Killing Beauties: Thriller (German Edition)
war.
Fünf Minuten später, als sie aus den Pine Crest Estates hinausfuhren und es sich auf dem Rücksitz der Limousine bequem machten, schickte Lindsay eine SMS an Griff.
Fremder am Tag des Mordes Sonyas Straße entlanggejoggt. Beschreibung der Nachbarin ähnlich wie die von BJH. Nic weiß Bescheid.
»Griff?«, fragte Judd.
»Hm-hm.« Sie klappte ihr Handy zu und wandte sich Judd zu. »Die Beschreibung, die Janice Nix uns von dem Jogger gegeben hat, ähnelt der des Mannes, den Barbara Jean Hughes in Gale Ann Cains Apartmenthaus beobachtet hat.«
»Und ist genauso nutzlos.« Judd schnitt eine Grimasse. »Ein durchschnittlich aussehender Weißer, mittelgroß und mittelschwer. Das schränkt den Täterkreis natürlich ungemein ein.«
»Es ist mehr, als wir in der Vergangenheit hatten.«
»Aber nicht genug, dass wir dieses Monster schnappen können.«
Lindsay wollte die Hand ausstrecken und Judds Hand in ihre nehmen. Sie wollte ihm versprechen, dass sie es schon schaffen würden. Aber würde das letztendlich wirklich einen Unterschied machen? Wenn Jennifers Mörder hinter Gittern säße, wäre Judd dann frei von der Vergangenheit? Könnte er sich je davon erholen, seine Frau verloren zu haben?
»Du warst gut bei Mrs. Nix«, sagte Lindsay.
Judd schnaubte. »Du meinst, du bist dankbar, dass ich nicht die Kontrolle verloren und sie geschüttelt habe, bis ihr die Zähne klapperten, um eine genaue Beschreibung von ihr zu kriegen.«
Lindsay brachte ein schwaches Lächeln zustande. »Ich wünschte, sie hätte uns mehr Einzelheiten nennen können, nur für den Fall, dass der Jogger wirklich unser Mörder ist, aber ein Zeuge kann natürlich nur sagen, woran er sich erinnert.«
»Was ist mit Barbara Jean … glaubst du, sie kann sich tatsächlich nicht an mehr erinnern, oder glaubst du, sie hat die Erinnerung einfach verdrängt, weil sie fürchtet, dass er es dann auf sie abgesehen haben könnte?«
»Ich habe keine Ahnung. Aber ich bin mir sicher, dass Dr. Meng möglicherweise mehr aus ihr herausholt, wenn sie zustimmt, mit ihr zu arbeiten.«
»Du hast eine hohe Meinung von Dr. Meng, nicht wahr?«
Was wollte Judd wirklich von ihr wissen? »Sie macht ihre Arbeit sehr gut. Und sie ist eine liebenswerte, verständnisvolle Person.«
»Sie hat dir geholfen, stimmt’s? Nach …« Judd runzelte die Stirn, und sein Gesicht nahm einen schmerzerfüllten Ausdruck an. »Ich bin wirklich ein Mistkerl. Was ich getan habe, ist unverzeihlich.«
»Willst du Vergebung?«
»Was?«
»Ich habe gefragt, ob du willst, dass ich dir vergebe.«
Er blickte rasch zur Seite. »Würdest du mir glauben, wenn ich ja sagen würde?«
»Vergebung verdient.«
Er nickte.
Schweigen.
Lindsay lehnte sich in die Polster zurück und schloss die Augen. Bewerte das nicht über. Es ist keine Liebeserklärung. Es ist nicht mehr als Judds schlechtes Gewissen. Wenn ihm erst einmal klar geworden ist, dass sein Verhalten vor sechs Monaten zu dem gewünschten Ziel geführt hat, wird er mich bei näherem Nachdenken vielleicht erneut aus seinem Leben werfen wollen. Im Grunde genommen ist er ohne mich vollkommen allein auf der Welt. Sogar Cam hat ihn aufgegeben, und Griff hätte ihn längst fallenlassen, hätte ich mich nicht für ihn eingesetzt.
Um fünfzehn Uhr zweiundvierzig fuhr Griff mit seinem Mietwagen auf den Parkplatz des Wingate Inn. Gerade als er den Motor abgestellt und die Hand nach dem Türgriff ausgestreckt hatte, klingelte sein Handy. Das Außendisplay zeigte ihm an, dass Sanders anrief.
Griff klappte sein Telefon auf. »Ja?«
»Wir haben eine Mitteilung von der Polizeibehörde in Williamstown erhalten, dass Gale Ann Cains Leiche morgen freigegeben wird«, sagte Sanders. »Alle Vorbereitungen für die Beerdigung sind getroffen. Ich muss nur noch den gewünschten Tag und die Zeit des Begräbnisses wissen, um sie dem Beerdigungsinstitut mitteilen zu können.«
»Was möchte Barbara Jean?«
»Ich glaube, sie würde es vorziehen, wenn die Beerdigung so früh wie möglich stattfindet.«
»Übermorgen?«, fragte Griff.
»Ja, ich denke, das ist machbar.«
»Wie geht es ihr?«
»Den Umständen entsprechend.«
»Ist Yvette bei ihr?«
»Ja, sie machen einen Nachmittagsspaziergang, natürlich in Begleitung von Angie.«
»Weiß Barbara Jean, dass ich der Presse gesteckt habe, dass sie eine Augenzeugin ist, dass sie den Mörder ihrer Schwester gesehen hat?«
»Nein. Wir haben uns an Ihre Anweisungen gehalten und sichergestellt, dass sie
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