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killer country: thriller (German Edition)

killer country: thriller (German Edition)

Titel: killer country: thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Nicol
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für die ganze Zeitverschwendung verlangen konnte.
    Er entspannte sich, schaute auf die weite Ebene hinaus und wunderte sich über die verfallenen Häuser, die einzeln verstreut in der Steppe standen. Wunderte sich über die Steinhäuser an den Brücken. Schafe waren die fast einzigen Lebewesen, die sich hier bewegten.
    Eine Stunde lang beobachtete er, wie die Berge näher kamen, sich von blau zu braun verfärbten. Er konnte sich nicht vorstellen, dass jemand hier freiwillig lebte. Die wenigen Menschen, an denen sie vorbeifuhren und die von einem Punkt im Nirgendwo zu einem anderen liefen, wirkten so, als ob die Weite sie hätte schrumpfen lassen. Kleine, zerknitterte Gestalten, vermutlich Buschmänner. Oder ihre Überreste.
    Manga trank Cola. Die leeren Dosen rollten in der Kuhle hinter seinem Sitz hin und her. Er hatte nichts gegen die Tatsache, dass er schon wieder fahren musste – ganz im Gegenteil. Er genoss die Schnittigkeit des BMW . Ein Subaru wäre natürlich besser gewesen, hätte mehr Spaß gemacht. Aber das ging auch in Ordnung. Er war gern auf der Straße.
    Er rief ein paar Freunde an und verbrachte etwa eine Stunde am Telefon, bis der Akku des Handys fast den Geist aufgab. Er steckte ihn zum Aufladen ein und wandte sich dem gleißend daliegenden Land zu.
    Er war diese Strecke schon etwa fünf oder sechs Mal gefahren, zuletzt in nördlicher Richtung nach einem Überfall in Kapstadt. Vier von ihnen im Auto, unter dem Einfluss von Adrenalin, Hasch, Pillen und Bier. Eine Million im Kofferraum. Wild über die Straße schlingernd. Erstaunlich, dass kein Polizist auf sie aufmerksam wurde. Noch erstaunlicher, dass sie es ohne Unfall nach Hause geschafft hatten.
    Er grinste vor sich hin, während er auf die lange Straße starrte, die vor ihm lag. Zwischendurch musste er an den alten Mann im Morgenmantel denken und wie er mit seinem großen Gewehr herumgefuchtelt hatte. Ganz ohne Angst. Man musste ihn für seine Furchtlosigkeit bewundern. Die Art von Afrikaaner, die noch in den Steppenregionen lebten. Typen aus einer anderen Zeit.
    Eine halbe Stunde lang fuhr er dahin und trommelte einen Refrain auf das Lenkrad, irgendwas von Boom Shaka. Bereute erneut, dass er seinen Player vergessen hatte. Irgendwann klopfte er Spitz auf die Schulter. »He, Captain. Wir können uns das doch beide anhören.«
    Spitz schob den Kopfhörer nach hinten. Fragte: »Was gibt’s?«
    »Ihre Musik.« Manga zeigte auf den iPod in Spitz’ Schoß. »Steckern Sie ihn ein, dann können wir beide zuhören. Etwas Kwaito , okay?«
    »Meine Musik ist nicht Kwaito .«
    Manga grinste. »Jetzt kommen Sie schon, Mann. Lassen Sie uns ein paar Tunes hören.«
    »Davon habe ich nichts drauf.«
    Manga warf ihm einen seitlichen Blick zu. »Kein Kwaito. «
    »Kein Kwaito .«
    Er schüttelte den Kopf. »Jeder hört Kwaito.«
    Spitz wollte den Kopfhörer wieder aufsetzen. Doch Manga streckte die Hand aus, um ihn davon abzuhalten.
    »He, he, Sie sind zu schnell. Also, welche Musik hören Sie? Spielen Sie sie mir vor.«
    Spitz starrte ihn an. »Das ist nicht Ihre Scene .«
    »Was ist denn meine Scene? Captain, Sie wissen doch gar nicht, was meine Scene ist. Los, lassen Sie hören. Raus damit. Nennen Sie mir ein paar Namen.«
    Spitz griff nach seiner Flasche Mineralwasser und nahm einen Schluck. »Kennen Sie M. Ward?« Manga schüttelte den Kopf. »Steve Earle? Woven Hand? Jesse Sykes?«
    » Niks .«
    »Wie ich schon sagte: Das ist nicht Ihre Scene.«
    »Es ist Musik. Und Musik ist Musik. Lassen Sie’s krachen, DJ Trigger.«
    Spitz spannte sich sichtbar an. Winkte ab. »Nicht dieser Name. Okay? Nicht dieser Name.«
    Manga nahm beide Hände vom Lenkrad und hob sie hoch, als ob er sich ergeben würde. »Kein Problem.« Griff wieder nach dem Lenkrad, hielt den Wagen pfeilgerade auf der Straße.
    Spitz stellte die Wasserflasche in den Halter zurück. »Sie haben mich verstanden?«
    »He, Captain. Lassen Sie’s gut sein.«
    Spitz brauchte einige Kilometer, ehe er es tatsächlich gut sein ließ. Durchsuchte seinen iPod und wählte David Eugene Edwards mit Sixteen Horsepower. Er steckte das Verbindungskabel in die Stereoanlage des Autos, und das langsame Gitarrenriff von Hutterite Mile sowie Edwards’ uralte Stimme erfüllten das Innere des Wagens. Er lehnte sich zurück. Der Sumpfgospel breitete sich in ihm aus.
    Nach einer Minute streckte Manga den Daumen hoch. »Okay, das ist cool, Captain.«
    Spitz schürzte die Lippen. Nickte kurz.
    Manga hielt zwei Tracks

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