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Killer im Kopf

Killer im Kopf

Titel: Killer im Kopf
Autoren: Jason Dark
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Grinsen zugleich, und als er nickte, da war es für Riotta so etwas wie ein Startsignal, denn er ging den ersten Schritt auf Sheila Conolly zu…
    Geschafft, dachte sie. Mein Gott, ich habe es geschafft! Ich habe ihn dazu gebracht, nicht zuzuschlagen. Ich bin gut. Ich habe ihn abgelenkt.
    John bleibt am Leben.
    Ihre Gedanken überstürzten sich, aber froh konnte sie deswegen nicht werden.
    Jetzt stand sie auf seiner Liste!
    Er hatte sich ihr zugewandt. Er starrte sie zuerst nur an, als könnte er nicht glauben, daß sie es war, die ihn jetzt anblickte. Es war einfach zu schön für ihn, um wahr zu sein. So dauerte es eine Weile, bis er es schaffte, sie anzusprechen.
    Er redete mit ihr. Sheila hörte seine Stimme. Sie verstand jedes einzelne Wort, und sie wurde den Eindruck nicht los, daß dieser Mensch sie sogar verehrte, obwohl es ihm nichts ausmachte, sie durch seine mörderische Waffe zu töten. Bei ihm paarten sich Liebe und Haß, und beide Extreme schmolzen zusammen.
    Sheila hörte seine Worte, aber sie wollte sie gar nicht verstehen und nur wissen, wie es weiterging. Johns Leben war vorläufig gerettet, aber ihres befand sich in höchster Gefahr.
    Sie war da, der Killer ebenfalls und es gab niemanden, der ihr zur Seite stehen könnte.
    Er sprach weiter. Sie hörte ihn, aber sie verstand ihn nicht. Ihr Blick war auf sein Gesicht gerichtet.
    Trotz der Dunkelheit erkannte sie sehr genau, daß dieses Gesicht dem aufs Haar glich, was sie in ihrem Kopf erlebt hatte.
    Es war das gleiche.
    So rund, der Schädel so kahl, wobei die Haut sogar leicht leuchtete.
    Diese kleine fleischige Nase, der breite Mund, die Haut, die auch ohne die Finsternis der Nacht leicht dunkel war, als hätte sie jemand bestrichen.
    Dann die Augen!
    Kalt, leblos, trotzdem von einer wahnsinnigen Gier erfüllt. Grauenhaft und mörderisch.
    Er bewegte sich auf sie zu. Sheila beobachtete ihn genau. Er ging wie eine Filmfigur, die sich in einem zeitlupenhaften Tempo voranschob. Das Bein hochhebend, es dann langsam nach vorn streckend, den Fuß behutsam auf den Boden setzend, das alles sah sie sehr deutlich.
    Obwohl er nur langsam ging, kam es ihr unwahrscheinlich schnell vor.
    Für sie wurde er immer mehr zu einem Teufel.
    Sheila wußte sehr gut, daß sie nicht vor der offenen Tür und im hellen Licht stehenbleiben konnte.
    Sie mußte etwas tun.
    Sie dachte an ihre Waffe.
    Ein Griff reichte aus, um sie zu ziehen. Sie brauchte dann nur auf den anderen zu feuern.
    Sheila tat es nicht. Sie kannte den Grund selbst nicht genau.
    Möglicherweise befand sich in ihrem Innern eine Sperre. Außerdem bedrohte sie der Mann nicht unmittelbar. Er hielt zwar die Waffe fest, aber er hatte sie noch nicht angegriffen.
    Weg!
    Die Tür war da. Sie war auch stabil. Sie wollte zuerst ins Haus fliehen. Er würde sie verfolgen, er würde aber Mühe haben, hineinzukommen. Im Haus befand sich auch das Telefon. Da konnte sie Hilfe holen. Zudem waren die Fenster an der Vorderseite vergittert. Aus Schaden wurde man klug.
    Sheila warf sich zurück.
    Noch in der Bewegung hörte sie den wütenden Schrei. Plötzlich ging Riotta nicht mehr so langsam. Er warf sich vor und wollte die Distanz überbrücken. Mit dem rechten Fuß hatte er sich abgestemmt, und sein Sprung war gewaltig.
    Sheila sah aus den Augenwinkeln, wie er ihr entgegenjagte. Sein Körper schien sich regelrecht aufzublähen. Er wurde zu einem Riesen, die Machete bewegte sich, und einen Moment später war er an der Tür.
    Die aber trennte ihn und Sheila, denn ihr war es im letzten Moment gelungen, blitzschnell in das Haus zu tauchen und die Tür wieder zuzurammen. Sie hielt den Mund weit offen, ihr Gesicht zeigte Panik. Sie hatte sich gedreht, wobei sie den Rücken gegen das Holz der Tür gepreßt hatte und noch im selben Augenblick den dumpfen Aufprall an der anderen Seite hörte, als der Körper dagegenwuchtete.
    Sheila hörte sich selbst keuchen. Ihre Wangen waren naß vom Strom der Tränen. Sie zitterte am ganzen Leib, und der Atem glich jetzt dem Hecheln eines Hundes.
    Noch stand Ray Riotta draußen. Aber er würde dies nicht hinnehmen.
    Sheila hatte ihn reingelegt. Er kriegte einen regelrechten Wutanfall und hämmerte mit beiden Fäusten gegen die Tür. Sie hörte seine Stimme, die sich verändert hatte. Sie war heißer geworden, in ihr schwang ein wahnsinniger Haß mit.
    Sheila stemmte sich von der Tür weg und eilte durch den Flur. Alles war ihr zu eng geworden. Sie schaute gegen die beiden Fenster, deren
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