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Killerspiel

Killerspiel

Titel: Killerspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Marshall
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»Sheriff, mir stellt es sich nicht so dar, als könnte Mr. Moore für … das, was da draußen ist, verantwortlich sein. Er hat mich sofort hingeführt. Er machte mir nicht den Eindruck, als könnte er der Täter sein.«
    »Das ist eine Ermessensfrage, Deputy. Und als solche fällt sie nun mal in meine Zuständigkeit. Die Beweislage spricht tatsächlich dafür, dass Mr. Moore einen Teil des Nachmittags dort draußen am Pool verbracht und getan hat, was Sie gesehen haben.«
    »Hören Sie nicht auf ihn«, sagte Emily zu Hallam. »So ist es ganz und gar nicht gewesen. Angefangen damit, dass da draußen nirgends auch nur annähernd genug Blut ist.«
    »Rob, nehmen Sie der Frau jetzt eigentlich die Waffe ab, oder was ist?«
    Emily machte noch ein paar Schritte nach hinten und hob den Arm, um zu zielen. »Versuchen Sie’s nicht mal.«
    »Deputy, sofort.«
    Hallam drehte sich widerstrebend zu Emily um und riss sein Holster auf. »Ma’am – Sie haben den Sheriff gehört. Ich möchte jetzt bitte diese Waffe von Ihnen.«
    Es war ein leises Klicken zu hören, als Emily etwas mit der Waffe machte, wenn auch wegen ihrer verletzten Hand mit einer ungeschickten Bewegung. Aus der Tatsache, dass Hallam erstarrte, schloss ich, dass das Geräusch etwas Wichtiges bedeutete. Da ich in meinem ganzen Leben noch keine Waffe in der Hand gehalten hatte, wusste ich nicht, was.
    Emilys Blick war ruhig und fest. »Im Ernst, Deputy. Keinen weiteren Schritt, oder ich schieße auf Ihren Boss. Keiner rührt sich.«
    Hallam stand mit der Hand am Holster mitten im Wohnzimmer und wusste nicht, was er machen sollte. Er spähte zum Sheriff hinauf. Ich sah, wie Emily die Entfernung und den Winkel zwischen ihrer Position und der Haustür abschätzte. Die Cops, besonders Hallam, versperrten ihr den Weg. Sie konnte es unmöglich nach draußen schaffen. Jedenfalls nicht dort entlang.
    Sie zog sich noch ein wenig weiter zurück. Ich auch. Um es zu verschleiern, tat ich so, als versuchte ich, die Situation zu entschärfen.
    »Emily – ganz cool. Erklären wir dem Sheriff alles. Er ist Polizist. Er kann uns helfen.«
    »Soll das ein Witz sein? Der steckt da mit drin«, sagte sie. »Kann gar nicht anders sein. Sie haben mir erzählt, dass die Polizei dabei geholfen hat, Hunter den Mord unterzuschieben. Stimmt’s? Das hat er Ihnen doch erzählt.«
    Ich wusste nicht, ob sie mitbekommen hatte, was ich gerade versuchte, doch so oder so bewegten wir uns langsam nach hinten.
    »Das war vor zwanzig Jahren. Das heißt doch nicht, dass der Sheriff heute immer noch mit denen unter einer Decke steckt. Er ist Polizist, verflixt noch mal.«
    Hallam versuchte, die Situation irgendwie wieder unter Kontrolle zu bekommen. »Sir, bleiben Sie, wo Sie sind.«
    Emily fuhr ihm dazwischen. »Blödsinn. Die brauchten auch weiterhin einen Polizisten, der ihnen aus der Hand fraß, der die Wogen glättete, wenn jemand stinksauer war, dem sie das Leben verpfuschten – und der alles, was illegal war, unter den Teppich kehrte. Wenn man diese Art von Spielchen treibt, muss man die ganze Behörde in der Tasche haben, die ganze Insel. Das schließt den Sheriff ein.«
    »Ich weiß nicht, wovon Sie reden«, sagte Barclay. »Aber wie Mr. Moore schon sagte – sprechen wir uns am besten aus. Das ist der vernünftigste Weg.«
    »Sie können mich mal. Haben Sie wirklich die Hintertür offen gelassen, Bill? Oder glauben Sie, der Kerl da hat vielleicht Schlüssel?«
    Sie legte extra Nachdruck auf das Wort Hintertür. Ich überlegte angestrengt.
    War es möglich, dass ich die Gartentür nicht abgeschlossen hatte? In diesem Fall konnten wir vielleicht schnell genug dort hinauskommen, um durch den Garten zu den Nachbarn zu gelangen. War die Tür zu, säßen wir allerdings in der Küche in der Falle.
    Ich machte noch einen Schritt zurück und warf einen Blick durch die Küche. Die Gartentür war natürlich zu, sonst hätten wir es vorher bemerkt. Der Schlüssel steckte im Schloss unter dem Griff. Aber war auch abgeschlossen? Ich versuchte abzuschätzen, wie lang es brauchen würde, ans andere Ende der Küche zu laufen. Das Türschloss klemmte ein wenig. Steph hatte mich zahllose Male gebeten, es zu ölen, doch meinen Facebook-Status zu aktualisieren und als Makler voranzukommen, hatte eindeutig Vorrang gehabt. Und selbst wenn nicht abgeschlossen war, blieb fraglich, ob wir es bis dorthin schaffen würden. Wie groß war die Wahrscheinlichkeit, dass Hallam schoss?
    Emily stichelte weiter. »Ich

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