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Killing Beauties: Thriller (German Edition)

Killing Beauties: Thriller (German Edition)

Titel: Killing Beauties: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beverly Barton
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rechteckiges Schmuckkästchen stand neben der dreizehn mal achtzehn Zentimeter großen Fotografie. Lindsay öffnete den Deckel, und Musik erfüllte die Luft: Debussys »Clair de lune«.
    »Das ist Mimi«, sagte Judd mit einem Blick auf das Bild, das sie in der Hand hielt. Er stand im Türrahmen, die Arme beladen mit Decken, Laken und Kissen. »Sie hat mir erzählt, mein Großvater habe ihr nach ihrer Hochzeit verraten, er habe bei ihrer ersten Begegnung gedacht, sie sei so reizlos wie ein alter Schuh. Aber das war, bevor sie mit ihm gesprochen und gelächelt hatte.«
    Judd trat ein und ließ die Bettwäsche aufs Bett fallen, dann ging er zu Lindsay hinüber und nahm Lindsay das Foto aus der Hand. Er blickte das Bild seiner Großmutter an und sagte: »Ich hielt sie für die schönste Frau der Welt. Ich habe sie mehr geliebt als jeden anderen.«
    Er stellte das Foto zurück an seinen Platz und schaute zum Kamin. »Ich hole etwas Holz, was zum Anzünden und Streichhölzer. Ich bin gleich zurück.«
    Lindsay nickte, dann ging sie hinüber zum Bett, ergriff Decken, Bettlaken und Kissen und legte sie auf die Frisierkommode. Dann schüttelte sie das Laken aus und zog es über die Matratze. Die Bettwäsche war sauber, roch aber leicht muffig, als wäre sie gewaschen, zusammengelegt und für eine ganze Weile weggeschlossen gewesen.
    Als Judd mit dem Feuerholz zurückkehrte, hatte Lindsay das Bett bezogen und stopfte die Kissen in die handbestickten Hüllen. Als sie fertig war, schaute sie zu, wie er die Scheite in den Kamin legte, das Anzündholz anordnete und das erste Streichholz anriss.
    Als er sich wieder aufrichtete, begegnete er ihrem Blick.
    Rasch schaute sie zur Seite. »Ich laufe mal schnell nach draußen und hole meine Tasche.«
    »Das kann ich für dich machen.«
    »Nein, nein, ich mach das schon.«
    »Lass mich das erledigen«, bat er. »Ich muss mich beschäftigen. Ich tue mein Bestes, um meinen Kopf nicht gegen die Wand zu hauen oder zum nächsten Spirituosenladen zu fahren. Ich habe mich Sonntagabend betrunken und seitdem keinen Tropfen mehr angerührt. Ich bin nervös und kribbelig und …« Er lachte freudlos. »Siehst du, ich habe dir ja gesagt, ich bin ein elendes Wrack.«
    Sie kramte in ihrer Tasche, zog die Schlüssel heraus und warf sie ihm zu. Trotz seiner zitternden Hände fing er sie auf.
    »Du weißt, wo hier unten das Bad ist«, sagte er, bevor er sich umdrehte und schnurstracks den Flur hinunterging.
    Lindsay blieb allein in Mimis altem Schlafzimmer zurück und dachte über das nach, was heute Abend zwischen ihr und Judd passiert war. Gerade als sie die Hoffnung fast aufgegeben hatte …
    Er hat dir keine Versprechungen gemacht.
    Er hat Angst, dich zu verletzen.
    Er liebt Jennifer noch immer.
    Drei gute Gründe, sich nicht sexuell mit ihm einzulassen.
    Ja, genau. Sie hatte sich bereits gefühlsmäßig voll und ganz auf ihn eingelassen, und sie wollte ihn. Unbedingt.
    Judd kehrte nach ein paar Minuten zurück und brachte ihr ihre Tasche, die er ans Fußende ihres Bettes stellte. »Wenn du mich die halbe Nacht herumtappen hörst, mach dir keine Sorgen um mich. Du weißt, wie rastlos ich bin. Und der Versuch, nüchtern zu bleiben, macht mich nur noch nervöser.«
    »Wenn du mich brauchst … wenn du um zwei Uhr morgens Gesellschaft brauchst, stehe ich auf und wir können reden oder noch mehr Kekse essen und Milch trinken.«
    Er schenkte ihr ein halbherziges Lächeln und nickte. »Gute Nacht, Lindsay.«
    »Gute Nacht, Judd.«

    Seit er in das Jagdhaus gezogen war, hatte Judd die Türen nicht mehr abgeschlossen, aber heute Abend tat er es. Schließlich würde Lindsay unten schlafen. Er wollte, dass sie in Sicherheit war.
    Er hatte gedacht, sein Beschützerinstinkt wäre ihm mit Jennifers Tod abhanden gekommen, aber offensichtlich war er das nicht. Er hatte einfach brachgelegen.
    Aber die Liebe war mit Jennifer gestorben.
    Oder nicht?
    Ich bin nicht in Lindsay verliebt.
    Ich begehre sie. Ich brauche sie. Aber ich liebe sie nicht. Wenn ich jemanden liebe, dann Jennifer. Auf irgendeiner Ebene werde ich meine Jenny immer lieben.
    Aber war die Liebe nicht mit ihr gestorben?
    Er schüttelte den Kopf. Verwirrung quälte ihn. Er hatte gedacht, er würde sich selbst kennen, würde seine eigene gequälte Seele kennen, und er hatte die Tatsache akzeptiert, dass er ein gefühlloser Scheißkerl war. Lindsay hatte all diese alten Gefühle wieder zum Leben erweckt, hatte ihn das Leben wieder schätzen

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