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Killers: Roman (German Edition)

Killers: Roman (German Edition)

Titel: Killers: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Kilborn , Blake Crouch
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sich jetzt dem großen Mann zu, der auf sie zukommt. Sie überlegt, ob sie ihm wohl die Hälfte davon anbieten soll. Schließlich hat er ihr das Leben gerettet, und das hier ist eine riesige Ausbeute– mehr als genug für sie beide.
    Er geht vor ihr in die Hocke, sodass sie sein Gesicht im Schein des Feuers zu sehen bekommt– er besitzt die blasseste Haut, die ihr jemals unter die Augen gekommen ist.
    Und lange, schwarze Haare.
    » Um Gottes willen, vielen Dank!«, beginnt Moni. » Vielen , vielen Dank!«
    » Wie heißt du?«, fragt er.
    » Moni.«
    Der Mann lächelt und entblößt dabei eine Reihe grässlicher, verrottender Zähne. Er spuckt ein weißes Bonbon auf den Boden. Es riecht nach Zitrone.
    Dann schaut Moni ihm in die Augen.
    Schwarz wie Teer.
    Eiskalt.
    Freak-Augen.
    » Hi, Moni. Ich bin Luther«, fährt er fort. » Weißt du, was ein künstlicher Blutegel ist?«

13 – Killers
    Durango, Colorado, 2008
    Lucy
    Wo BIN ich?
    Denk nach.
    Denk nach.
    Denk nach…
    Lucy öffnete die Augen und wurde von einer unscharfen Helligkeit begrüßt.
    Sie konnte nichts außer der Schwere ihrer Augenlider spüren.
    Ihr erster Gedanke war, dass man ihr Drogen untergemischt hatte. Sollte das tatsächlich der Fall gewesen sein, dann war es erst das dritte Mal in ihrer Karriere, dass sie sich derart unachtsam verhalten hatte. Normalerweise feierte sie nicht mit Jungs, die sie irgendwo aus Spaß aufgegabelt hatte. Klar doch, sie nippte an einem Bier, tat so, als ob sie an dem Joint zog– ohne je zu inhalieren–, denn für sie war der Rausch an sich eine völlige Zeitverschwendung. Sie hatte nie verstanden, was die Leute davon hatten, sich zu betrinken oder breit zu werden. Es diente lediglich dazu, die Sinne zu benebeln, und für sie war die Intensität des Lebens das A und O.
    Wenn man ihr tatsächlich Drogen eingeflößt hatte, war die Vergewaltigung zusammen mit einer guten Tracht Prügel offenbar auf den Fuß gefolgt.
    Und selbst wenn man ihr das angetan hätte, konnte sie es den Tätern nicht übel nehmen.
    Im Gegenteil.
    Das war nicht das erste Mal, dass man sie derart behandelt hatte. Und wenn jemand imstande war, sie auf irgendeine Art außer Gefecht zu setzen, ehe sie zum Zuge kam, dann…
    Dann Respekt.
    Hut ab.
    Aber ihr Aussetzer oder Filmriss war so riesig, dass sie nicht ganz glauben konnte, dass es sich hier um Drogen handelte.
    Nein, etwas anderes musste passiert sein.
    Etwas viel, viel Schlimmeres.
    Langsam war sie in der Lage, ihre Umgebung wahrzunehmen, ein schwarzer Kasten in der Ecke unter der Decke– ein Fernseher.
    Leere Stühle.
    Ein Bettgeländer… Sie lag in einem Bett, und die Dinger in den rotbraunen Bandagen waren ihre Beine. Schwarzer Schaumstoff war um ihre Glieder gewickelt, aus dem Schläuche herauslugten.
    Über ihr ragte ein Ständer, an dem diverse Flaschen mit durchsichtigen Flüssigkeiten hingen. Infusionen.
    Hinter ihr piepte etwas, ein Herzfrequenzmessgerät.
    Ihre Nase juckte, und als sie versuchte, sich mit dem rechten Arm zu kratzen, war sie dazu nicht in der Lage– ihr Handgelenk war an das Bettgestell gefesselt.
    Die Tür zum Krankenzimmer stand offen. Im Flur saß ein pummeliger Gesetzeshüter in einer khakifarbenen Uniform, der Guns & Ammo las. Seine Knarre– es schien eine kleine .40-Millimeter-Glock zu sein, soweit sie erkennen konnte– hing neben einer Dose Pfefferspray und einem Schlagstock an seiner rechten Hüfte.
    Was zum Teufel ist passiert?
    Oder vielleicht treffender… Was zum Teufel habe ich angestellt?
    Sie verspürte keinerlei Beschwerden. Das Einzige, was ihr zu schaffen machte, war ein stetiges, unterschwelliges Brennen ihrer Harnröhre. Aber wenn sie ehrlich war, fühlte es sich gar nicht so schlecht an. Unter den richtigen Umständen konnte sie so etwas sogar richtig anmachen.
    Schließlich hatte sie schon immer etwas für Katheter übrig gehabt.
    Sie wackelte mit dem Po, und ein stechender Schmerz kroch ihr Steißbein hinauf.
    Lucy blickte nach rechts.
    Gott sei Dank.
    Eine Morphiumpumpe.
    Sie drückte auf den Knopf.
    Der Flash folgte auf dem Fuß.
    Die Taubheit schoss ihr in die Venen, erfüllte sie von Kopf bis Fuß.
    Sie schwebte.
    Sie war schwerelos, sank aber gleichzeitig in die Matratze und Kopfkissen ein, die sie langsam in sich aufzusaugen schienen.
    Sie war ungeheuer entspannt, wenn es auch etwas juckte, und drei Worte schossen ihr durch den Kopf, ehe sie erneut das Bewusstsein verlor.
    Süßester. Tod. Überhaupt.
    Als sie das nächste Mal das

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