Killing Beauties: Thriller (German Edition)
Martin aus dem Zimmer gebracht hatte, fing LaShae an, die schmutzigen Teller zu stapeln. »Falls du es nicht bemerkt hast: Tante Carol hat sich aus dem Staub gemacht, damit wir allein sein können.«
Am anderen Ende des Tisches begann Rodney damit, das Silberbesteck einzusammeln. »Ich bin dir dankbar dafür, dass du mich heute zum Essen eingeladen hast. Ich vermisse Martin.« Er machte eine Pause, dann fügte er hinzu: »Und ich vermisse dich, LaShae.«
»Ich vermisse unser gewohntes Leben«, sagte sie. »Wenn wir doch nur die Zeit zurückdrehen könnten … aber das können wir nicht.«
»Wir könnten es versuchen.«
Sie trug einen Stapel Teller in die Küche. Rodney folgte ihr, die Hände voller Besteck. Als sie die Teller in die Spüle stellte, trat er hinter sie und legte das Silber auf die Anrichte. Sie drehte sich um, um zurück ins Esszimmer zu gehen, aber Rodney verstellte ihr den Weg.
»Ich bin nicht bereit, unsere Ehe aufzugeben«, sagte er. »Ich liebe dich immer noch.«
Sie holte tief Luft. »Ich gebe unsere Ehe nicht auf, aber wir brauchen eine kleine Auszeit.«
» Du brauchst eine kleine Auszeit.«
»Ja.«
»Wegen Ben Thompson?«
LaShae schnappte nach Luft.
»Hast du etwa geglaubt, ich hätte nichts davon gewusst?«
»Ben geht aus Birmingham fort. Er zieht mit seiner Familie in ein paar Wochen nach Mobile. Er reicht morgen seine Kündigung ein.«
»Verlässt er dich, oder hast du ihn abserviert?«
»Ich … ich fühle mich nicht wohl dabei, mit dir darüber zu sprechen … Bitte, Rodney. Es tut mir leid. Ich wollte nicht, dass du es herausfindest.«
»Liebst du ihn?«
O mein Gott!
»Lass es gut sein«, sagte sie. »Lass uns nicht jetzt darüber reden. Nicht heute.«
Rodney umfasste schmerzhaft fest ihre Unterarme. »Antworte mir, LaShae, liebst du ihn?«
Sie blickte zu Boden und schüttelte den Kopf. »Was ich für Ben empfinde, spielt keine Rolle. In zwei Wochen wird er aus meinem Leben verschwunden sein … für immer.«
Rodney zwang sie, ihn anzublicken. In seinen dunklen Augen brannte Zorn. Schließlich stieß er sie von sich, drehte sich um und ging. Sie stieß die Luft aus, die sie angehalten hatte, und drängte die aufsteigenden Tränen zurück.
»Es tut mir leid. Oh, Rodney, es tut mir so leid«, sagte sie.
Ein paar Minuten später hörte sie das Brummen von seinem Mercedes, als er rückwärts aus der Einfahrt fuhr.
LaShae wischte die Tränen von ihrem Gesicht, straffte die Schultern und blickte auf ihre Armbanduhr. Sie hatte noch zwei Stunden bis zu ihrer Verabredung mit Sammy im Blue Water, einem Grillrestaurant mit Bar. Wenn sie sich nur heute Abend mit Ben treffen könnte, mit ihm reden, ihn umarmen, mit ihm schlafen könnte.
Nein, der Abschnitt deines Lebens ist vorbei. Und du weißt genauso gut wie Ben, dass es so am besten ist.
Wenn Ben fort war und sie wieder richtig denken konnte, konnten Rodney und sie vielleicht daran arbeiten, ihre Ehe zu retten.
Falls Rodney mir jemals verzeihen kann.
Am späten Nachmittag bat Dr. Meng Lindsay zu sich in den Wintergarten. Wie versprochen, folgte Lindsay ihrer Aufforderung.
In etwa einer Stunde wäre es dunkel, und sie wollte so schnell wie möglich aufbrechen. Chattanooga war etwas mehr als zwei Stunden entfernt, so dass sie es problemlos noch vor der Schlafenszeit bis zum Haus ihrer Cousine schaffen konnte. Callie war die einzige Verwandte, mit der sie in regelmäßigem Kontakt geblieben war. Als Kinder waren sie beste Freundinnen gewesen, und sie war Callies Trauzeugin, als diese vor zehn Jahren geheiratet hatte. Egal, wie viel Zeit zwischen Telefonaten und Besuchen verstrich … wenn sie zusammen waren, war es so, als wäre die Zeit stehen geblieben. Natürlich schickten sie sich die Woche über E-Mails, um sich über ihr jeweiliges Leben auf dem Laufenden zu halten.
Dennoch gab es da eine Sache, über die sie nie mit Callie gesprochen hatte, ein Geheimnis, eins, das sie ihr während ihres Besuchs anvertrauen wollte. Und obwohl sie davon ausging, dass es ihr besser täte, mit Callie zu reden als mit Dr. Meng, würde sie ihr Wort, das sie Griffin gegeben hatte, halten.
»Sie zögern, sich mit mir zu unterhalten«, sagte Yvette, als sie Lindsay bedeutete, ihr gegenüber Platz zu nehmen. »Warum?«
»Weil ich keine Psychoanalyse brauche. Es geht mir gut. Alles, was ich brauche, sind ein paar freie Tage. Ich werde meine Cousine in Chattanooga besuchen.«
»Judd wohnt in Chattanooga.«
Lindsay wurde
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