Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
killer country: thriller (German Edition)

killer country: thriller (German Edition)

Titel: killer country: thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Nicol
Vom Netzwerk:
Schwimmen im Fitnessstudio erschöpft, die Reisetasche für Berlin gepackt, hatte eine Flasche Wein aus dem Weinregal genommen und wollte gerade den Korkenzieher ansetzen. »Das ist ja ein Schraubverschluss!«
    » Oui. « Oumou stellte Ciabatta und Mozzarella mit Tomaten auf den Tisch. Der Duft von Basilikum erfüllte die Luft in der Küche.
    »Es sollte aber ein Korken sein.«
    »Das hat mir der Mann so gegeben.« Sie schnitt das Brot in dicke Scheiben. »Ich habe einen guten Wein verlangt, und den hat er mir empfohlen.«
    Mace betrachtete das Etikett. Diemersfontein Pinotage. Mit Schraubverschluss? Bis vor kurzem musste Wein noch einen Korken haben, damit er atmen konnte. Die Flasche sollte der Länge nach an einer kühlen Stelle gelagert werden. Kurz darauf gab es nur noch Schraubverschlüsse, und die Flaschen sollten aufrecht stehen.
    »Bei Woolies?«
    » Oui, natürlich.«
    »Und der Mann hat den empfohlen?«
    Oumou legte das Brotmesser zur Seite. » Non. Er meinte, wenn ich einen schlechten Wein will, dann soll ich den nehmen. Schmeckt schrecklich nach Kaffee und Schokolade. Der Mann hasst ihn. Er hat mir erklärt, dass sie ihn so oft verkaufen, weil alle Idioten sind. Keiner merkt, wie mies der Wein ist, solange der Mann erklärt, dass er gut ist.«
    Mace erwiderte: »Ich frag ja nur.« Er brach die Versiegelung auf und schraubte den Verschluss ab. Roch am Flaschenmund und konnte weder Kaffee noch Schokolade ausmachen. Der Wein floss dunkel und schwer in ihre Gläser. »Schöne Farbe.«
    »Der Mann meinte, wenn man das Glas kippt, sei er wie Ochsenblut.«
    »Hm, lecker.«
    »Ich wiederhole nur, was er gesagt hat.«
    Mace probierte einen Schluck und behielt ihn einen Moment lang im Mund, wie man es ihm geraten hatte. Dann schluckte er. »Der Typ hat recht. Zum ersten Mal schmecke ich heraus, wonach es angeblich schmecken soll. Wenn man den Experten glaubt, reden die von Bleistiftspänen und einer Spur von Ackerboden, und man hat nicht den leisesten Schimmer, was das sein soll, wenn man es trinkt. Aber bei diesem Mann von Woolies verstehe ich, was er meint. Ich kann Kaffee schmecken. Sogar Schokolade.« Mace schenkte sich mehr Wein ein. »Was hältst du davon?«
    Oumou nippte an ihrem Glas. »Ja, da ist eindeutig Schokolade.« Sie setzte sich und tat sich Mozzarella mit Tomaten auf den Teller, ehe sie die Platte so neigte, dass sie etwas Dressing herauslöffeln und über ihre Portion träufeln konnte. »Komm. Iss etwas, ehe du los musst.«
    »Setzen wir uns doch raus«, schlug Mace vor.
    »Die Mädchen sind am Pool. Lass sie allein reden.«
    »Gehen sie heute Abend beide zu dieser Party? Christa und Pumla?«
    »Ja.«
    »Und Treasure ist einverstanden?«
    Oumou schob etwas Mozzarella und Basilikum auf ein Stück Brot. » Oui. Bien sûr. Treasure hat kein Problem damit.«
    »Weißt du eigentlich …« Mace trank noch einen Schluck Wein, der mehr nach gerösteten Bohnen als nach eigentlichem Kaffee schmeckte, wenn er es sich recht überlegte. »… dass ich deinen Akzent noch immer liebe?«
    Oumou errötete – nicht auf ihren Wangen, sondern an ihrem Hals, der ein noch tieferes Braun annahm. Der Anblick erinnerte Mace an die Farbe ihrer Brustwarzen.
    » Non «, erwiderte sie. »So leicht kommst du mir nicht davon. Ich meine es ernst. Dass wir uns früher mal Geld von Pylon geliehen haben, war okay. Doch jetzt brauchen wir es nicht dringend. Wir haben das Geld von der Bank, also brauchen wir kein Geld von Pylon.«
    »Das ist es ja. Wir nehmen auch gar keins.«
    »Du hast gesagt, es geht um fünfhunderttausend.«
    »Tut es auch. Er aber leiht es uns nicht. Nicht als Geld. Es geht um Anteile. Anteile an diesem Projekt. So viel sind sie wert, nur müssen wir jetzt nicht dafür zahlen. Wenn das Ganze fertig ist, wird der Gewinn aufgeteilt, wir bekommen unseren Anteil und geben Pylon seinen zurück. Im Grunde kostet uns das überhaupt nichts. Pylon meint, dass wir durch eine solche Investition vielleicht eine Million machen können.«
    »Mit seinem Geld.«
    »Klar wäre das sein Geld. Er tut uns einen Gefallen.«
    »Aber falls es Probleme gibt, könnte das Geld verloren sein.«
    »Probleme. Welche Probleme?«
    »Irgendwelche Probleme. Es enthält ein Risiko, no ? Wie Glücksspiel.«
    »Nicht wirklich. Mit Grundstücken ist das anders. Bei Grundstücken kann man nicht verlieren.« Mace brach ein Stück Brot ab und tauchte es in die Vinaigrette. »Sie wollen ein großes Stück Land an der Westküste erwerben.« Er kaute.

Weitere Kostenlose Bücher