Killing Beauties: Thriller (German Edition)
davon überzeugt, dass Sandi ihren Traum für Ehe und Mutterschaft geopfert hatte. Egal, wie oft sie ihrer Mutter beteuerte, dass sie glücklich war, dass sie ihr Leben mit keinem anderen tauschen wollte … ihre Mutter glaubte ihr nicht.
Sandi ließ sich in den Fernsehsessel fallen und seufzte, als sie die Augen schloss und ihre Gedanken schweifen ließ. Nicht zurück, sondern nach vorn. Zum kommenden Herbst, wenn der Tahoe bezahlt sein würde. Zum nächsten Jahr, wenn sie und Earl Ray genug Geld zurückgelegt haben würden, um mit den Kindern ein paar Tage nach Disney World zu fahren. Zu der Zeit in fünfzehn Monaten, von jetzt an gerechnet, wenn sie feiern könnte, fünf Jahre krebsfrei zu sein.
Pudge lauschte, als Pinkie ihm detailliert schilderte, wie er LaShae Goodloe in die tödliche Falle gelockt hatte. In der Vergangenheit hatte er jede grausige Einzelheit wahrhaft genossen, hatte es geliebt, die Aufregung in der Stimme seines Cousins zu vernehmen. Aber heute Abend war es anders. Seine Gedanken schweiften ab, und er dachte daran, wie nahe das Ende ihres Fünf-Jahres-Spiels war. Sie hatten fast gleich viele Punkte, so dass jeder von ihnen gewinnen konnte. Aber Pudge hatte nicht die Absicht zu verlieren. Wenn er nur eine Rothaarige finden würde …
»Jetzt kann ich verstehen, wieso du diese Methode schon öfter angewendet hast. Mein Gott, es macht so einen Spaß, jemandem den Kopf abzuschlagen. Ich hatte keine Ahnung, dass so viel Blut durch das Zimmer spritzen würde!«
»Es gibt im Hals zwei Hauptschlagadern, die dabei durchtrennt werden«, erklärte Pudge. »Hast du sie danach berührt?«
»Nur um ihr die Rose auf die Brust zu legen. Warum fragst du?«
»Erinnerst du dich an die Miss Cotton aus Cullman letztes Jahr? Ich habe meine Hand auf ihre Brust gelegt, nachdem ich ihr den Kopf abgetrennt hatte. Ihr Herz schlug noch immer. Langsam. Bebend. Dann, in weniger als dreißig Sekunden, war alles vorbei.«
»Beim nächsten Mal werde ich …«
»Es wird vermutlich kein nächstes Mal für dich geben«, sagte Pudge. »Außer dein letztes Opfer ist eine Sängerin.«
Pinkie seufzte schwer. »Ich wünschte, wir hätten das Spiel nicht auf fünf Jahre begrenzt.«
»Wir waren uns einig, dass wir uns an die Regeln halten würden. Und das umfasst auch die Abmachung, dass der Gewinner alles bekommt.«
»Ich bedaure, dass wir eine so unselige Abmachung getroffen haben.«
»Das Spiel war langweilig geworden«, erinnerte Pudge seinen Cousin. »Wir wollten den Einsatz erhöhen, um die Spannung zu erhalten, damit sich die Mühe lohnt.«
»Du hast ja recht. Es ist nur so … Der Gedanke gefällt mir gar nicht, dass …« Er lachte leise. »Wenn ich gewinne, verspreche ich dir, dass deine Strafe so kurz und schmerzlos wie möglich ausfallen wird«, sagte Pinkie.
» Wenn du gewinnst.«
»Ich liege vorn. LaShae Goodloe hat mir weitere zehn Punkte gebracht. Selbst wenn du beim nächsten Mal eine Rothaarige nimmst …«
»Es wird eine Rothaarige sein.«
»Du hast doch noch nicht nach ihr gesucht, oder? Das wäre gegen die Regeln …«
»Nein, natürlich nicht«, log Pudge. Selbstverständlich hatte er sein nächstes Opfer bereits gewählt, aber es schadete nichts, dass Pinkie das nicht wusste. Selbstzufrieden dachte Pudge an die niedliche Rothaarige aus Parsons, Louisiana, was praktisch vor seiner Haustür lag.
Auf der Fahrt von Soddy-Daisy zum Jagdhaus der Walkers im Nachbar-County hatte Lindsay ernsthaft ihren Geisteszustand in Frage gestellt. Was tat sie da? Warum hatte sie es so eilig, zu Judd zu kommen?
Als Griff vor einer Stunde angerufen hatte, hatte sie gerade mit Callies Kindern Monopoly gespielt und war rundherum zufrieden gewesen. Während der vergangenen Jahre bei der Powell Agency hatte sie beinahe vergessen, wie das wahre Leben aussah. Regelmäßige Abläufe, ordentliche Leute, die ein ordentliches Leben führten. Ohne Geheimnisse. Ohne rätselhafte Mordfälle. Ohne skrupellose Killer, die nicht aufzuhalten waren.
»Er hat wieder zugeschlagen«, hatte Griff gesagt. »Eine ehemalige Miss Birmingham. Er hat ihr den Kopf abgehackt.«
Lindsay brachte ihren Trailblazer vor dem Jagdhaus zum Stehen. Zu ihrem Erstaunen brannte Licht im Haus. Judd saß also nicht wie so oft in der Dunkelheit.
»Genau wie Derek es vorhergesagt hat, tötet unser Mann jetzt häufiger. Es liegen jetzt nicht mehr ein, zwei Monate zwischen zwei Morden, jetzt handelt es sich nur noch um etwa eine Woche«, hatte Griff
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