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Killerwelle

Titel: Killerwelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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SIM-Karte vernichtet werden würde, sobald die Mission abgeschlossen war. »Konnten Sie ihre GPS-Koordinaten speichern?«
    »Ja.« Croissard faltete eine Landkarte auseinander, die in seinem Aktenkoffer gelegen hatte. Es war eine topographische Karte von Birma aus der Zeit, ehe das Land seinen Namen in Myanmar geändert hatte. Schwache X-Symbole waren mit Bleistift darauf eingezeichnet. Daneben waren Längen- und Breitengrade notiert. Cabrillo kannte die Positionen bereits, da er schon eine Kopie der Karte von Croissard gesehen hatte. Aber auf dieser Karte gab es einen neuen Eintrag, etwa dreißig Kilometer von Soleils letztem bekannten Aufenthaltsort entfernt.
    »Haben Sie versucht, sie zurückzurufen?«, fragte Juan und kannte die Antwort bereits.
    »Ja, alle fünfzehn Minuten. Es hat sich aber niemand gemeldet.«
    »Nun, das ist eine gute Nachricht«, sagte Cabrillo. »Es ist ein klarer Beweis, dass sie am Leben ist, auch wenn es so klingt, als sei sie in großen Schwierigkeiten. Sie müssen verstehen, dass wir ein wenig mehr brauchen, um alles in Stellung zu bringen. Eine solche Operation muss sorgfältig geplant werden, damit sie auch erfolgreich durchgeführt werden kann.«
    »Das wurde mir bereits erklärt«, erwiderte Croissard und wollte sich mit dieser simplen Erkenntnis offensichtlich nicht abfinden.
    »In drei Tagen sind wir so weit. Ihre Tochter ist bereits außer Hubschrauberreichweite, wodurch sich unsere Arbeit um einiges erschwert, aber verlassen Sie sich darauf, dass wir sie finden werden.«
    »Merci, monsieur. Sie stehen in dem Ruf, den Erfolg gepachtet zu haben. Es gibt nur noch einen grundlegenden Punkt in dieser Angelegenheit«, fügte er hinzu.
    Juan hob eine Augenbraue. Ihm gefiel der Tonfall in der Stimme des Bankiers nicht. »Und der wäre?«
    »Ich wünsche, dass John Sie begleitet.«
    »Das kommt nicht in Frage.«
    »Monsieur, das ist keine Bitte, über die verhandelt werden kann. Ich glaube, man sagt dazu ›mein Spiel, meine Spielregeln‹, nicht wahr?«
    »Mr. Croissard, das ist kein Angelausflug. Es ist durchaus möglich, dass wir mit bewaffneten Guerillas zusammenstoßen, und ich kann einfach nicht zulassen, dass uns ein unbekannter Mann begleitet.« Cabrillo hatte die Absicht, MacD Lawless mitzunehmen, der in gewisser Weise zwar ebenfalls ein Fremder war, aber das brauchte der Bankier ja nicht zu wissen.
    Wortlos knöpfte John Smith die Hemdmanschette an dem Arm auf, an dem er kein Messer trug. Er zog den Ärmel ein kleines Stück hoch und zeigte eine verblasste blaue Tätowierung. Sie bestand aus einem Flammenring über den Worten Marche ou Crève. Cabrillo erkannte darin das Emblem der französischen Fremdenlegion sowie das inoffizielle Motto Marschier oder stirb.
    Juan musterte ihn ruhig. »Tut mir leid, Mr. Smith, all das verrät mir nur, dass Sie mal ein Tätowierstudio besucht haben.« Es erklärte allerdings auch Smiths Namenswahl – Legionäre nahmen häufig Tarnnamen an.
    »Und das, so wie es aussieht, vor gut fünfzehn Jahren«, fügte Max hinzu.
    Smith sagte nichts, aber Cabrillo konnte in den dunklen Augen des Mannes die Wut erkennen, die in ihm hochkochte. Juan erkannte überdies, dass er gewissermaßen zwischen Baum und Borke steckte, denn am Ende müsste er doch nachgeben, wenn er den Auftrag haben wollte.
    »Ich mache Ihnen einen Vorschlag«, sagte Cabrillo und zog sein Hosenbein hoch. Croissard und Smith reagierten beim Anblick der Beinprothese verblüfft. Cabrillo besaß mehrere Exemplare, die von den Magiern im Zauberladen der Oregon zusammengebastelt worden waren. Diese spezielle Prothese trug die Bezeichnung Kampfbein Version 2.0. Er öffnete das Geheimfach in der fleischfarbenen Wade und holte eine kleine automatische Pistole hervor. Er zog das siebenschüssige Magazin heraus und schüttelte die achte Patrone aus der Kammer.
    Er zeigte Smith die Waffe nur eine Sekunde lang und sagte: »Augen zu mir.«
    Dann reichte er ihm die Pistole.
    Smith wusste, welcher Test von ihm verlangt wurde, und ohne den Blick von Juans Augen zu lösen, zerlegte er die kleine Pistole in ihre Einzelteile und setzte sie genauso schnell wieder zusammen. Mit dem Kolben zuerst gab er sie zurück. Er hatte etwa vierzig Sekunden gebraucht.
    »Kel-Tec P-3AT«, sagte er. »Das Modell basiert auf der P32, wurde jedoch mit einer Kammer fürs Kaliber .380 ausgestaltet. Die perfekte Pistole für eine Damenhandtasche.«
    Juan lachte, und die Anspannung löste sich. »Ich wollte zuerst eine

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