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Killeralgen

Killeralgen

Titel: Killeralgen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Paul Kemprecos
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ich es sehe.«
    »Wenn Sie es sagen, wird es wohl so sein.«
    »Sie sind viel zu vertrauensselig. Ich will ein wenig ausholen.
    Die Karawanen, die die Bernsteinstraße benutzten, brauchten Orte, an denen sie übernachten konnten. Ich suche daher nach Ruinen von Rasthäusern oder von Siedlungen, die um einen solchen Lagerort herum entstanden sein können. Dann hoffe ich, Waffen zu finden, an denen sich die Geschichte des Handels in dieser Region ablesen lässt.«
    Sie spülten ihr Mittagessen mit Mineralwasser hinunter, und Austins Finger wanderten wieder über das Instrumentenbrett.
    Die batteriegetriebenen Elektromotoren begannen zu summen, setzten die beiden Lateralschrauben in Gang, auf denen die Kugel ruhte, und das Tauchboot setzte seine Forschungsfahrt fort.
    Das SEAmagine SEAmobile hatte mit fünf Metern in etwa die Länge eines Bostoner Walfangbootes. Es war zwar nur gut zwei Meter breit, doch es konnte zwei Passagiere bei relativem Komfort bis in eine Tiefe von fünfhundert Metern bringen. Das Fahrzeug hatte eine Reichweite von zwölf nautischen Meilen und erreichte eine Höchstgeschwindigkeit von 2,5 Knoten. Im Gegensatz zu vielen Tauchbooten, die wie Korken auf dem Wasser tanzten, sobald sie aufgetaucht waren, ließ sich das SEAmobile lenken wie ein Schiff. Es lag ziemlich hoch im Wasser, wenn es nicht gerade tauchte, und ermöglichte seinem Piloten einen ungehinderten Blick in alle Richtungen.
    Das SEAmobile sah aus, als sei es aus Ersatzteilen zusammengebaut worden, die man beim Ausschlachten eines Tiefseelabors gerettet hatte. Die kristallklare Führerkuppel hatte einen Durchmesser von knapp ein Meter fünfzig und saß auf zwei zylinderförmigen Schwimmern, die so groß waren wie Hauptleitungen für die Wasserversorgung. Zwei zum Schutz angeschweißte Stahlrahmen in D-Form flankierten die Kugel.
    Das Fahrzeug war so konstruiert, dass es ständig einem Auftrieb ausgesetzt war. Dem wurde mithilfe eines mittschiffs montierten vertikalen Propellers entgegengewirkt. Da das SEAmobile derart ausbalanciert war, dass es stets eine waagerechte Lage einnahm, und zwar sowohl auf der Wasseroberfläche als auch während seiner Tauchfahrten, brauchte der Pilot keinerlei Positionskontrollen zu bedienen, um eine horizontale Lage zu gewährleisten.
    Indem er sich eines für Navigationszwecke modifizierten akustischen Doppler-Instruments bediente, lenkte Austin das Fahrzeug an dem unterseeischen Felsensockel entlang. Es war ein breiter Schelf, der nach und nach in tiefes Wasser abfiel.
    Einem einfachen Suchmuster folgend, manövrierte Austin das Boot auf geraden Linien hin und her wie jemand, der einen Rasen mäht. Die vier Halogenscheinwerfer des Bootes erhellten den Grund des Sees, dessen Konturen vom Vordringen und Rückzug verschiedener Gletscher gestaltet worden waren.
    Das U-Boot suchte auf diese Art und Weise etwa zwei Stunden lang den Untergrund ab, und Austins Augen begannen vom ständigen Starren auf den monotonen grauen Seegrund zu tränen. Skye war noch immer von der Einzigartigkeit ihrer Umgebung wie verzaubert. Sie saß vorgebeugt da, hatte das Kinn in die Hände gestützt und studierte jeden Quadratfuß Seeboden. Nach einiger Zeit wurde ihre Beharrlichkeit belohnt.
    »
Da!
« Sie stieß den ausgestreckten Zeigefinger nach vorne.
    Austin verlangsamte die Fahrt des Tauchbootes zu einem Kriechen und betrachtete blinzelnd die vagen Umrisse des Gebildes knapp außerhalb ihres Lichtkreises, dann lenkte er das Tauchboot näher heran, um mehr erkennen zu können. Das Objekt, das dort auf der Seite lag, war ein massiver Steinklotz, etwa vier Meter lang und halb so breit. Die Meißelspuren, die an den Kanten zu sehen waren, verrieten, dass es sich um keine natürlich entstandene Gesteinsformation handelte. Andere Monolithen waren in der Nähe zu erkennen. Manche standen aufrecht, einige trugen sogar Steinblöcke in der Form des griechischen Buchstabens
d
.
    »Es scheint, als seien wir falsch abgebogen und in Stonehenge gelandet«, stellte Austin fest.
    »Das sind Grabsteine«, erklärte Skye. »Die Tore markieren den Weg zu einem Grab.«
    Austin steigerte behutsam die Leistung der Antriebsschrauben, und das Fahrzeug glitt über sechs identische Gewölbedurchgänge hinweg, die in einem Abstand von jeweils etwa zehn Metern hintereinander aufgestellt worden waren.
    Dann stieg der Untergrund zu beiden Seiten der Tore allmählich an und bildete ein flaches Tal. Die natürlichen Böschungen verwandelten sich in hohe

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