Killing for Love: Thriller (German Edition)
behandelt hatte. Manche Frauen waren so: Je schlechter ein Mann sich ihnen gegenüber verhielt, umso vernarrter waren sie in ihn. Hätte er nur früher erkannt, dass Lorie bestraft werden wollte!
Er ließ sein Fernglas los, das mit einem starken Lederriemen an seinem Hals hing.
Im Geiste malte er sich aus, wie der Moment ablaufen würde, in dem er Lorie sein machte, wie sie aussähe, was sie sagen und was sie tun würde. Der Gedanke an ihren nackten Körper erregte ihn maßlos. Er würde sie bestrafen, sie vögeln und danach wieder bestrafen.
Ja, sie würde von ihm kriegen, was sie brauchte.
Er würde dafür sorgen, dass sie Mike Birkett für immer vergaß.
Er und kein anderer, nicht einmal der Mitternachtsmörder, entschied über Lories Schicksal.
Er nahm seine Hand aus der Tasche des Regenmantels, griff unter den Mantel und öffnete den Reißverschluss seiner Jeans. Das schmerzende Verlangen musste gestillt werden. Wenn er es nicht tat, würde er sich noch zu einer Dummheit hinreißen lassen. Als er seinen Penis aus der Unterhose befreite, dachte er daran, wie Lorie in Mitternachtsmaskerade ausgesehen hatte. Während er sich rieb, gingen ihm Bilder von ihr durch den Kopf, als sie einem der Schauspieler in dem Film einen blies. Sie halfen ihm, einen schnellen heftigen Orgasmus zu erreichen.
Etwas weckte Nic aus ihrem leichten Schlaf. War es ein Geräusch gewesen? Ein Licht? Oder schlicht ihr Unbehagen? Die Augen noch halb geschlossen, drehte sie sich im Bett um. Es überraschte sie kaum, dass Griff nicht neben ihr lag. Sie schaute sich im Halbdunkel um und erkannte die Silhouette ihres Mannes auf dem Balkon. Seine riesigen Hände waren auf das Geländer gestützt, und er blickte auf den See hinter dem Haus. Wie oft in ihren drei Jahren Ehe hatte sie beim Aufwachen festgestellt, dass Griff nicht im Bett war? Häufig fand sie ihn dann auf dem Balkon oder unten in seinem Arbeitszimmer. Sie wusste, dass er selten mehr als vier oder fünf Stunden schlief. Hin und wieder schreckten ihn Alpträume aus dem Schlaf, nach denen er schweißgebadet war.
Nic stieg aus dem Bett. Noch nackt von ihrem Liebesakt gestern Abend, ging sie quer durch das Zimmer. Kurz vor den offenen Flügeltüren spürte sie, wie eine kühle Brise über ihre Haut strich. Griff richtete sich auf und wandte sich zu ihr um. Sie stand in der Tür und sah ihren Mann an. Die Morgenröte färbte den Himmel über dem See in lebendige Rosa- und Goldtöne.
Er streckte ihr seine Hand entgegen.
Nic nahm sie und kam zu ihm.
Er umarmte sie und drückte sie an sich.
»Dir ist kalt«, stellte er fest, während er über ihre Schultern und Arme strich. »Lass uns wieder hineingehen.«
»Wie lange bist du schon wach?«, fragte sie, als er einen Arm um sie legte und sie ins Schlafzimmer zurückführte. Die Türen ließ er offen.
»Nicht lange.«
»Wir sollten reden.«
»Reden wird überbewertet.«
»Kommunikation zwischen Eheleuten nicht«, widersprach sie.
Griff brachte sie zum Bett, zog seinen Morgenmantel aus und neigte den Kopf, um sie zu küssen. Doch Nic legte ihre Fingerspitzen auf seine Lippen.
Er wich zurück. »Gehe ich recht in der Annahme, dass du mich zum Reden zwingen willst?« Der Anflug eines Lächelns huschte über seine Züge.
»Zieh dir deinen Morgenmantel wieder über, und ich ziehe meinen an, dann sind wir weniger abgelenkt.« Sie bückte sich und hob seinen Morgenmantel auf.
Während er sich bedeckte, nahm sie ihren Kimono auf, streifte ihn sich über und deutete zur Sitzecke, in die Griff ihr folgte. Sobald sie beide saßen, ergriff Nic seine Hände.
»Rede!«
»Jemand nimmt meine Leute ins Visier«, begann Griff. »Es ist meine Aufgabe, herauszufinden, wer das ist, und ihn aufzuhalten, ehe noch jemand ermordet wird.«
Nic drückte seine Hände sanft. »Ich denke, du hast recht. Mein Gefühl sagt mir dasselbe, wenn auch mit dem Unterschied, dass du jemanden aus deiner Vergangenheit auf Amara hinter den Taten vermutest, wohingegen ich mich für alle Möglichkeiten offenhalte. Es könnte durchaus jemand aus deiner jüngeren Vergangenheit sein, sogar jemand aus unserer gemeinsamen, der nichts mit Amara oder Malcolm York zu tun hat.«
Er zog seine Hände aus ihren und ballte sie zu Fäusten. Nachdem er die Finger mehrmals gekrümmt und wieder gestreckt hatte, rieb er sich über die seidenbedeckten Schenkel.
»Sanders und ich haben angefangen, die Fallakten seit der Gründung daraufhin durchzusehen, ob jemand einen Groll gegen
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