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killer country: thriller (German Edition)

killer country: thriller (German Edition)

Titel: killer country: thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Nicol
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kleiner Junge, der so tut, als würde er mich erschießen«, erklärte er.
    Manga schnaubte. »Die Kids sehen zu viel Mist im Fernsehen. Okay – bereit?«
    »Mit mehr Sonnenlicht wäre es besser.«
    Spitz drückte auf einen Knopf, um das Fenster herunterzulassen. Er spürte, wie das Auto schneller wurde und vor den Ford zog. Sie näherten sich dem Spider von hinten. Spitz sah das offene Fenster auf der Beifahrerseite. Sah, wie sich der Mann im Auto umdrehte, um ihm einen Blick zuzuwerfen.
    »Jetzt, Captain, jetzt!«, rief Manga. Er fuhr noch einen Moment lang geradeaus, ehe er nach links schwang, herunterschaltete und den BMW mit quietschenden Reifen abbremste.
    33
    Rudi Klett, das Fenster heruntergekurbelt, den Arm abgestützt, rief über den Lärm des Autos hinweg: »Als ich das letzte Mal hier war, da war Christa noch ganz klein. Das muss … Wann ist das gewesen? 1996?«
    »Damals war sie fünf.« Mace warf einen Blick in den Rückspiegel. Ein Ford Focus hinter ihnen, die Scheinwerfer abgeblendet. Der BMW auf der inneren Spur, im toten Winkel seines Außenspiegels.
    »Sprich lauter!«
    Mace dachte: Bekloppt, so schreien zu müssen. Er hielt eine Hand hoch und zeigte Rudi Klett fünf Finger, die in der Dunkelheit kaum zu erkennen waren. »Fünf Jahre alt. Vielleicht können wir die Fenster wieder hochkurbeln und stattdessen die Klimaanlage anschalten?«
    Rudi Klett schüttelte den Kopf. Ihn schien das Brüllen nicht zu stören. »Eine Minute.« Er holte tief Luft. »Immer noch der gleiche Geruch.«
    Mace dachte: Ach, echt.
    »Damals, 1996, herrschte hier eine großartige Stimmung. So viel Begeisterung, so viel Hoffnung, endlich für jeden richtige Häuser bauen zu können, damit niemand mehr in diesen Hütten wohnen muss.«
    »Ist nie passiert, wie du sehen wirst«, erwiderte Mace.
    »Einige der großen Fische meinten: Nein, was wollen die denn mit Marine und Kampfflugzeugen? Wer würde Südafrika überfallen? Also musste ich ihnen erklären, dass man in so einer unsicheren Welt immer etwas in der Rückhand haben muss. Man weiß nie, was passiert. Der Kluge baut vor. Zum Glück hörte der alte Mann auf mich. Man richtete ihm meine Nachricht aus, und selbst die Kritiker schlugen plötzlich andere Töne an. Alle sahen sie die Sache mit einem Mal ähnlich. Halleluja.«
    Mace zeigte auf die Auffahrt zur Autobahn. »Wir fahren diese Kurve hoch, und dann siehst du die Armensiedlungen. Teilweise mit zweistöckigen Wellblechhütten. Zweistöckig!«
    »Ah ja.« Rudi Klett wandte den Kopf, als er einen Wagen von links näher kommen hörte.
    Mace brüllte: »Ich bin in einigen von denen gewesen. Man kommt rein, und alles ist fast wie aus einer Zeitschrift. Die nennen es den Township-Chic. Unglaublich.« Er vermutete, dass der BMW die Auffahrt in östlicher Richtung nehmen würde. Sah ein Aufblitzen der Scheinwerfer in seinem Außenspiegel. »Das einzige Problem ist Feuer.« Er zeigte erneut auf die Hütten unter ihnen. »Wenn es da brennt, hat die Feuerwehr keine Chance durchzukommen. Jedes Mal, wenn eine Kerze umfällt, gibt’s ein Feuer. Die Leute verbrennen hier immer wieder. Nicht gerade ein Tod, den man sich wünscht.«
    Als Mace den Zubringer verlassen hatte, reihte er sich in eine Lücke zwischen zwei Lkws ein. Der Lärm war ohrenbetäubend, der Verkehr auf der Autobahn schnell und aggressiv. Er hielt den Tacho auf hundertzwanzig. Fühlte sich winzig klein zwischen den beiden Riesen. Der verchromte Kühler des hinteren Lkws fast an seiner Stoßstange. Eine Situation, wie sie Mace hasste. Im rechten Außenspiegel beobachtete er die Minibustaxis, die an ihm vorbeizogen. Er jagte den Motor höher und scherte nach rechts aus, um den vorderen Lastwagen zu überholen. Die Tachonadel stieg auf hundertdreißig, hundertfünfunddreißig. Der Spider schien auf der Straße zu schweben. Hinter ihnen blendeten Lichter auf. Endlich hatte er den Lkw mit Anhänger hinter sich gelassen, war vorne, und der Lärmpegel ließ nach. »Kurbel das Fenster hoch!«, rief er, während er seines zumachte. »Da draußen ist die Hölle los.« Als sich Rudi Klett nicht rührte, warf Mace ihm einen Blick zu. Rudi war zur Seite gelehnt und nach vorn gesackt. »Was ist? Kurbel dein Fenster hoch!« Klett rutschte ein Stück weiter, nur noch festgehalten von seinem Sicherheitsgurt.
    Erst jetzt bemerkte Mace das Blut. Nicht viel, nur ein kleiner roter Fleck über der Brusttasche von Kletts Polohemd.
    »Rudi, mein Gott! Rudi, sprich mit mir, bleib bei

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