wäre, Ihre Tochter mitzunehmen.« Er holte eine Visitenkarte hervor. »Vielleicht kann ich aber für ein andermal einen Aufenthalt in einer unserer Lodges organisieren. Wir vermieten sie. Dann könnten Sie mit Ihrer Tochter und Ihrer Frau für eine ganze Woche kommen. Als unsere Gäste.« Er hielt Mace die Karte hin. »Haben Sie auch eine Karte?«
    »Natürlich.« Mace fischte eine Visitenkarte aus seiner

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