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Killerspiele: Palinskis fünfter Fall (German Edition)

Killerspiele: Palinskis fünfter Fall (German Edition)

Titel: Killerspiele: Palinskis fünfter Fall (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pierre Emme
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der möglicherweise doch noch unter den Lebenden weilenden Gerda Mahrburger dringend benötigen.
    Dann war da noch die kleine Gaby, die dreijährige Tochter der Mahrburgers. Bei einer Befragung durch eine Psychologin hatte die Kleine ausgesagt, dass ihr der Papa versprochen habe, sie werde die Mami schon bald wiedersehen.
    Was zunächst als liebevoll gemeinte Notlüge des Vaters verstanden worden war, hatte nach den letzten Entwicklungen aber eine realistischere Bedeutung bekommen. Vielleicht war es ratsam, die weitere Entwicklung rund um das kleine Kind im Auge zu behalten. Wallner nahm sich vor, mit dem Jugendamt in Kontakt zu treten.
    Der Oberinspektor war optimistisch. Zwar war noch kein Beweis vorhanden. Zu diesem Zeitpunkt hätte er aber keinen Cent mehr darauf verwettet, dass der Architekt auch nur einen Euro aus der Lebensversicherung sehen würde.
    Ja, ja, da sah man es mal wieder: ›Crime doesn’t pay‹.
     
    * * *
     
    Das Fliegen auf Kurz- und Mittelstrecken war nichts für unausgeschlafene Menschen, fand Palinski. Nachdem er Wiegele gestern Abend zu seinem Zug gebracht hatte, hatte er Wilma erst einmal klarmachen müssen, dass aus dem morgigen gemeinsamen Konzertbesuch leider, leider nichts werden würde. Nach Nennung der Gründe hatte sie natürlich vollstes Verständnis gezeigt. Andererseits waren ihr die näheren Umstände, die zu Marios plötzlichem Trip in den Süden geführt hatten, etwas unheimlich.
    »Das hat doch irgend etwas von ›1984‹ an sich«, hatte die Belesene gemeint. Was angesichts der aktuellen Jahreszahl einigermaßen lächerlich klang. Aber Palinski hatte gewusst, dass sie Orwell gemeint und was sie damit hatte sagen wollen. »Oder von Kafka«, hatte er hinzugefügt. Froh, dass ihm der Name gerade noch eingefallen war.
    So war er erst kurz nach 1 Uhr morgens ins Bett gekommen und hatte bereits um 5 Uhr wieder aufstehen müssen.
    Kaum war er dann im Flugzeug eingeschlafen, befand sich dieses auch schon wieder im Anflug auf Milano Linate. Oder war es Malpensa? Egal, er musste seinen kuscheligen Platz in der Business Class räumen. Ja, die Bannzonis hatten sich wirklich nicht lumpen lassen.
    Im Vogel nach Catania hatte er sich dann gar nicht mehr aufs Einschlafen eingelassen, sondern lieber mit seiner Sitznachbarin geblödelt. Natürlich in allen Ehren. Die 32-jährige Produktmanagerin eines deutschen Elektronikkonzerns war auf dem Weg nach Taormina, wo sie sich von ihrer eben geschiedenen Ehe erholen wollte. Beim Aussteigen drückte sie ihm heimlich ihre Visitenkarte in die Hand und meinte, sie würde im ›Bristol Palace‹ logieren und sich freuen, ihn bei Gelegenheit auf einen Drink zu treffen.
    Palinski wäre kein Mann gewesen, hätte ihm das Angebot nicht geschmeichelt. Aber es kam für ihn nicht in Frage. Und das nicht nur, weil er so gut wie keine Zeit für so etwas haben würde.
    Da er nur Handgepäck hatte, hatte er schon kurz darauf Enrico Bannzoni unter den Wartenden entdeckt, den inzwischen 22-jährigen jungen Mann, der ihm wahrscheinlich sein Leben verdankte.
    Kurz darauf waren sie auch schon unterwegs Richtung Norden und erreichten eine knappe Stunde später die Ferienanlage in der Nähe von Letoianni.
     
    * * *
     
    Helga Martens hatte bald erkannt, dass mit Wiegele heute etwas nicht in Ordnung war. Zunächst war sie versucht, das damit zu erklären, dass jeder einmal einen schlechten Tag hatte. Das musste man akzeptieren und dem Kollegen nach Möglichkeit über die Runden helfen.
    Nachdem aber die mangelnde Konzentration ihres Chefs zu handfesten Fehlern zu führen drohte, nahm sie all ihren Mut zusammen und sprach ihn darauf an.
    Wiegele reagierte völlig anders, als sie und auch er selbst vermutet hatten. Statt sie in ihre Schranken zu weisen oder ihre Bedenken lächerlich zu machen, blickte er sie einige Sekunden nur stumm an. Dann nickte er mit dem Kopf und sagte knapp: »Das ist richtig.«
    Falls er die Tage bis zur Freilassung Mariannes durchstehen wollte, musste er jemanden haben, dem er voll vertraute. Der ein wenig auf ihn achtete und ihn vor Fehlern bewahrte. Soweit er das im Moment beurteilen konnte, war Helga Martens, die ja schließlich auch beruflich sein Vertrauen hatte, dafür nicht die schlechteste Wahl. Also fasste er einen raschen Entschluss, vertraute seinem Bauch und erzählte ihr, was geschehen war.
    Die Kommissaranwärterin hörte fassungslos zu, mit welcher Belastung Wiegele fertig werden musste. Dann sagte sie ihm vorbehaltlos ihre

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