Killing for Love: Thriller (German Edition)
wissen wollen, und falls Mr.Tyler bei seiner Rückkehr heute Abend nicht wusste, was mit seiner Mutter sein könnte, kannte Mr.Ransom vielleicht den Grund.
»Ich musste gestern Abend Amelia Rose anrufen. Wir hatten den ganzen Tag alle Hände voll mit Miss Terri zu tun. Sie war vollkommen außer sich, seit sie morgens aufwachte. So habe ich sie noch nie gesehen. Der Doktor hat sie untersucht, konnte aber nichts feststellen, deshalb denken wir, dass irgendetwas sie sehr belasten muss. Sie scheint dringend Mr.Tyler sehen zu wollen.«
»Und Sie haben keine Ahnung, warum sie Tyler sehen will? Konnte sie gar nichts mitteilen?«
Lila seufzte. »Na ja, sie hat mit Traubengelee versucht, Mr.Tylers Namen auf ihren Tisch zu malen. Ich glaube, sie will ihm ganz dringend etwas sagen.«
»Aber was, haben Sie nicht herausbekommen?«
»Nein, Sir, ich weiß es nicht.«
»Es wäre möglich, dass sie sich irgendetwas einredet und aus einem kleinen Problem ein Drama macht. Schließlich ist sie seit dem Schlaganfall nicht mehr sie selbst. Aber natürlich ist es das Beste, wenn Sie sie vorerst weiter ruhigstellen. War Tyler schon bei ihr?«
»Mr.Tyler ist verreist.«
»Ach ja?«
»Er wollte heute Abend wieder zurückkommen.«
»Lila, können Sie mir bitte einen Gefallen tun?«
»Gewiss doch, Mr.Ransom.«
»Passen Sie gut auf Terri auf, wenn Tyler bei ihr ist, und lassen Sie mich wissen, worüber er mit ihr redet! Mir wäre lieber, ich müsste Sie nicht darum bitten, aber da Tyler sich weigert, mit mir zu sprechen, muss ich …«
»Keine Sorge, ich werde sehr diskret sein. Und Sie können sich darauf verlassen, dass ich auf Miss Terri aufpasse.«
»Ich danke Ihnen. Ich versuche, morgen rechtzeitig zu meinem Frühstücksbesuch bei Terri in Danville zu sein.«
Nach dem Telefonat mit Mr.Ransom drehte Lila ihre Morgenrunde. Derweil ging ihr im Kopf herum, wie traurig es war, dass Mr.Ransom und Mr.Tyler sich so sehr entfremdet hatten. Bei allen Differenzen zwischen Vater und Sohn liebten sie beide Terri und kümmerten sich rührend um sie. Warum, wusste Lila allerdings nicht, denn die Frau verdiente die Liebe und Fürsorge der beiden ganz sicher nicht.
Jack war am Freitagmorgen um kurz nach zehn bei Lorie. Als Mike die Tür öffnete, sah er seinem Deputy auf den ersten Blick an, dass er schlechte Neuigkeiten brachte.
»Wo ist Lorie?«, fragte Jack.
»Unter der Dusche. Sie hat heute Morgen länger geschlafen. Ich vermute, weil sie die halbe Nacht wach lag.«
»Ich bekam eben einen Anruf von Hicks Wainwright.«
»Und?«
»Er hat wieder zugeschlagen, letzte Nacht, drüben in L.A.«
»Der Mitternachtsmörder?«
»Ja. Als die Haushälterin heute morgen um sechs Uhr ins Haus kam, fand sie ein blutiges Massaker in der Villa von Jean und Jeff Misner in den Hollywood Hills vor.«
»Jean Goins Misner?«
Jack nickte. »Künstlername Puff Raven.«
»Ich dachte, sie hatte rund um die Uhr zwei Bodyguards bei sich.«
»Stimmt. Er hat beide erschossen, wahrscheinlich zuerst, dann die Misners. Auf alle vier wurde mehrfach geschossen. Das Tatmuster war ansonsten das gleiche. Er hat Jean Misner ausgezogen und ihr eine Maske aufgesetzt, nachdem er sie umbrachte.«
Ein unterdrückter Aufschrei hinter ihm verriet Mike, dass Lorie gehört hatte, was Jack zuletzt sagte.
In einer ausgeblichenen Jeans und einem weißen Pulli, das feuchte Haar zum Pferdeschwanz gebunden, stand sie keine zwei Meter von ihm entfernt. »Jean ist ermordet worden? Aber wir haben noch April! Angeblich sollte er doch vor Mai nicht wieder morden.«
»Derek warnte uns, dass er den Rhythmus beschleunigen könnte«, erinnerte Jack sie. »Dass er vor Mai wieder getötet hat, bedeutet, dass er sein Muster zumindest teilweise ändert.«
»Es sind nur noch zwei von uns übrig«, mumelte Lorie, »Terri und ich.«
»Aber das weiß er vermutlich nicht. Es ist unwahrscheinlich, dass er schon herausfinden konnte, dass Charlene Strickland und Sonny Deguzman bereits tot sind.« Mike legte einen Arm um Lorie und zog sie an seine Seite. Was konnte er sagen oder tun, um es leichter für sie zu machen? Er wollte sie trösten, aber wie? Er kam sich vollkommen hilflos vor.
»Wainwright hat mit der Reha-Klinik gesprochen, in der Terri Owens liegt«, fuhr Jack fort. »Und er hat ihre Schwiegertochter kontaktiert. Es wird alles Erdenkliche getan, um sie zu schützen. Und dich beschützen wir.«
Sie entwand sich Mikes Arm. »Du musst gehen. Du kannst nicht hierbleiben. Er bringt dich
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