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Killer im Kopf

Killer im Kopf

Titel: Killer im Kopf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Scheiben noch vom gestreuten Licht der Außenleuchte erfaßt wurden, wobei sich die Gitter vor den Fenstern als schwarze Schatten starr abzeichneten.
    Auch wenn er mit seiner Machete dägegenschlug, die würden standhalten.
    Sheila wartete. Sie machte sich jetzt Vorwürfe, die Waffe nicht gezogen und geschossen zu haben. Als es vor einigen Monaten um ihren Sohn gegangen war, der einem Dämon im Keller einer Kirchendisco hatte geopfert werden sollen, da war sie härter gewesen. Da hatte sie sogar geschossen. Allerdings mit der ultimativen Waffe, die den Todesschleim als Ladung verschoß. Vor ihm gab es kein Entrinnen, wenn er einmal jemand erwischt hatte.
    »Ich hätte es tun sollen«, flüsterte sie. »Ich hätte es tun sollen. Alle Hemmnisse einfach zur Seite schwemmen, es wäre so wirklich am besten gewesen.«
    Wieder warf sie einem der beiden Fenster einen Blick zu.
    Von unten her schob sich etwas in die Höhe. Jenseits der Gitterstäbe sah sie das widerliche und breite Gesicht des Killers, der die Niederlage schnell weggesteckt hatte, denn sein Grinsen zeigte Sheila, daß er nicht aufgeben wollte.
    Er zeigte auch seine Machete, und er schlug damit zu.
    Nicht gegen die Stäbe, da wußte er selbst, daß sie für ihn zu hart waren.
    Aber er schlug zwischen ihnen hindurch und erwischte die Scheibe.
    Sheila hörte, wie das Glas zerbrach. Mit klirrenden Geräuschen regnete es in den Innenraum, wo es wie eisiger Schnee auf dem Boden liegenblieb.
    Ray Riotta kicherte, bevor er sprach. Und er hatte dabei sein Gesicht gegen die Gitterstäbe gepreßt.
    »Ich schaffe dich!« drohte er mit hoher Stimme. »Ich werde dich schaffen. Nichts hält mich auf. Ich habe schon lange gewartet, zu lange!«
    »Was willst du?« brüllte Sheila ihn an.
    »Alles nachholen – alles!«
    »Ich lasse mich nicht vergewaltigen! Ich habe es dir Vorjahren schon gesagt, verflucht noch mal!«
    »Heute bin ich besser!«
    »Ja, ja«, schrie sie wieder. »Bist du tatsächlich besser? Bist du es wirklich?« Sheila wartete die Antwort gar nicht erst ab. »Aber auch ich bin besser geworden, Ray! Viel besser, das kannst du mir glauben. Ich habe verdammt viel dazugelernt, und das werde ich dir auch zeigen, du verfluchtes Tier!«
    Durch die letzten Worte hatte Sheila praktisch ihren eigenen Schatten übersprungen. Die Hemmschwelle gab es nicht mehr, und sie bewegte ihren rechten Arm auf den Rücken zu, wo die Beretta steckte.
    Sie riß die Pistole hervor, senkte den Arm und zielte damit auf das Fenster, hinter dem sich die Gitterstäbe und auch das Gesicht abzeichneten.
    Sie schoß.
    Und Ray Riotta tauchte blitzschnell weg…
    ***
    Angst – Panik! Schmerzen und Finsternis!
    Diesmal bekam Glenda Perkins es zu spüren, als sie aus ihrer Bewußtlosigkeit erwacht war. Sie wußte, daß sie die Augen offenhielt, und trotzdem konnte sie nichts erkennen, weil sie von der Finsternis eingehüllt wurde.
    Sie reagierte nicht mehr normal, denn dann hätte sie denken können und denken müssen. Das war nicht möglich. Sie lag in dieser verfluchten Finsternis und fühlte sich wie jemand, der allmählich durch eine absolute Schwärze trieb und irgendwann von ihr verschluckt wurde. Aber war sie das nicht schon? Hatte man sie nicht einfach weggeschafft in ein Dunkel hinein, aus dem es kein Entkommen gab?
    Glenda war völlig orientierungslos. Eines nur stand fest: Sie war aus ihrer Bewußtlosigkeit erwacht. Die Schmerzen im Kopf waren ebenfalls vorhanden, und sie konzentrierten sich nicht nur auf eine Stelle, sondern hielten auch ihr Gesicht umklammert.
    Sie war nicht tot. Die Schmerzen ließen sogar zu, daß sie nachdachte, und aus einer anderen Dunkelheit, der der Erinnerung, schälte sich allmählich hervor, was ihr widerfahren war.
    Sie und nicht Sheila war dem Killer in die Arme gelaufen. Er hatte sie gestoppt. Er hatte sie in seinen Wagen hineingezwungen, und er hatte ihr nicht die Spur einer Chance gegeben. Er hatte ihr gedroht und sie schließlich niedergeschlagen.
    Er hat mich nicht getötet, dachte sie. Nicht getötet! Er hat mir eine Galgenfrist gegeben, weil er sich zunächst mit Sheila beschäftigen will.
    Ihr Leid ist mein Glück.
    Glenda wurde langsam klar, wie das mörderische Spiel laufen sollte, und sie dachte zum erstenmal daran, daß sie dieser verdammten Dunkelheit entfliehen mußte.
    Aber wie und wo?
    Sie lag halb auf der Seite und halb auf dem Rücken. Die Beine waren angezogen, und ungewöhnlicher Geruch umgab sie. Zuerst konnte sie ihn nicht

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