Killing Beauties: Thriller (German Edition)
Landes warst, hab ich recht?«
»Ja.«
»Wirst du je jemandem erzählen, wo du warst und was passiert ist?«
»Nein.« Griff trank aus, dann goss er sich eine zweite Tasse ein.
Schweigen.
Nach einigen Minuten sagte Judd: »Ich werde wahrscheinlich mit ihr reden. Nur reden. Mal sehen, wie es läuft.«
Reagier nicht zu voreilig , ermahnte sich Griff. Wenn Judd denkt, dass du ihn drängst, wird er bocken. »Yvette ist eine gute Zuhörerin.«
»Sie hat mir heute Morgen einen Rat gegeben.«
»Und du hast vor, ihn anzunehmen?«
»Vielleicht.«
Griff nickte und wandte sich dann seiner zweiten Tasse Kaffee zu.
»Willst du gar nicht wissen, welcher Rat das war?«
Griff zuckte die Achseln. »Ich schätze, du wirst es mir schon sagen, wenn du es mich wissen lassen willst.«
»Sie hat mir vorgeschlagen zu versuchen, jemand anders etwas Gutes zu tun.«
»Hast du schon irgendetwas im Sinn?«
»Nein. Ich bin mir nicht mal sicher, ob ich überhaupt etwas tun möchte. Ich bin mir nicht sicher, ob ich das kann.«
»Das wirst du nicht herausfinden, solange du es nicht versuchst«, sagte Griff. »Du bist ein bisschen aus der Übung. Aber es hat eine Zeit gegeben, da warst du ein äußerst anständiger Kerl.«
»Ja, das war der andere Judd Walker. Der Kerl, der dachte, er wäre erfolgreich und glücklich und hätte sein Leben im Griff.«
Trotz seines ganzen Geldes hatte sich Griff nie wieder so glücklich gefühlt wie zu seiner Zeit als Star-Quarterback der University of Tennessee. Damals, als er jung und übermütig gewesen war und genau wie Judd gedacht hatte, er hätte das Leben im Griff. »Denkst du, wir haben nur eine Chance?«, fragte Griff todernst.
»Vielleicht«, erwiderte Judd.
»Tja, das ist das, was ich vermutet habe.«
»Was immer dir passiert ist, du scheinst unbeschadet aus der Sache herausgekommen zu sein.«
»Gib dir selbst eine Chance, und vielleicht kann ich dann eines Tages von dir das Gleiche behaupten.«
»Was, dass ich unbeschadet aus der Sache herausgekommen bin?«
»Herausgekommen zu sein scheinst.«
Judd kniff die Augen zusammen und betrachtete Griff eingehend. »Kannst du mir das kurz erläutern?«
»Nichts wird jemals dasselbe sein. Außer den Tatsachen. Aber du kannst dich so weit erholen, dass du wieder ein produktives Mitglied der Gesellschaft wirst. Du kannst das Leben wieder genießen. Du kannst lernen, die Vergangenheit hinter dir zu lassen.«
»Im Augenblick bin ich mir nicht sicher, ob ich das wirklich kann.«
»Immerhin denkst du darüber nach.« Griff wollte Judd nach der Ursache für diesen Sinneswandel fragen, was ihn dazu bewegt hatte, sich mit Yvette zu unterhalten. Trotz der Tatsache, dass Judd ihn vermutlich belügen würde, ahnte Griff, dass er die Antwort bereits kannte.
Judds Beweggrund hieß Lindsay.
Kapitel 18
L indsay blickte auf ihr klingelndes Handy und war hin- und hergerissen, ob sie drangehen sollte. Sie hatte sich in letzter Zeit davor gedrückt, Nathans Telefonanrufe entgegenzunehmen. Sie verabredeten sich seit ein paar Monaten, und obwohl sie wirklich gern mit ihm zusammen war, war sie sich nicht sicher, ob sie ihn jemals lieben könnte. Dr. Nathan Klyce war ein gutaussehender, intelligenter, rundherum netter Kerl. Wenn sie ihm doch nur begegnet wäre, bevor sie sich in Judd verliebt hatte! Aber Judd war emotional nicht erreichbar und würde es wahrscheinlich niemals sein. Nathan dagegen schon.
Nach dem sechsten Klingeln ging sie dran. »Hallo, Nathan.«
»Oh, hallo.« Wie immer wirkte er aufrichtig erfreut, ihre Stimme zu hören. »Ich habe langsam schon geglaubt, du hättest das Land verlassen.«
»Ich bin super beschäftigt gewesen.«
»Mir ist schon klar, dass deine Arbeit genauso viel Zeit in Anspruch nimmt wie meine, aber dass du meine Anrufe nicht erwiderst … Hör mal, ich muss wissen, wie es mit uns aussieht.«
Verdammter Mist! Was sollte sie antworten? Sie konnte wohl kaum sagen, dass sie – leider – immer noch in Judd Walker verliebt war. Und sie konnte Nathan auch nicht bitten, geduldig und verständnisvoll zu sein, konnte ihm nicht sagen, dass sie sich wirklich wünschte, er wäre eine Zeitlang einfach da, während sie versuchte, ihre Gefühle für Judd aufzuarbeiten.
»Was mich anbelangt, so hat sich nichts geändert«, sagte Lindsay schließlich.
»Bedeutet das, dass wir uns noch immer miteinander treffen?«
»Ja, wenn du möchtest.«
»Möchtest du das denn?«
»Nathan, du weißt, dass ich nicht bereit bin für etwas
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