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Killerwelle

Titel: Killerwelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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Irgendwelche Ideen?
     
    Smith erwiderte:
     
    Basil wurde erschossen, höchstwahrscheinlich von Drogenschmugglern. Munire ist ertrunken. Er hatte sie in einem Rucksack. Sie befanden sich unter dem Podest, wie es im Rustichello-Konvolut zu lesen war, das ich in England gestohlen habe. Ich bin etwa eine Stunde von der Armee-Einheit entfernt. Wie kontaktiere ich sie?
     
    Die Antwort folgte umgehend:
     
    Ich gebe ihnen Bescheid, dass Sie zu ihrem Standort zurückkommen. Sie werden Sie erwarten. Sie können mit ihnen nach Rangun fliegen. Dort steht ein Jet bereit.
     
    Das war besser, als den ganzen Weg zu Fuß zu gehen. Im Großen und Ganzen war es ein Ausgleich dafür, dass er in eine Schießerei verwickelt gewesen war, bei der er nie ein Ziel gewesen war. Er tippte eine weitere Nachricht ein und schickte sie ab:
     
    Was soll ich mit der Frau machen?
     
    Ist sie attraktiv?
     
    Smith schaute zu Linda hinüber und betrachtete sie prüfend wie ein Metzger, der die Qualität eines Bratenstücks begutachtet.
     
    Ja.
     
    Bringen Sie sie mit. Für den Fall, dass das Orakel sich doch nicht so gründlich geirrt hat, wie wir annehmen, ist sie ein gutes Tauschmittel. Wenn wir sie nicht brauchen, können wir sie verkaufen. Bis bald, mein Freund, und gut gemacht.
     
    Smith schaltete das Satellitentelefon aus und verstaute es wieder in seinem Rucksack. Ihre Blicke trafen ihn wie Laserstrahlen. Spöttisch verzog er die Mundwinkel. Ihr Zorn hatte nicht die geringste Wirkung auf ihn.
    »Aufstehen!«
    Linda starrte ihn weiterhin trotzig an.
    »Mir wurde gerade befohlen, Sie am Leben zu lassen«, sagte er, »aber das ist ein Befehl, den ich nicht unbedingt befolgen muss. Entweder erheben Sie sich jetzt oder ich erschieße Sie und lasse Ihre Leiche für die Geier zum Fraß liegen.«
    Ihr Widerstand hielt noch für ein oder zwei Herzschläge an. Als sie schließlich einlenkte, erkannte er, dass sie keine andere Möglichkeit mehr sah. Das Feuer glühte noch immer hinter diesen Augen, aber ihre Schultern sackten ein wenig herab, als ihre innere Anspannung nachließ. Linda kam auf die Füße. Als sie aufbrachen, um zum Kloster zurückzukehren, ließ Smith sie vorausgehen, damit sie keinen neuen Befreiungsversuch unternahm.
     
    Juan maß die verstrichene Zeit nach seinem Hunger- und Durstgefühl. Der Hunger war ein dumpfer Schmerz, den er klaglos ertragen konnte. Es war der Durst, der ihn wahnsinnig machte. Lange dauerte es nicht, bis der Aborteimer überflüssig wurde, da sein Körper allmählich austrocknete. Er hatte gegen die Tür getrommelt, um jemanden auf sich aufmerksam zu machen. Aber er wusste, dass sie ihn nicht vergessen hatten. Sie zerbrachen ihn Stück für Stück mittels eines ganz gezielten Entzugs.
    Seine Zunge war wie ein angebranntes Stück Fleisch, das ihm jemand in den Mund gestopft hatte, und seine Haut hatte aufgehört zu schwitzen, so dass sie sich so trocken und brüchig wie Papier anfühlte. Ganz gleich, wie sehr er sich auch bemühte, nicht daran zu denken, ständig ging ihm der Anblick von Wasser durch den Kopf – gefüllte Trinkgläser, Tümpel, Seen, Ozeane. Es war die schlimmste Form der Folter. Sie sorgten dafür, dass ihn sein Geist ebenso betrog, wie Croissard und Smith es getan hatten. Er begriff, dass das Waterboarding nur ein Scherz gewesen war, eine Möglichkeit, um sich die Zeit zu vertreiben und sich ein wenig zu zerstreuen. Wenn es funktioniert hätte, prima. Wenn nicht, so hatten sie die zweite Phase des Verhörs bereits vorbereitet.
    Das war ihre altbewährte Methode, Gefangene zu zerbrechen, und er war überzeugt, dass sie niemals versagte.
    Er wünschte sich sehnlich, dass sie bald kämen, denn für einen einzigen Schluck Wasser würde er ihnen alles erzählen.
    Im gleichen Moment, als ihm dieser Gedanke durch den Kopf zuckte, schnappte der Riegel, der die Tür versperrte, mit einem metallischen Klirren zurück, und die Türangeln quietschten wie Fingernägel auf einer Schultafel. Zwei Wächter erschienen. Sie hatten keine anderen Waffen bei sich als die Gummischläuche, die sie in ihre Gürtel geschoben hatten. Sie kamen in den kahlen Raum und hoben Cabrillo vom Fußboden hoch. Birmanen waren von Natur aus nicht besonders groß, und diese beiden bildeten keine Ausnahme. In seinem erschöpften Zustand und mit nur einem funktionsfähigen Bein war Cabrillo eine schwere Last, und die Soldaten schwankten unter seinem Gewicht.
    Cabrillo wurde durch den Korridor wieder dorthin geschleppt, wo er

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