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Killing Beauties: Thriller (German Edition)

Killing Beauties: Thriller (German Edition)

Titel: Killing Beauties: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beverly Barton
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morgens um acht Uhr das Haus betrat und um fünf wieder ging. Wenn er nicht in der Stadt war, kochte sie für ihn vor und fror die Mahlzeiten ein. An den Wochenenden arbeitete sie nicht.
    Während er die vordere Veranda entlangspazierte, dachte er an seinen Cousin Pinkie und an ihr Spiel, das sie fast fünf Jahre spielten. Und obwohl dies ihr letzter Wettstreit sein würde, war es keineswegs ihr erster. Sie waren sich mit sechzehn begegnet und waren nach einer gewissen Zeit – Briefe, Telefonate und Besuche – beste Freunde geworden. Er wusste, dass Pinkie eine große Zuneigung zu ihm empfand, soweit sein Cousin dazu überhaupt in der Lage war. Und er mochte Pinkie.
    Er würde seinen lieben Cousin schmerzlich vermissen, wenn das Spiel vorüber war.
    Aber alle guten Dinge mussten einmal ein Ende haben.
    Pudge seufzte tief.
    Er wählte seinen Lieblingsplatz auf der Veranda: einen riesigen Korbschaukelstuhl, der seiner Großmutter gehört hatte. Sie war gestorben, als er zwei Jahre alt gewesen war. In einem der zahlreichen Teiche auf dem Anwesen ertrunken. Angeblich ein Unfall, doch in der Familie ging das Gerücht, sie habe Selbstmord begangen.
    In einen dekadenten Pelzmantel gehüllt, den er auf seinem letzten Trip nach New York City erworben hatte, schaukelte Pudge vor und zurück. Er beobachtete den Sonnenuntergang, atmete die würzige Luft von Louisiana ein, geschwängert mit dem Duft der Natur. Schon jetzt im Winter war die Üppigkeit zu erahnen, die der Frühling dem Land bringen würde.
    Langsam schaukelnd, sann Pudge über seine nahe Zukunft nach. Ohne Zweifel hatte Pinkie sein nächstes Opfer bereits ausgewählt. Sie wussten beide, dass sie die Abstände zwischen den Morden verkürzen müssten, da sich das Fünf-Jahres-Spiel seinem Ende näherte. In vier Wochen würde es einer von ihnen gewinnen.
    Am ersten April.
    Er lächelte über seine eigene Gewitztheit, als er sich daran erinnerte, dass er es gewesen war, der entschieden hatte, das Spiel am ersten April beginnen und enden zu lassen. Sie hatten eine Münze geworfen, um zu bestimmen, wer die erste schöne Blume aus dem Garten der ehemaligen Schönheitsköniginnen pflücken sollte. Er hatte gewonnen.
    Er würde niemals vergessen, wie er seinen ersten Menschen umgebracht hatte.
    Eine Blondine. Fünfzehn Punkte wert.
    Brooke Randolph. Ehemalige Miss Baton Rouge.
    Er würde sich immer wieder an den Ausdruck ihrer Augen erinnern, als ihr klar wurde, dass er sie töten würde.
    Mein Gott, was für ein Gefühl!
    Trotz der Tatsache, dass Pinkie und er übereingekommen waren, dass Rothaarige die meisten Punkte brachten, weil sie einfach seltener waren, zog Pudge die Dunkelhaarigen vor. Große, exotische, dunkeläugige Schönheiten.
    Aber eines seiner nächsten beiden Opfer musste rote Haare haben. Und er hatte auch schon eine entsprechende Frau ins Auge gefasst: Sandi Ford, eine ehemalige Miss Teen USA, die in der Nähe von Parsons, Louisiana, lebte. Natürlich konnte er Pinkie nicht sagen, dass er sozusagen einen Frühstart hinlegte. Es war nicht vorgesehen, dass er sein nächstes Opfer wählte, bevor Pinkie an der Reihe gewesen war.
    Er summte leise vor sich hin, klappte die Aufschläge seines Pelzmantels hoch, um sich vor der kühlen Brise zu schützen, und dachte darüber nach, wie sein Leben ohne seinen Cousin aussehen mochte. Er nahm an, dass sie die Spielregeln ändern könnten, selbst so spät noch, so dass der Verlierer nicht einen so hohen Preis zu zahlen hatte. Er hatte die vergangenen fünfzehn Jahre, seit ihrem sechzehnten Lebensjahr, immer im Wettstreit mit Pinkie gelegen, der einzigen Person, die so intelligent und durchtrieben war wie er selbst. Ein wahrhaft würdiger Gegner. Was wirst du tun, wenn das Spiel endet? Du wirst dich furchtbar langweilen ohne Pinkie.
    Aber es wird andere Spiele geben. Mit anderen Gegnern.
    Gelegentlich hatte er über ein recht faszinierendes Spiel nachgedacht, bei dem seine Gegner gleichzeitig seine Opfer waren.

    Judd fand Dr. Meng im Wintergarten, der zum See hin lag, genau wie Sanders es gesagt hatte. Er hatte den ganzen Tag damit zugebracht, über ihren Vorschlag, jemandem etwas Gutes zu tun, nachzugrübeln, ohne Erfolg. Er schätzte, er könnte seine Buchhalter anweisen, einen Scheck für irgendeinen guten Zweck auszustellen, aber das würde nicht wirklich seine Beteiligung an der Sache erfordern. Je weniger er persönlich mit anderen Leuten befasst war, desto besser.
    Vielleicht sollte er einen Wagen mieten,

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