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killer country: thriller (German Edition)

killer country: thriller (German Edition)

Titel: killer country: thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Nicol
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sie so lange schluchzen, bis das Schluchzen wieder zu einem Schniefen wurde. Dann sagte er: »Morgen bist du um vierzehn Uhr hier. Keine verdammte afrikanische Zeit, sondern Punkt zwei. Und jetzt gib mir wieder Sheemina.«
    Sheemina February erklärte: »Der Deutsche heißt Rudolf Klett. Ein Geschäftsmann aus Berlin. Das ist augenblicklich alles, was ich herausfinden konnte.«
    »Suchen Sie weiter«, befahl Obed Chocho.
    »Oh ja, Sir, das werde ich«, erwiderte Sheemina February. »Gibt es sonst noch etwas, was ich tun kann, Sir?«
    »Nein, nichts.« Er legte auf. Ihr Sarkasmus hatte seine Handflächen schweißnass werden lassen. Sie mochte vielleicht die beste Anwältin der Stadt sein, aber es gab zwei Dinge an Sheemina February, die ihn nervös machten: zum einen ihre scharfe Zunge. Und zum anderen war sie ein Bushie . Einer Coloured konnte man nicht über den Weg trauen.
    Nachdem sich Obed Chocho wieder beruhigt hatte und das Bild von Lindiwes Hüften, wie diese gegen Popo Dlamini stießen, verschwunden war, fläzte er sich erneut in die Kissen. Starrte auf Tony Sopranos hinterhältiges Gesicht. Ein Deutscher? Diese Leute brachten also einen deutschen Geldgeber ins Spiel. Er schnaubte verächtlich. Die würden sich noch wundern. Sie hatten offenbar keine Ahnung, was für eine Art Kampf hier ausgetragen wurde. So würde Tony vermutlich mit einer solchen Situation umgehen: indem er das Spiel änderte. Obed richtete die Fernbedienung auf den Fernseher und drückte die Play-Taste.
    13
    Mace fuhr langsam die Somerset Road hinunter, während er über Telman Visser und dessen Sinn für das Dramatische nachdachte. Mein Gott, als würde eine Fotografie irgendjemanden beeindrucken! Ein Stück Straße mit einigen Kränzen. Und für so etwas bezahlte er über hunderttausend. Der Richter hatte offenbar mehr Geld als Verstand.
    Was die Informationen betraf, die er eingeholt hatte, schien er allerdings durchaus Verstand zu haben. Es war nicht dumm, über die Leute, die man anzuheuern gedachte, etwas herauszufinden. Vermutlich kannte der Richter auch die Kontobewegungen der Familie Bishop. Richter hatten Verbindungen.
    Es bedeutete wenig, ob jemand erfuhr, wie viel auf seinem Konto war, fand Mace. Diese Information verriet nur, wie oft Mace Bishop seinen Überziehungskredit nutzte. Es störte ihn nicht weiter, wenn der Richter das wusste, denn so konnte er seine fehlende Flexibilität verstehen, sobald es um ein zügiges Begleichen der Rechnung ging.
    Etwas anderes beschäftigte ihn. Er wollte, dass dieser ganze Mist endlich ein Ende hatte. Dieses Honig-ums-Maul-Schmieren. Stellte sich Richter Visser neben einem großen Glas Honig und sich selbst als Lakaien vor, der alles tat, dem Richter zu Diensten zu sein. Kein schönes Bild. Aber wenn es um den Job als Sicherheitsmann ging, dann traf das leider zu.
    Es war wirklich an der Zeit, das alles hinter sich zu lassen, so wie er das Pylon erklärt hatte. Aus dem Sicherheitsservicegeschäft auszusteigen, die Firma zu verkaufen. Für andere den Mist zu erledigen brachte es einfach nicht mehr. Eine Weile war das in Ordnung gewesen. Hatte sogar Spaß gemacht und sich als lukrativ erwiesen. Aber jetzt reichte es. Je mehr er darüber nachdachte, desto plausibler erschien ihm Pylons Westküsten-Plan. Wenn er das über die Bühne brachte, würden sie endlich das nötige Kleingeld haben. Dann gäbe es keine Richter mehr. Keine Schönheits- OP s, keine Safaris. Keine neurotischen Stars. Die Zukunft würde vielleicht wieder vielversprechend aussehen.
    Mace hielt an der Ampel vor der Buitengracht an. Die Märzsonne brannte heiß auf seine Schultern. Heißer als gewöhnlich, denn heute wehte kein Südostwind durch die Stadt.
    Ein Big-Issue- Verkäufer hielt ihm die Zeitschrift unter die Nase. »He, Boss, hier, heiß und fettig.« Warf die Zeitschrift auf Maces Schoß.
    »Ich hab schon eine gekauft«, sagte Mace und gab das Magazin zurück.
    »Zehn Mäuse, Larney «, meinte der Verkäufer. »Als Geschenk für einen Freund.«
    »Ich hab sie schon.«
    »Dann für einen anderen Freund.« Der Verkäufer nickte ihm auffordernd zu. »Wie wär’s mit ’ner Kippe?«
    »Ich rauche nicht«, erwiderte Mace. Es ärgerte ihn, dass er nicht einmal an einer Ampel warten, zum Berg hinausschauen und den Tag genießen konnte, ohne dabei gestört zu werden. »Lass mich in Ruhe, okay, China ?«
    Der Verkäufer machte ein beleidigtes Gesicht. Mace beobachtete im Rückspiegel, wie er bei den anderen Fahrern

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