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Killing Beauties: Thriller (German Edition)

Killing Beauties: Thriller (German Edition)

Titel: Killing Beauties: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beverly Barton
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fragte, was sie wirklich dachte. Lindsay besaß das frische, natürliche Aussehen einer durch und durch amerikanischen jungen Frau: blond, gesund, blauäugig. Zierlich und gepflegt. Nicht schön, sondern hübsch. Ihre Kleidung war stets schlicht. Unaufdringlich. Niemals sexy.
    Aber sie musste sich gar nicht provokant kleiden, um sexy zu sein.
    »Ich weiß, dass du es warst, als ich dich geküsst habe«, sagte er.
    Ihr Kopf schoss herum, und sie starrte ihn an; ihr Blick war fragend und beschuldigte ihn der Lüge.
    »Der Alptraum, den ich hatte, handelte von Jenny«, bekannte er. »Aber auch von dir. Er war wie die meisten anderen Alpträume, alles durcheinander und verdreht. Er hat nicht wirklich einen Sinn ergeben.«
    »Lass uns die Sache einfach vergessen, einverstanden?«
    »Ja, natürlich. Das ist okay für mich.«
    Ich habe dir schon wieder weh getan, nicht wahr? Und dieses Mal wollte ich das gar nicht.
    Es tut mir leid. Ganz ehrlich, es tut mir leid.

    Pinkie genoss die Hummercremesuppe beinahe genauso wie den köstlichen Gewürzkuchen, den die Köchin für ihn zum Mittagessen gezaubert hatte. Einer der Vorteile, die ein Leben als Multimillionär mit sich brachte, war es, gut zu essen, sogar zu Hause. Er nahm die halb leere Flasche Stella Artois, ein Premium-Lager-Bier aus Belgien, das er besonders gern mochte, und trug sie hinüber in sein Arbeitszimmer. Nachdem er die Tür geschlossen und abgesperrt hatte, ging er direkt zu den Bücherregalen, entnahm eines der Bücher und drückte auf den Knopf in der Wand, der die Tür zu seinem verborgenen Zimmer öffnete. Er knipste das Licht an, und sein »Trophäenraum« war in Helligkeit getaucht.
    Aber er war nicht hier, um in vergangenen Ruhmestaten zu schwelgen, die Morde noch einmal zu durchleben. Nein, er war hier, um zu recherchieren, nach der nächsten schönen Blume zu suchen, die gepflückt werden musste, bevor sie verwelkte. Wenn möglich, wollte er diesmal eine Blondine wählen, aber eine Brünette würde es auch tun. Schließlich hatte er mit Gale Ann Cain zwanzig Punkte errungen. Sie war seine Rothaarige des Jahres gewesen.
    Nur eine Rothaarige pro Jahr. Das hatten Pudge und er so vereinbart, als sie vor fast fünf Jahren die Regeln für ihr kleines Spiel festgelegt hatten. Rothaarige wären am meisten wert, da sie selten waren. Blondinen brachten fünfzehn Punkte und Dunkelhaarige zehn. Nach nicht mal zwei Monaten wäre das Spiel zu Ende, und er brauchte nur noch fünfundzwanzig Punkte, um es zu gewinnen: eine Blondine und eine Brünette. Die Reihenfolge war egal. Selbst wenn Pudge beim nächsten Mal eine Rothaarige auftrieb, würde er in Führung bleiben.
    Pinkie nahm seinen Laptop vom Schreibtisch und nahm ihn mit zu seinem bequemen braunen Chenille-Sessel. Er legte seine Füße, die in Cole-Haan-Schuhen Größe dreiundvierzig steckten, auf die zum Sessel passende Chenille-Ottomane und öffnete den Laptop. Er liebte die Annehmlichkeiten der modernen Technik, Kleinigkeiten wie das drahtlose Internet. Als er sich auf der Suche nach der richtigen Frau durch verschiedene Seiten klickte, begannen Pinkies Gedanken zu wandern, sechzehn Jahre zurück. Er hatte Familientreffen immer gehasst, hatte sie für einen unnützen Zeitvertreib des einfachen Volkes gehalten. Er war damals sechzehn gewesen, hatte die Füße noch unter dem elterlichen Tisch und keine andere Wahl gehabt, als an dem Treffen teilzunehmen. Alle fünf Jahre traf sich seine Familie mütterlicherseits, um ihre geschätzten Vorfahren zu feiern, jene Männer und Frauen, die im späten achtzehnten Jahrhundert als Erste den Fuß in die Neue Welt gesetzt hatten. Einer seiner ernst dreinblickenden Ur-Ur-Ur-Ur-Großväter war ein Held der Revolutionskriege gewesen, ein Zeitgenosse von Washington, Franklin und Jefferson.
    Je mehr er sich in die Vergangenheit versenkte, desto stärker kamen auch seine Sinne mit ins Spiel, die Eindrücke, Gerüche und Geräusche eines Wochenendes mit Verwandten, die er kaum kannte und die er größtenteils nicht mochte. Der April in Louisiana war jedem Sommermonat vorzuziehen, aber die feuchte Hitze des Frühlings war in diesem Jahr unerträglich gewesen. Pinkie rief sich seinen ersten Eindruck von dem Südstaaten-Vorkriegsherrenhaus ins Gedächtnis, das dem dritten Cousin seiner Mutter gehörte. Das Gebäude war nicht sonderlich beeindruckend gewesen, lediglich ein weiteres altes Haus, in dem entfernte Verwandte wohnten. Seine Mutter besuchte leidenschaftlich gern Tanten,

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