Killing Beauties: Thriller (German Edition)
angewiesen zu sein.
Griff tippte mit dem Finger auf den Kalender. Die Veranstaltung fand diesen Samstag statt. Obwohl es nur noch einige Tage bis dahin waren, würde er wahrscheinlich mühelos eine Begleitung finden. Das Problem war, dass ihm partout niemand einfiel, mit dem er einen ganzen Abend verbringen wollte.
Wie wäre es mit Sara Burcham? Sie war gut im Bett, aber eine lausige Begleiterin. Die temperamentvolle Brünette pflegte ausgesprochen unangenehm zu kichern.
Candace Ragsdale wäre eine Möglichkeit. Eine attraktive fünfzigjährige Witwe mit dem Körper einer Dreißigjährigen. Aber hatte er nicht irgendwo gehört, dass sie sich ernsthaft mit einem Typen aus der Finanzwelt verabredete … mit Bradford Hern, dem Präsidenten von Tennessee Savings and Loan?
Ein leises Klopfen an seiner Arbeitszimmertür unterbrach Griffs Gedanken.
»Ja?«
»Griffin, kann ich dich sprechen?«, fragte Yvette Meng durch die Tür.
»Komm rein.« Er stand vom Schreibtisch auf und durchquerte den Raum.
Yvette Meng öffnete die Tür und trat ein.
»Möchtest du etwas trinken?«, fragte er. »Ich kann Sanders bitten, uns einen Tee zu bringen.«
Sie machte eine abwehrende Geste mit der Hand. »Nein danke, ich brauche nichts.«
»Bitte, nimm Platz.«
Sie setzte sich in einen der beiden Sessel rechts und links vom Kamin, legte die gefalteten Hände in den Schoß und wartete, dass er sich in den Sessel gegenüber setzte.
»Ich glaube, Barbara Jean wird bald so weit sein, sich an alles zu erinnern, was sie am Tag des Angriffs auf ihre Schwester gesehen hat«, begann Yvette. »Vielleicht in ein paar Tagen.«
»Das hast du mit welcher Methode rausgefunden?«
Yvette lächelte ein Lächeln voller verborgener Abgründe, Geheimnisse, die sie mit niemandem teilte. Aber Griff kannte ihre Geheimnisse, genau wie sie seine, da ihre Leben einander auf eine Art und Weise berührten, die nur wenige verstanden.
»Wenn du darauf wartest, dass sie dir sagt, was du wissen musst, kannst du wahrscheinlich jahrelang warten«, sagte Yvette. »Aber ich glaube, sie steht kurz davor, sich zu erinnern, wenn auch nur auf einer unterbewussten Ebene.«
»Hat sie irgendeine Ahnung, dass du in der Lage bist zu spüren, was sie denkt und fühlt?«
Yvette schüttelte den Kopf.
»Die Informationen, die wir brauchen, mit deinen speziellen Fähigkeiten zu beschaffen, wird dich nicht in ein moralisches Dilemma stürzen, oder?«, fragte er.
»Ich würde es vorziehen, Barbara Jean wüsste, dass ich ihre Gedanken lese, aber ich fürchte, wenn sie das täte, würde sie dichtmachen und mir den Zugang verwehren.«
»Dann musst du tun, was getan werden muss.«
»Ja, natürlich. Das tue ich schließlich immer.«
Sie schwiegen, dann stand Yvette auf.
»Warte.« Griff verstellte ihr den Weg. »Ich muss diesen Samstagabend zu einer Spendenaktion. Hast du Lust, mich zu begleiten?«
»Wenn du möchtest.«
»Ich würde mich sehr freuen.« Er trat zur Seite und gab den Weg zur Tür frei.
Er bemerkte ein Blitzen in ihren Augen, als wäre ihr plötzlich eine brillante Idee gekommen.
Sie legte ihm die Hand auf den Arm. »Würde es dir etwas ausmachen, wenn ich noch jemanden mitbringe?«
Ihre Frage traf ihn unvorbereitet. »Wie bitte?«
»Da es sich bei diesem gemeinsamen Abend wohl kaum um ein Date handelt, würde ich gerne eine weitere Person dazu einladen, uns zu begleiten. Ist das in Ordnung?«
Ohne ein weiteres Wort schlüpfte sie aus dem Zimmer. Ihre Bewegungen waren voller Anmut und Würde, als stammte sie aus einer jenseitigen Welt. Er empfand größte Bewunderung und größten Respekt für Yvette Meng und wusste ihre Freundschaft als besonderes Geschenk zu schätzen.
Gerade als er im Begriff war, die Tür zu schließen, klingelte sein Handy. Es lag auf seinem Schreibtisch, wo er es nach ein paar Telefonaten früher am Tag hingelegt hatte. Er hatte für verschiedene Leute verschiedene Klingeltöne installiert, vor allem für jene, deren Anrufe er am liebsten nicht annehmen würde. An der Melodie erkannte er sofort, dass dieser Anruf von Special Agent Nicole Baxter stammte.
Er erwog, die Mailbox drangehen zu lassen, aber seine Neugier siegte. Mit großen, eiligen Schritten erreichte er binnen Sekunden seinen Schreibtisch und schnappte sich das Handy. »Was kann ich für Sie tun, Special Agent Baxter?« Er schlug einen lockeren, freundlichen Ton an.
»Sie können mich mit Barbara Jean Hughes reden lassen.«
»Ich halte Sie nicht davon ab, mit
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