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Killerspiel

Killerspiel

Titel: Killerspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Marshall
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zu gehen. Sie sind klüger, als ich dachte.«
    Es klopfte an der Haustür.
    Unsere Köpfe flogen gleichzeitig herum. Das Klopfen kam erneut, und laut. Dann drückte jemand auf die Klingel.
    Ich flüsterte. »Was soll ich machen?«
    Sie hatte keinen Rat. Es klingelte wieder, und dann hörten wir, wie draußen jemand laut etwas rief.
    »Mr. Moore, Deputy Hallam. Ich bin gekommen. Wenn Sie da sind, öffnen Sie die Tür.«
    Emily griff mit der linken Hand hinter sich und trat nach links. Sobald sie außer Sichtweite an der Wand stand, ging ich durchs Wohnzimmer und öffnete die Haustür.
    Hallam stand im Licht der Eingangslampe da. Er war allein. Sein Streifenwagen parkte ein Stück die Straße hinunter. Er wirkte erschöpft und leicht weggetreten.
    »Also, auf dem Weg hierher habe ich gehört, dass es am St. Armands Circle eine Schießerei gegeben hat«, sagte er in einem Ton, als könnte er es noch nicht ganz glauben. »Tony Thompson ist tot. Marie ist, zusammen mit einem Mann, dem mutmaßlichen Schützen, auf dem Weg ins Krankenhaus. Sie hat drei Schusswunden abgekriegt, hat ihm aber umgekehrt einen Bauchschuss verpasst. Sie wird wahrscheinlich überleben.«
    »Tut mir leid, das zu hören.«
    »Sie klingen nicht eben überrascht von dem Szenario, das ich Ihnen gerade geschildert habe.«
    »Ich weiß, wer der Schütze ist. Er heißt John Hunter. Ich weiß auch, wieso er es getan hat.«
    Hallam entdeckte Emily in ihrer dunklen Nische. »Wer in aller Welt ist das denn?«
    »Einer der beiden Menschen auf der Welt, denen ich im Moment vertraue«, sagte ich. »Sie sind nicht der andere. Also kommen Sie langsam rein, halten Sie die Hände so, dass ich sie sehen kann, und tun Sie nichts, was danach aussehen könnte, als wollten Sie mir auf die linke Tour kommen.«
     
    Er trat vorsichtig ein. Kaum war die Tür hinter ihm zu, kam Emily aus ihrem Versteck.
    »Nehmen Sie ihm die Waffe ab«, sagte sie zu mir.
    Hallam lachte. »Sind Sie nicht ganz bei Trost? Ich will immer noch wissen, wer zum Teufel Sie sind.«
    Emily hielt jetzt die Hand mit der Waffe so, dass er sie sehen konnte. »Jeder Cop, der auch nur halbwegs bei Verstand ist, hätte das ergründet, bevor er über die Schwelle getreten wäre«, sagte sie.
    Hallam wusste, dass sie recht hatte, und das schmeckte ihm nicht. Er legte die Hand auf das Halfter an seiner Seite.
    »Lady, damit eines klar ist …«
    »Sie heißt Em«, fiel ich ihm ins Wort, bevor das hier eskalierte. »Sie weiß über die ganze Sache einiges mehr als ich. Em – ich denke, der Mann ist in Ordnung. Alle bleiben jetzt also ganz cool, und niemand schießt auf den anderen, okay?«
    Ohne den Blick von ihr zu lassen, stand Hallam seinen Mann. »Was auch immer Sie mir erzählen wollten, Mr. Moore, ich geb Ihnen maximal drei Minuten. Ich muss zum Circle. Der Notruf ist an den Sheriff rausgegangen, aber er ist noch nicht da, und er wird stinksauer sein, wenn er erfährt, dass auch ich noch nicht dort bin.«
    »Ich werde Ihnen sagen, was ich weiß«, antwortete ich. »Aber zuerst muss ich Ihnen was zeigen.«
    »Was?«
    »Es ist draußen, hinterm Haus.«
    »Ich halte das für keine gute Idee«, sagte Emily.
    »Er muss es erfahren.«
    Hallam sah, wie ich durch die Glastür zum Pool blickte. »Muss was erfahren?«
    Er beugte sich vor, spähte ins Dämmerlicht. »Was ist das denn, um Gottes willen?«
    Ich führte ihn hinaus.
     
    Hallam starrte auf das, was im Pool schwamm. Eine ganze Weile sagte er gar nichts. Schließlich drehte er sich um, und sein Blick fiel auf einen Unterarm, der daneben lag, und so bewegte er einfach den Kopf weiter, bis er mir ins Gesicht sah.
    »Wer ist das Mädchen?«
    »Sie heißt Cassandra«, sagte ich. »Sie wurde heute in den frühen Morgenstunden ermordet, in einer Wohnung, zu der ich Sie heute Nachmittag gebeten hatte.«
    »Wer war das?«
    »Ich weiß nicht. Ich hab nur das Blut gesehen. Sie haben die Leiche weggeschafft und hierhergebracht.«
    »Ist der Tatort noch so, wie er war? Der in ihrer Wohnung?«
    »Nicht so ganz«, sagte ich. Emily wandte den Blick ab.
    Hallam wischte sich mit dem Handrücken über den Mund. »Das hier ist absolut beschissen.«
    Er kehrte ins Haus zurück.
     
    »Und?«, fragte ich ihn. »Nehmen Sie mich sofort fest, oder hab ich eine Chance, mich meiner Haut zu wehren? Haben die alles so unter Kontrolle, dass ich für eine Weile hier verschwinden muss?«
    »Moment mal. Wer sind ›die‹?«
    Hallams Gesichtsausdruck verriet, dass er immer noch den

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