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Killerspiele: Palinskis fünfter Fall (German Edition)

Killerspiele: Palinskis fünfter Fall (German Edition)

Titel: Killerspiele: Palinskis fünfter Fall (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pierre Emme
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entsprechenden Shops der Fun- und Wegwerfgesellschaft gewichen. Das war schade, aber immer noch besser als die unpersönlichen, gesichtslosen Hoteltürme, die inzwischen die ehemals wunderschönen, historischen oder auch nur liebgewonnenen Ortsbilder zerstört hatten.
    Dazu kam, dass die stagione eigentlich schon vorüber war. Die Massen der Sonnenhungrigen waren also schon zu Hause, wo sie von der schönsten Zeit des Jahres und dem Ausleben ihrer Sehnsüchte träumten. Es war wunderschön oder besser, es wäre wunderschön gewesen, hätte es nicht diese Aufgabe gegeben, die ihm wie ein Klotz aufs Gemüt drückte.
    Zu allem Überfluss stand jetzt plötzlich auch noch seine sich offenbar als Ausweg aus dem sexuellen Notstandsgebiet der Klasse Römisch I fühlende Sitznachbarin aus dem Flugzeug vor ihm.
    »Ja, wen haben wir denn da?«, gackerte sie los, als ob sie einen Zweijährigen auf Milupaentzug vor sich hätte. »Ein vertrautes Gesicht, das ist ja nett. Darf ich mich setzen?«
    Ehe Palinski auch nur die Spur einer Chance gehabt hätte, saß die Gute, wie hieß sie bloß noch? Ach ja: Britta aus Bremen (»BB, das ist leicht zu merken«, hatte sie erklärt und das ganze Flugzeug hatte sich vor Lachen nicht mehr halten können) auch schon neben ihm. Die Signale, die sie aussandte, wären selbst für blinde Waschbären nicht zu übersehen gewesen. Nicht, dass er etwas gegen einen netten Flirt gehabt hätte, in Grenzen natürlich. Aber in seiner aktuellen Situation brauchte er nichts weniger als diese östrogenübersteuerte BB. Na ja, einen Cappuccino konnte er ihr ja spendieren, um Zeit für eine Fluchtstrategie zu gewinnen. Einfach unhöflich zu sein, lag Palinski eben nicht.
     
    * * *
     
    Oberinspektor Wallner war sehr zufrieden. Heute war wieder einer dieser sehr seltenen Tage, an denen alles zu klappen schien. Das Jugendamt hatte auf seine Intervention hin sehr rasch agiert und festgestellt, dass sich die dreijährige Gaby Mahrburger angeblich in der Obhut eines US-amerikanischen Au-pair-Mädchens in Salzburg befand. Dass es für diese Nancy Miller aus Cedar Rapids, Iowa, offenbar keine Arbeitserlaubnis gab, interessierte Wallner im Augenblick überhaupt nicht. Was ihn wesentlich mehr faszinierte und seinen Verdacht in eine ganz bestimmte Richtung lenkte, war, dass die auf dem Anrufbeantworter in Mahrburgers Wohnung vorgefundene, angebliche Stimme Nancys so überhaupt keinen Akzent erkennen hatte lassen und absolut nicht wie die Stimme einer 23-Jährigen geklungen hatte. Die Salzburger Kollegen waren bereits unterwegs, die junge Dame etwas näher unter die Lupe zu nehmen. Natürlich mit aller Diskretion.
    Noch schöner fand er aber den ersten telefonischen Befund des Labors zum Vibrator. Tatsächlich hatten sich auf dem guten Stück noch Reste eingetrockneter Körperflüssigkeit gefunden, die für eine Analyse ausreichten. Das konnte auch noch recht interessant werden.
    Wallner war mit Spekulationen im Allgemeinen sehr vorsichtig. Im vorliegenden Fall war er aber ziemlich sicher, bereits zu wissen, wie der wirkliche Name der im gerichtsmedizinischen Institut liegenden, verkohlten Leiche lautete. Bis er diesen aber auch aussprechen würde, würde noch einige Zeit ins Land gehen.
     
    * * *
     
    Am späteren Nachmittag stand plötzlich eine reichlich aufgetakelte Person vor Wiegele und stellte sich als Sylvia Leckmarein vor. Sie war exakt der Typ Frau, bei dem etwas weniger entschieden mehr gewesen wäre. Wobei sich das ›weniger‹ nicht nur auf ihre monatlichen Investitionen in die Kosmetikbranche bezog.
    »Sind Sie mit den Umständen des Todes von Walter Webernitz vertraut?«, herrschte sie den über des Konsuls Geschmack bei Frauen doch etwas erstaunten Hauptkommissar an.
    »Die Untersuchungen sind noch nicht abgeschlossen«, teilte er ihr mit. »Daher kann ich Ihnen dazu noch nichts sagen.«
    »Der Kerl hat mir die Ehe versprochen«, jammerte sie, »und jetzt das. Es ist immer das Gleiche mit den Männern. Zuerst drehen sie dir ein Kind an, und dann lassen sie dich sitzen.«
    Wiegele hatte nur halb hingehört. Er wollte schon erwidern, dass man in diesem Falle doch kaum von ›Sitzenlassen‹ sprechen konnte, als ihn auch der Inhalt des ersten Halbsatzes mit etwas Verspätung erreichte. »Herr Webernitz hat was?«
    »Er hat mich geschwängert und jetzt stehe ich da. Das ungeborene Kind hat doch auch schon Rechte gegenüber dem Vater. Oder?«
    Der Hauptkommissar konnte es nicht fassen. Der biedere, streng

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