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Killerwelle

Titel: Killerwelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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lediglich ein herausforderndes Lächeln, während sich der Türspalt zischend schloss.
    »Was nun?«, fragte Max, während sie nach oben getragen wurden.
    Juan nutzte die Gelegenheit, um die ausgeworfene Patrone in die Waffe zu laden. »Wir fahren ganz hinauf, warten dort fünf Minuten und fahren wieder hinunter.«
    »Und was tun sie? Sag schon!«
    »Sie werden sich trennen und die Lobbys der beiden anderen Türme beobachten. Sie rechnen nicht damit, dass wir in diesem Turm bleiben.«
    »Und wenn sie uns nach oben folgen?«
    »Niemals«, verwarf Juan diesen Gedanken und schüttelte den Kopf.
    »Ich frage mich immer noch, wer die beiden sind«, sagte Max, während sie sich dem fünfundfünfzigsten Stockwerk und dem Sky Park näherten.
    »Ich tippe auf die örtliche Geheimpolizei. Irgendetwas im Zusammenhang mit der Registrierung unseres Flugzeugs oder an unseren Reisepässen ist ihnen aufgefallen, und diese Herren wollen uns einige Fragen stellen.«
    »Woher wissen sie, dass wir hier im …« Max brach seine Frage ab und beantwortete sie gleich selbst: »Sie haben sich einfach beim Fahrservice erkundigt, der uns zum Hotel gebracht hat.«
    »So einfach war das, mein lieber Hanley.«
    Die Türen glitten auf, und sie traten auf eine der grandiosesten technischen Einrichtungen hinaus, die es auf der Welt gab. Die über neuntausend Quadratmeter große Plattform, die auf den drei Türmen ruhte, glich den berühmten hängenden Gärten Babylons, nur war dies nicht der Lustgarten von Nebukadnezar und seiner Gemahlin Amytis. Bäume lieferten ausreichend Schatten, während blühende Sträucher die Luft gut dreihundert Meter über den Straßen mit ihrem Duft sättigten. Die langen Schwimmbecken mit ihren verwirrenden fließenden Rändern erschienen leuchtend blau und waren von Sonnenanbetern umlagert.
    Links von ihnen befand sich ein Restaurantbereich, der über den dritten Turm hinaus ins Freie ragte. Speisegäste saßen unter hellen Sonnenschirmen, während Servicepersonal mit Tabletts voller Speisen und Getränke zwischen den Tischen umhereilte. Der Blick auf den Hafen von Singapur war atemberaubend.
    »Mann, daran könnte ich mich glatt gewöhnen«, sagte Max, während eine Frau in einem Bikini dicht genug an ihm vorbeiging, so dass er das Kokosöl in ihrer Sonnencreme riechen konnte.
    »Wenn du noch heftiger glotzt, springen dir gleich die Augen aus dem Kopf.«
    Juan führte sie von dem Fahrstuhl weg und suchte eine Position, von der aus sie ihn beobachten konnten, falls die beiden Geheimpolizisten ihnen doch nach oben gefolgt sein sollten. Er war sich zwar ziemlich sicher, dass sie das nicht tun würden, aber er hätte sich in diesem gefährlichen Gewerbe nicht so lange halten können, wenn er nicht immer äußerste Vorsicht hätte walten lassen.
    Sekunden später glitten die Fahrstuhltüren wieder auf. Cabrillo spannte sich an, die Hand in der Tasche, den Finger auf dem Abzugsbügel. Er wusste, dass er sich mit den Kerlen keine Schießerei liefern würde – in Singapur wurde immer noch die Todesstrafe verhängt! Aber falls es nötig sein sollte, konnte er die Pistole in ein Gebüsch rechts von ihm werfen und eine Anklage wegen illegalen Waffenbesitzes vermeiden. Vorausgesetzt sie fanden die zweite Waffe nicht, eine einschüssige Pistole, die in seinem künstlichen Bein versteckt war.
    Eine Familie in Freizeitkleidung kam heraus. Der Vater hatte ein kleines Mädchen mit Pferdeschwanz an der Hand. Ein älterer Junge rannte sofort zum Geländer, um auf die Spielzeugstadt tief unten hinabzublicken.
    Die Türen schlossen sich. Juan atmete zischend aus und wollte gerade eine bissige Bemerkung zu Max machen, als eine Hand zwischen den glänzenden Fahrstuhltüren erschien und sie stoppte, ehe sie sich vollends schließen konnten.
    Cabrillo stieß einen leisen Fluch aus. Sie waren es. Mit ihren langen dunklen Mänteln und den nervös hin und her zuckenden Augen wirkten sie völlig fehl am Platze. Er wich ein wenig tiefer in den Schatten zwischen den Bäumen zurück. Sie müssten an der Rückseite des Restaurants vorbeischleichen, um zum Fahrstuhlgehäuse des dritten Turms zu gelangen. Dazu müssten sie aber erst über eine Schutzmauer klettern, was einem Angehörigen des Servierpersonals oder einem Bademeister möglicherweise auffallen konnte. Doch es ließ sich beim besten Willen nicht vermeiden.
    Er stellte einen Fuß auf die erste Mauerstufe und wollte sich hinaufschwingen, als ihm ein scharfäugiger Bademeister ein Dutzend

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