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Killerspiele: Palinskis fünfter Fall (German Edition)

Killerspiele: Palinskis fünfter Fall (German Edition)

Titel: Killerspiele: Palinskis fünfter Fall (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pierre Emme
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auch etwas oberflächliche Definition für den genetischen Fingerabdruck.
    »Was ist eigentlich passiert?« Der Hauptkommissar erinnerte sich zwar, gelegentlich von dem Fall ›Mahrburger‹ gehört zu haben, ihm fehlte aber der Überblick.
    »Des woins wirgli wissn?« Der geschwätzige Taxler konnte sein Glück nicht fassen. »Und i soi Ihna des azön?«
    »Nur zu«, ermunterte ihn Wiegele, »aber die Kurzfassung, damit wir bis zum 19. Bezirk durch sind.«
    Soweit der Hauptkommissar dem folgenden, etwas ausführlichen und vor Spekulationen strotzenden Bericht des Fahrers entnehmen konnte, war die Frau des international bekannten Stararchitekten Dr. Robert Mahrburger vor einigen Wochen plötzlich verschwunden. Die Übergabe der von den Entführern geforderten 1,5 Millionen Euro einige Tage später war durch einen übereifrigen Mitarbeiter Mahrburgers vereitelt worden. Ein zweiter Versuch eine Woche später hatte dann reibungslos geklappt, aber Gerda Mahrburger war dennoch nicht freigelassen worden. Oder sie war bereits tot. Jedenfalls war sie einfach nicht mehr aufgetaucht.
    Nun war der Architekt nicht mehr darum herumgekommen, die Polizei einzuschalten. Trotz fieberhafter Suche konnte die Entführte oder ihre Leiche aber nicht gefunden werden.
    Bis vor einigen Tagen im Wienerwald ein kleines, abgelegenes Wochenendhaus, eigentlich mehr eine Hütte, über Nacht völlig abgebrannt war. In den noch glosenden Trümmern hatte die Feuerwehr einen verkohlten Leichnam entdeckt. Ein völlig deformierter Ring ließ den Verdacht aufkommen, dass es sich bei der Leiche um die Entführte handeln könnte. Diesbezügliche Klarheit konnte nur eine DNS-Analyse bringen, bei der eine Gegenprobe mit einigen Haaren aus Gerda Mahrburgers Haarbürste durchgeführt wurde.
    »Und Bingo! Es hod passt«. Seit gestern Abend war demnach klar, dass es sich bei der verbrannten Leiche im Wienerwald um die sterblichen Überreste der entführten Architektengattin handelte.
    Der Kerl hatte wirklich ›Bingo‹ gesagt, dachte Wiegele. Der Tod eines Menschen wurde zur traurigen Gewissheit und der Mann sagte ›Bingo.‹ Ein Gemüt wie ein Fleischerhund. Wobei er sich gar nicht sicher war, ob er damit den Fleischerhunden nicht Unrecht tat.
    Aber etwas anderes gewann plötzlich die Oberhand in seinem Denken. Auf einem der Videos, die Helga Martens gestern so bravourös sichergestellt hatte, war es auch um eine DNS-Analyse gegangen und wie man sie manipuliert hatte. Wiegele hatte gerade telefoniert und daher nicht so genau auf den englischen Text geachtet. Er hatte aber dunkel in Erinnerung, dass die Situation so ähnlich gewesen war wie in dem vom Taxler geschilderten Fall.
    »Nau wos sogns dazua?«, pochte der Fahrer jetzt auf Feedback und Anerkennung.
    »Unglaublich«, rang sich der Hauptkommissar ab und »Sachen gibt es.« Das musste genügen.
    Guter Zuhörer, dachte der Taxler, aber etwas maulfaul. Insgesamt aber kein unangenehmer Fahrgast, fand er und ließ ihn in den letzten fünf Minuten bis zur Ankunft beim Hotel ›Wild‹ in Ruhe.
    Helga hatte Wiegele gestern noch ihre Handynummer gegeben und gemeint, er könne sich jederzeit mit ihr in Verbindung setzen, falls das notwendig werden sollte.
    So nahm er dieses Angebot jetzt an und schickte ihr eine SMS mit der Bitte, das Band mit der DNS-Manipulation noch einmal anzusehen und ihn dann so rasch wie möglich anzurufen. Danke.
    Dann war das kleine Hotel in Neustift am Walde endlich erreicht, in dem Marianne auf ihn wartete.
    Jetzt würde er wieder richtig zu leben beginnen.
     
    * * *
     
    An diesem Morgen spürte Palinski sehr deutlich, dass der erste Tau schon lange von ihm abgefallen und er nicht mehr der Jüngste war. Das gestrige Gelage mit dem wesentlich trinkfesteren Juri hatte deutliche Spuren hinterlassen. Er konnte sich nur ungenau erinnern, wie er es überhaupt geschafft hatte, wieder nach Hause zu kommen. Wilma hatte ihren leicht lispelnden, dumm lachenden und nur unzusammenhängend lallenden Mario fassungslos angestarrt und ihn sofort ins Bett gesteckt.
    Kurz nach Mitternacht war er aufgewacht, hatte einen Liter kalte Milch getrunken und zwei Paar Frankfurter mit drei alten Semmeln verschlungen. Dann hatte er sich wieder hingelegt und bis kurz nach 7 Uhr geschlafen.
    Nach drei Schalen Kaffee war er dann soweit gewesen, Wilma Rede und Antwort zu stehen. Sie hatte sich zunächst fürchterlich aufgeregt, war aber rasch wieder ruhig geworden, nachdem sie erfahren hatte, dass Palinskis

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