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killer country: thriller (German Edition)

killer country: thriller (German Edition)

Titel: killer country: thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Nicol
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geht’s.« Der Spider bewegte sich keinen Millimeter. »Wieso fährt der nicht?«
    »Wir müssen Geduld haben. Und auf unserem Platz bleiben.«
    »Von hier aus kann ich nichts sehen, Captain. Ich muss vorrücken, um ihn zu sehen.« Manga ließ den Wagen immer wieder vor- und zurückrollen. Wie bei einem Autoscooter auf dem Jahrmarkt.
    Spitz sagte: »Jetzt haben wir Publikum.« Eine Familie, die in der gleichen Reihe wie sie gerade einen großen SUV bepackte, starrte zu ihnen herüber.
    »Egal«, meinte Manga. »Es geht los. Let’s shake it!«
    31
    Das Schlimmste war die Ankunftshalle, wie Mace wusste. All diese Leute, die einem entgegenblickten. Tanten und Onkel und Kinder und Omas und Liebhaber, die dort dicht an dicht gedrängt standen und warteten. Wenn er selbst den besten Moment wählen müsste, dann diesen. In diesem Durcheinander. Plopp. Die Zielperson geht zu Boden, ein paar Leute schreien. In diesen zehn Sekunden verschwindet man, läuft zur Drop-and-Kiss-Zone vor dem Gebäude und fährt auf und davon.
    Bei ihren üblichen Prominenzklienten hätten sich Pylon und vielleicht noch ein anderer Mitarbeiter vorsichtshalber unter die Menge gemischt.
    Doch bei Rudi Klett vertraute Mace auf dessen Unauffälligkeit. Hier bestand weniger das Risiko, dass ein Killer zwischen den Tanten abhing, als dass die Staatsanwaltschaft Klett mit einem Haftbefehl erwartete. Mace suchte die Halle nach betont sportlich oder schmissig gekleideten Leuten ab, während sie auf die Absperrung zusteuerten. Niemand stach ihm ins Auge. Doch vielleicht war es ein Fehler gewesen, keine Verstärkung anzufordern.
    Er trieb Rudi Klett zur Eile an, ohne sich zu offensichtlich abzuhetzen. Zügig bahnten sie sich einen Weg durch die Familien, die Konferenzbegrüßungsteams und die Touristenführer, bis sie draußen auf dem Parkplatz vor den Zahlautomaten standen. Rudi Klett keinen Moment lang angespannt. Schlug vielmehr vor, dass Mace und Pylon heute mit ihm zusammen zu Abend essen sollten. Wieso riefen sie Pylon nicht auf seinem Handy an?
    »Gleich«, sagte Mace. »Okay?« Er kramte in seiner Tasche nach Geld. Bemerkte einen Mann, der den Automaten neben ihm mit Münzen bediente.
    Rudi Klett meinte: »Oumou kann auch kommen. Warum nicht? Und Pylons Frau. Für Christa organisieren wir einen Babysitter. Das würde mir gefallen, Mace. Es wäre echt schön, gemeinsam fein essen zu gehen. Als Wiedergutmachung für gestern Abend.«
    Der Mann hinter ihnen kam ihnen so nahe, dass Mace sein Aftershave riechen konnte.
    Rudi Klett fuhr fort: »Dann bräuchte sich Oumou auch nicht ums Essen zu kümmern. Mein erster Abend seit langem in deiner Stadt. Das muss gefeiert werden. Oder nicht? Wenn du das Restaurant im Hotel nicht empfehlen kannst, dann eben woanders. Wo immer du möchtest.«
    Mace verlangsamte seinen Schritt, um zwischen dem Mann und Rudi Klett zu bleiben, bis der Mann an ihnen vorüberging und davonschlenderte. Ein Mann ohne Gepäck. Ohne Reisetasche. Ohne Aktenkoffer. Aber auch ein Mann, der sich entfernte, so wie Mace das am liebsten war.
    Er führte Klett zu seinem Spider.
    »Nein!«, rief dieser, als er den Wagen sah. »Das gibt’s doch nicht. Du hast noch immer das gleiche Auto? So was von retro. Mace Bishop hat auch im neuen Jahrhundert einen Sechzigerjahre-Spider. Ich fass es nicht. Wenn du mir erzählt hättest, dass du einen Alfa fährst, hätt ich gedacht: Okay, warum nicht. Ein guter Wagen. Vor allem der 147er. Das würde zum Mace-Bishop-Image passen. Security. Personenschutz. Vertrauen. Schnell. Elegant. Diskret. Aber ein alter Spider? Wie in Die Reifeprüfung . Echt, Mace, too much.«
    »Ich mag ihn«, erwiderte Mace. »Er ist anders.«
    »Daran lässt sich nicht rütteln.«
    Mace öffnete den Kofferraum. Ließ Rudi sein Gepäck selbst hineinhieven. Personenschutz bedeutete nicht Handlangerarbeiten.
    »Der hat ja ein Stoffverdeck«, stellte Rudi Klett fest und trommelte mit den Fingern darauf herum. »An einem solchen Abend sollten wir das runterklappen. Und die warme Luft genießen. Den Geruch.«
    »Du meinst die Abgase.«
    »Nein, Kapstadt hat einen bestimmten Geruch. Seinen eigenen Geruch, wie feuchtes Gebüsch.«
    »Das kannst du riechen?«
    »Ich kann mich dran erinnern. Auch an die Berge.« Er zeigte auf die Bergkette der Halbinsel, die sich dunkel vor dem Himmel erhob. Ein schwaches Licht zeichnete die Umrisse ab. »Schau dir das an. Herrlich. Nicht wie in Berlin. In Berlin ist alles alt und schwer und grau. Findest du nicht

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