killer country: thriller (German Edition)
Hauses, wie Bogie sie genannt hätte.
»Ich hatte mich schon gefragt, wer die Frau war«, sagte Spitz.
»Sie haben sich gefragt?«
»Klar.«
»Und weshalb, wenn ich neugierig sein darf?«
Spitz schwang die Beine vom Bett. Diese Sheemina February könnte ihm gefallen. »Man entwickelt in meinem Beruf ein Gefühl für Situationen. Ein Gefühl dafür, was richtig und was faul ist.«
»Aha.«
»Wenn ich so plötzlich einen Auftrag erhalte, dann frage ich mich natürlich, warum.«
»Jetzt geht es auch um einen plötzlichen Auftrag.«
»Aber diesmal haben Sie mich angerufen. Das letzte Mal war es Mr Chocho.«
»Er kann Sie diesmal nicht anrufen«, erwiderte sie. »Er ist gerade auf der gegenüberliegenden Straßenseite in der Leichenhalle. Um seine tote Frau zu identifizieren.«
»Auf diese Weise weiß er, dass der Auftrag erledigt wurde.«
»Er ist außer sich, Spitz. Er trauert.«
»Kollateralschäden gibt es manchmal.« Er öffnete die Vorhänge, um über die Autobahn hinweg zu den Bergen hinaufzuschauen. »Er muss mir so was sagen. Von Anfang an. Wer ist die Zielperson, wer sind Freunde.«
»Wie ich es Ihnen jetzt sage«, entgegnete Sheemina February. »Ein Treffer. Und zwar nicht den Typen auf den Bildern.«
»Haben Sie diese Bilder bei sich?«, erkundigte sich Spitz.
»Ja.«
»Dann hol ich sie.«
»Morgen. Sie werden Ihnen überbracht.«
»Mit einer weiteren Pistole?«
»Gibt es ein Problem mit der, die Sie bereits haben?«
»Sie hat zwei Leute erschossen.«
»Dann kann sie auch noch einen dritten erschießen.«
Spitz zuckte mit den Schultern, während er sein Spiegelbild in der Fensterscheibe betrachtete. »Ich mag solche Arrangements nicht.« Sheemina February lachte. »Was für Arrangements? Dass die Polizei die Fälle miteinander in Verbindung bringen könnte? Seit schwarze Brothers und Sisters dort arbeiten, ist das System hinüber. Die Spurensicherung hat eine Liste der letzten zwei Jahre, die sie abarbeiten muss. Sollten Sie Pech haben, und die zwei Fälle werden zusammengebracht, werden die Akten unter einem Stapel weiterer Akten begraben werden, der länger ist als ein Giraffenhals. Da gibt es kein Problem, Spitz.«
»Ihr Risiko«, erwiderte er.
»Nein, Mr Trigger, nicht meines. Denken Sie doch mal nach.«
»Das des Mannes neben dem auf den Fotos?«
»Kluger Junge.«
Spitz dachte: Wieso lege ich nicht die Karten auf den Tisch? Sie flirtet sowieso schon mit mir. »Ich habe Durst«, sagte er. »Ich möchte Sie zu einem Drink einladen.«
»Keine gute Idee«, entgegnete sie. »Warum sollten wir es verderben?«
»Was sollten wir verderben?«
»Vieles, Spitz. Ich habe dieses Bild von Ihnen in meinem Kopf – angefangen mit den Budapestern bis hin zu den kurzen Dreadlocks.«
Spitz ließ den Vorhang zufallen. Die Dame wusste also ein paar Dinge über ihn. »Nur auf ein Glas. Ich zahle.«
»Ich muss jetzt einen Klienten trösten, Mr Trigger. Das ist keine gute Zeit, um sich zum Plaudern zu treffen.«
Auf dem Bildschirm lief der Abspann. Er hatte den Abflug versäumt, den Ausdruck unerfüllter Liebe in Bogies Gesicht.
»Danach vielleicht.«
»Bis zum Wochenende sind Sie auf sich gestellt. Genießen Sie die Stadt.«
»Ich meine, nachdem Sie Mr Chocho ins Gefängnis zurückgebracht haben.«
»Dann fahre ich nach Hause und gehe ins Bett.«
»Wir können uns an jedem Ort treffen, den Sie vorschlagen.«
»Vergessen Sie’s, Spitz. Ich brauche keinen weiteren Unsinn.«
Sie gefiel ihm immer besser. Eine Frau, mit der er reden konnte. Die nicht gleich vom Leben in Panik versetzt wurde.
»Bitte«, sagte er. »Zeigen Sie mir Ihre Stadt. Heute Abend. Oder an einem anderen. Oder Sie könnten mich auf den Tafelberg begleiten. Das ist etwas, was ich unbedingt tun will.«
»Touristen sind nichts für mich, Mr Trigger. Sie erledigen morgen Ihren Job, und am Freitag fahren Sie für Ihren Hauptauftrag weg. Dazwischen können Sie auf den Berg. Mit den anderen Touristen.«
»Es gibt Probleme mit dem Auto.«
»Welche Probleme?«
»Wir müssen es zurücklassen.«
»Warum?«
»Damit es die Polizei findet.«
»Ich verstehe nicht.«
»So lautete die Vereinbarung. Nach einer Woche taucht es im Computersystem der Polizei als gestohlen auf.«
Sie schwieg. Spitz stellte sich vor, wie sie die Stirn runzelte, während sie nach einer Lösung suchte. Dann: »Sie bekommen einen Ersatz. Und eine andere Waffe. Wie klingt das? Professionell?«
»Zeigen Sie mir Ihre Stadt«, entgegnete er. »Ein Drink
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