killer country: thriller (German Edition)
tot. Solche Unfälle passieren immer wieder.«
Spitz spielte auf Mangas Handy herum und öffnete noch einmal die SMS : 25 Gary Player Close. Er sagte: »Auf dem Grundstück eines Golfanwesens gibt es ungefähr zweihundert Häuser. Die stehen nahe beieinander und werden bewacht. Da können wir nicht einfach so hineinfahren. Oder in der Dunkelheit herumirren, bis wir Nummer fünfundzwanzig gefunden haben.«
Sie fuhren in den Tunnel. Spitz konzentrierte sich auf den Wagen vor ihnen. Auf die roten Rücklichter, die heller oder dunkler wurden, je nachdem ob der Fahrer die Bremse benutzte oder nicht.
»Warum fährt dieser Mann so seltsam? Warum bremst er ständig ab?«
Manga zuckte mit den Achseln. »Er ist nervös. Wahrscheinlich mag er keine Tunnel. Entspannen Sie sich, Captain. In fünfzehn oder zwanzig Minuten sind wir wieder draußen.«
Im Tunnel stank es nach Abgasen. Der blaue Dunst war so dicht, dass er im Licht der Scheinwerfer flackerte. Manga schaltete die Klimaanlage um auf Zirkulation. Hielt den Gestank nicht davon ab, weiter einzudringen. Er hustete. »Schlimmer als Zigarettenrauch.«
Spitz saß starr da. Gitarrenklänge drangen blechern durch die Kopfhörer auf seinem Schoß. Er mochte keine Nachlässigkeit. Keine fehlende Aufmerksamkeit. Eine Adresse auf dem Gelände eines Golfanwesens half wenig. Wenn ein Auftrag abgeändert wurde, bedeutete das nichts Gutes.
Er sagte: »Diese Ms February soll uns einen Plan vom Gelände zukommen lassen.«
»Erklären Sie ihr das selber«, erwiderte Manga. »Ich fahre.«
Spitz zog sein Handy aus der Tasche und entsperrte es. Er empfing kein Signal. »Wenn hier ein Feuer ausbricht, wie soll man dann Hilfe rufen?«
Manga zeigte auf ein Notruftelefon, das an der Wand des Tunnels angebracht war. »Die hängen hier alle hundert Meter.«
Spitz schnaubte.
Die restliche Strecke legten sie schweigend zurück. Schließlich kamen sie auf einer doppelspurigen Autobahn, die über eine Brücke führte, wieder ins Freie hinaus. Weit unter ihnen das Tal.
»Wo ist dieses Golfanwesen eigentlich?«, wollte Spitz wissen.
»Unten auf der Halbinsel.« Manga deutete zu dem Gebirge am Horizont hinüber. »Dort, wo sich die Berge krümmen. In der Ecke da. Ich kenne das. Wir brauchen keine Karte.«
Spitz wählte trotzdem Sheemina Februarys Nummer. Sie hob nach dem dritten Klingeln ab und nannte seinen Namen.
»Ja, hier Spitz«, sagte er. »Ich brauche mehr Informationen über diesen neuen Auftrag.«
»Es gibt nichts weiter zu wissen.«
»Ich denke schon.«
»Zum Beispiel?«
»Auf dem Gelände eines Golfanwesens stehen meistens an die zweihundert Häuser. Wir sollen eines von ihnen ohne Anweisungen, ohne Karte finden. Wollen Sie, dass wir zum Sicherheitspersonal gehen und da fragen?«
»Genau. Man erwartet Sie.«
»Das soll ein Witz sein.«
»Popo hat den Sicherheitsleuten erklärt, dass er eine Lieferung erwartet. Um einundzwanzig Uhr.«
Spitz musste diese Information verdauen. Hatte er wirklich richtig gehört? »Ich verstehe nicht. Erklären Sie mir das noch einmal.«
»Einundzwanzig Uhr, Spitz.« Sie sprach langsam und betonte jede Silbe. »Popo erwartet dann eine Lieferung. Die Leute vom Sicherheitsdienst sind informiert. Sie werden Sie hereinlassen und Ihnen sagen, wo das Haus zu finden ist. Einfacher geht es nicht.«
Spitz lachte. »Einfacher geht es nicht.«
»Dann ist ja alles gut. Es muss nicht immer kompliziert sein, Spitz. Man muss nur genau planen. Sich auf die Details konzentrieren. Ich kümmere mich um die Details. Sie um die Lieferung.«
Spitz dachte: Das ist eine Frau, mit der ich arbeiten kann. »Sie wollten mir diese Details sicher gleich mitteilen, nicht wahr?«
»Sobald Sie mich danach fragen.« Er hörte das Klirren von Eiswürfeln in einem Glas. »Wenn Sie eine andere Vorgehensweise besser gefunden hätten, wäre ich nicht auf die Idee gekommen, mich einzumischen.«
Er wollte gerade auflegen. »Ach, Spitz, noch etwas. Fahren Sie durch das Haupttor rein und durch eines der anderen wieder raus. Würde ich jedenfalls an Ihrer Stelle machen.«
17
Die Stadt lag hell schimmernd wie ein Haufen weißer Knochen in der Nachmittagssonne unter ihm. Hinter den Hochhäusern breiteten sich dunkle Schatten aus, und das tiefblaue Meer nahm eine noch intensivere Farbe an. An einem windlosen Tag musste es dort paradiesisch sein. Besser Gelbschwanzfilets auf einem Weber-Gasgrill, dachte Mace, als nach Berlin zu fliegen.
Dieser verdammte Rudi Klett war momentan so
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