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Killing Beauties: Thriller (German Edition)

Killing Beauties: Thriller (German Edition)

Titel: Killing Beauties: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beverly Barton
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begehre dich so sehr, dass es weh tut.«
    »Warum dann …«
    »Ich verdiene dich nicht.« Er vergrub seine zitternden Hände in den Taschen seiner Jeans. »Ich bin ein verrückter Einsiedler, ein von Rachegedanken besessener Asozialer und außerdem ein Alkoholiker. Ich bin nicht gerade ein Aushängeschild für eine Frau, und schon gar nicht für dich.«
    Lindsay stieß einen langen, tiefen Seufzer aus. Judd hatte nicht nur eine schreckliche Wahrheit eingestanden, sondern gleich drei. Ihr war nicht klar gewesen, dass er sich dessen bewusst war, und schon gar nicht, dass er sogar zugeben würde, dass er zum Alkoholiker geworden war. Das war der größte Fortschritt.
    »Man liebt einen Menschen nicht, weil er vollkommen ist. Man liebt ihn trotz seiner Fehler«, erklärte sie Judd. »Bitte, lass mich dir helfen. Lass mich dich lieben.«
    »Und was ist, wenn ich dir im Gegenzug nichts geben kann?«
    Das kannst du. Das wirst du. Eines Tages. »Ich bitte dich nicht um irgendetwas, nur darum, dass du dich weit genug öffnest, um mich in dein Leben zu lassen. Als Freundin. Als Geliebte. Was immer du willst oder brauchst.«
    »Ich will es diesmal richtig machen. Langsam und ohne Zwang. Und ich will so lange warten, bis du keine Zweifel mehr hast, bis du nicht mehr an das Vergangene denkst. Ich will, dass du in der Lage bist, mir zu vertrauen.« Er streckte die Hand aus.
    Sie nahm sie und ging mit ihm zurück ins Wohnzimmer. Er stellte den CD-Spieler wieder an, und als sich die sanften, melodiösen Klänge eines Tenorsaxophons und einer Gitarre im Raum verteilten wie warmer Sirup auf heißem Brot, zog Judd Lindsay in seine Arme.
    »Ich war mal ein ziemlich guter Tänzer«, sagte er.
    Sie schloss die Augen, lehnte ihren Kopf an seine Brust, schlang einen Arm um seine Taille und legte den anderen auf seine Schulter.
    Wenn das ein Traum war, würde sie hoffentlich nie daraus erwachen.

Kapitel 26
    S ie wählte das zweite Zimmer; wusste auf den ersten Blick, dass es das seiner Großmutter gewesen war. Ein gewaltiges Himmelbett aus Mahagoni beherrschte den großen Raum. Hinter dem Kopfende, im rechten Winkel zueinander, und zu beiden Seiten befanden sich hohe, schmale Fenster. Ein schwerer, drei Meter hoher Kleiderschrank mit kunstvollen Schnitzereien stand an einer Wand, eine Frisierkommode mit einer Marmorplatte und einem riesigen Spiegel an der anderen.
    »Ich nehme das hier«, erklärte Lindsay.
    Judd grinste. »Das war Mimis Zimmer.«
    »Das habe ich mir schon gedacht.« Sie inspizierte alles gründlich, angefangen von dem Wollteppich auf dem Holzfußboden bis hin zu der vier Meter hohen Decke mit den dunklen Walnusszierleisten, die zu den Fußleisten, den Türen und Fensterrahmen passten.
    »Sie hat die Möbel aus Lookout Mountain herbringen lassen«, sagte Judd. »Sie gehörten den Eltern meines Großvaters und standen dort auf dem Dachboden.«
    »Euer Haus auf dem Berg muss unglaublich gewesen sein. Eines Tages musst du mit mir dorthin fahren.«
    »Du wirst das Haus vielleicht nicht mögen. Jennifer mochte es genauso wenig wie dieses.« Sein Lächeln verschwand. »Es tut mir leid. Ich spreche immer noch …«
    Lindsay wirbelte herum und legte ihren Zeigefinger auf seine Lippen. »Entschuldige dich nicht dafür, dass du von ihr sprichst.«
    Judd umfasste Lindsays Hand und küsste ein paarmal ihre Fingerknöchel, bevor er sie wieder losließ. »Ich hole Laken und Decken und ein paar Kissen. Wenn du mir die Autoschlüssel gibst, bringe ich dir deine Tasche.«
    »Du holst die Bettwäsche, ich die Tasche.«
    Er blickte auf den dunklen, lange nicht benutzten Kamin. »Wenn du möchtest, zünde ich ein Feuer für dich an. Wie du weißt, gibt es hier keine Zentralheizung, und es kann hier draußen um diese Jahreszeit ziemlich kalt werden.«
    »Ein Feuer wäre wunderbar. Vielen Dank.«
    Als Judd hinausging, erkundete sie das Zimmer weiter, öffnete den Kleiderschrank und betrachtete sich in dem Spiegel. Wie Judds Mimi wohl ausgesehen hatte? Schön, das stand außer Frage, genau wie alle Damen der oberen Zehntausend, damals und heute. Als sie durchs Zimmer schlenderte, entdeckte sie ein kleines gerahmtes Foto, das auf dem einzigen Nachttisch stand. Sie nahm es hoch und wusste sofort, dass die Frau darauf Mimi war, mit ungefähr vierzig. Flammendrotes Haar. Bemerkenswerte blaugrüne Augen. Sommersprossen auf der Nase. Ein kantiges Gesicht. Nicht schön. Nicht einmal hübsch. Aber ungeheuer lebendig. Sprühend vor Leben. Ein

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