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killer country: thriller (German Edition)

killer country: thriller (German Edition)

Titel: killer country: thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Nicol
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Chocho entgegnete nichts.
    »Wir müssen uns übrigens auch noch um Rudi Klett kümmern«, fuhr sie fort. »Er trifft morgen ein. Je schneller Spitz die Situation in den Griff bekommt, umso besser.«
    Einige Minuten später nahm sie die Woodstock-Ausfahrt. Obed Chocho hatte ihr noch immer nicht geantwortet.
    »Soll ich mit ihm reden?«
    Keine Antwort.
    »Obed!« Er regte sich nicht. »Obed, hören Sie! Soll ich mit ihm reden?«
    An der Ampel blieben sie hinter dem Pick-up stehen. Der Polizist beobachtete sie im Rückspiegel.
    »Obed, es gibt noch eine zweite Möglichkeit. Ich kann die Leute des Präsidenten informieren. Oder Ihren speziellen Freund Richter Visser, wenn Sie großmütiger Laune sein sollten. Jeder von denen will mit Rudi Klett sprechen. Was soll es sein? Treffen Sie eine Entscheidung. Dem Präsidenten tun wir damit einen Gefallen. Danach könnten Sie ihn wissen lassen, dass er Ihnen etwas schuldet, Ihnen, seinem treu ergebenen Diener.« Sie lachte – ein harsches, sarkastisches Lachen, das Obed Chocho ärgerte. »Was soll es sein?«
    »Ganz prima«, sagte er.
    »Spitz?«
    Keine Antwort.
    »Also Spitz.« Sie parkte den SUV hinter dem Polizeiwagen.
    Obed Chocho blickte zu Devil’s Peak hinauf und dann über die breite Straße zur Leichenhalle. Brauner Klinkerbau mit Giebeldach. Ein Gebäude, das nicht weiter auffiel unter all den anderen Gebäuden, welche ebenso wenig ins Auge stachen in einem ausgestorbenen Viertel der Stadt um diese Zeit an einem stillen Sonntagnachmittag. Er dachte an Lindiwe, die dort aufgebahrt lag. Ihr hinreißendes Gesicht vermutlich von einem Einschussloch verunziert. Er hatte keine Ahnung, wie er reagieren würde, wenn er sie sah.
    22
    Spitz lag in seinem Hotelzimmer ausgestreckt auf dem Bett vor dem laufenden Fernseher, als er Sheemina Februarys Anruf entgegennahm.
    »Sie bekommen Ihr Geld«, sagte sie.
    »Gut«, erwiderte Spitz und wartete.
    Sheemina February wartete ebenfalls. Das einzige Geräusch, das er am anderen Ende der Leitung hörte, war das Vorbeifahren eines Autos. Wo befand sie sich? Hatte sie vor, ihm das Geld persönlich vorbeizubringen?
    Schließlich fragte sie: »Das ist alles? Gut?«
    Spitz gefiel, wie irritiert sie klang. Er lächelte, weil es ihm gelungen war, sie aus dem Konzept zu bringen. »Klar.«
    Sie ließ das Thema fallen, und er stellte sich vor, wie sie es innerlich beiseiteschob. Um es später wieder hervorzuholen. Sie war eindeutig eine Frau, die sich rächte. Jene Sorte von Mensch, die Salat und kalten Braten bevorzugte. So wie er.
    »Morgen wird es auf Ihrem Konto sein.«
    Sie brachte es also nicht persönlich vorbei. »Ich werde nachsehen.«
    »Da bin ich mir sicher. Und wenn es nicht da ist?«
    »Sie haben gesagt, dass es da sein wird. Das reicht. Ich vertraue Ihnen.«
    »Sie kennen mich nicht, Spitz.«
    »Wir haben miteinander telefoniert.«
    »Sind Sie Psychologe? Telefonieren reicht Ihnen, um zu wissen, was für ein Mensch jemand ist?«
    »Klar.«
    Spitz hielt die Fernbedienung hoch, um den Ton leiser zu stellen. Er vermutete, dass Sheemina February etwas anderes besprechen wollte und deshalb noch nicht aufgelegt hatte.
    »Wir haben einen weiteren Auftrag für Sie«, sagte sie.
    Wieder musste er lächeln. »Das weiß ich.«
    »Was soll das heißen?«
    »Der Auftrag, für den ich ursprünglich angeheuert wurde.«
    »Nein«, widersprach sie. »Der ist erst am Wochenende an der Reihe. Der, den ich meine, muss morgen über die Bühne gehen.«
    »Ach?«, erwiderte Spitz. Er zündete sich eine Mentholzigarette an. Auf dem Bildschirm erklärte Humphrey Bogart gerade Ingrid Bergman: »Ich seh dir in die Augen, Kleines.« Spitz fragte sich, wie oft er wohl Casablanca erwischen würde, wenn er einen Monat lang täglich den Fernseher anschaltete. Innerhalb eines halben Jahres sporadischen Einschaltens war es bereits das zweite Mal. Das andere Mal ebenfalls in einem Hotelzimmer zwischen zwei Aufträgen.
    »Es ist diesmal ganz einfach«, fuhr Sheemina February fort. »Ich habe Bilder von dem Mann, der nicht die Zielperson ist. Er begleitet den anderen, um den es geht. Kein Kollateralschaden, okay? Die beiden treffen morgen mit dem Flugzeug ein.« Sie nannte ihm die Flugdetails.
    Spitz sog an der Zigarette und blies den Rauch aus. Ingrid Bergman saß nun in der Maschine, die zum Abflug bereit war.
    »Noch etwas. Ich dachte, es würde Sie vielleicht interessieren, dass es Mrs Lindiwe Chocho war, die Sie gestern Abend umgelegt haben.«
    Die Lady des

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