Killing for Love: Thriller (German Edition)
Flitterwochen ruiniert. Außerdem hättet ihr sowieso nichts unternehmen können. Ihr könnt auch jetzt nichts tun.«
Cathy ergriff Lories Hände. »Ich möchte, dass du wieder hier einziehst und bei uns bleibst, zusammen mit Miss Gilbert.«
»Nein, mir geht es zu Hause gut. Ehrlich! Shelley bewacht mich Tag und Nacht, und Mike postiert während der Stunden um Mitternacht eine Streife vor dem Haus. Sicherer kann ich gar nicht sein. Vor allem aber will ich nicht, dass dir, Jack oder Seth womöglich etwas passiert.«
Cathy drückte ihre Hände. »Sie schnappen ihn und sperren ihn weg – ganz bestimmt!«
Mit dem überzeugendsten Lächeln, das Lorie zustande brachte, zog sie ihre Hände zurück und entgegnete: »Ja, sicher. Die Powell Agency ermittelt auf Hochtouren, und das FBI hat eine Sondereinheit zusammengestellt. Der Mörder hat keine Chance.«
Cathy erwiderte ihr Lächeln, allerdings wirkte es unsicher. »Mir ist aufgefallen, dass Mike dich heute Abend hergefahren hat.«
»Das hat nichts zu bedeuten. Heute Morgen belagerte die Presse mein Haus, und jemand hat Flugblätter mit einer Kopie meines Playboy -Fotos in der ganzen Stadt und Umgebung verteilt. Deshalb hielt Mike es für besser, wenn er mich heute Abend herbringt.«
»Er hätte Buddy oder einen der anderen Deputys schicken können.«
»Ja, hätte er wohl, doch …«
»Falls dieser Alptraum irgendetwas Gutes hat, dann vielleicht, dass Mike begreift, wie sehr er dich immer noch liebt.«
Ein bitteres Lachen entfuhr Lorie. »O nein, das will ich nicht einmal denken! Ich weigere mich, sinnlos auf etwas zu hoffen, das niemals geschehen kann. Ich habe schon genug Zeit meines Lebens damit verschwendet, auf Mike Birketts Vergebung zu warten.«
»Sag niemals nie! Ich hätte mir in meinen kühnsten Träumen nicht ausgemalt, dass Jack und ich eine zweite Chance bekommen könnten. Trotzdem haben wir sie, und das kann dir und Mike genauso passieren.«
»Du vergisst, dass du nichts getan hast, um öffentlich in Ungnade zu fallen. Du hast nicht nackt in einer Zeitschrift posiert, und du hast nicht in einem Porno mitgespielt, in dem dir die ganze Welt zugucken kann, wie du es gleich mit mehreren Kerlen treibst.«
»Nein, meine Sünden waren andere«, gestand Cathy. »Nach einigen Maßstäben waren sie allerdings nicht minder unverzeihlich. Ich habe Jack und Seth fast sechzehn Jahre lang verheimlicht, dass sie Vater und Sohn sind. Mein Sohn wuchs in dem Glauben auf, dass Mark Cantrell sein Vater ist. Und Jack wusste nicht, dass er einen Sohn hatte. Dennoch haben mir beide vergeben. Mike wird …«
»Mir nie verzeihen.«
Cathys brüchiges Lächeln schwand ganz, als sie leise seufzte.
In diesem Moment räusperte Shelley Gilbert sich, so dass beide Frauen sich zu ihr drehten.
»Störe ich?«, fragte Shelley.
»Nein, natürlich nicht.« Als Lorie Shelleys Miene sah, wurde ihr mulmig. »Stimmt etwas nicht?«
»Nichts, was mit deinem Fall zu tun hat«, versicherte Shelley und wandte ihr Gesicht ab. Zuvor hatte Lorie allerdings bemerkt, dass sie Tränen in den Augen hatte.
Lorie und Cathy tauschten einen fragenden Blick aus, und Lorie erkundigte sich: »Können wir irgendetwas für dich tun? Ich meine, du scheinst …«
»Alles okay.« Nun blickte Shelley wieder zu ihnen, wobei sie sich sichtlich Mühe gab, die Fassung zu wahren. »Nicole Powell hat angerufen. Eine der Sekretärinnen der Powell Agency, eine ganz nette junge Frau, Kristi Arians, wurde heute Abend getötet. Noch kennen sie keine näheren Einzelheiten, aber Nic sagt, die Polizei in Knoxville gehe von Mord aus.«
»Oh, Shelley, das ist ja furchtbar!«
»Zynisch, was? Eine Powell-Mitarbeiterin wird ermordet! Ich habe sie erst vor ein paar Wochen gesehen, da zeigte sie mir ihren Verlobungsring.«
»Gibt es irgendetwas …«, begann Lorie.
»Nein danke«, unterbrach Shelley, noch ehe Lorie ihre Frage beendet hatte. »Mir geht es gut, wirklich.«
Das tat es nicht, und sie wussten es, aber Lorie widersprach ihr nicht. Während Cathy und sie stumm dastanden, kam Jack in die Küche.
»Alle fragen nach dir, Liebling«, ließ er seine Frau wissen, bemerkte jedoch gleich die bedrückte Atmosphäre. »Ist alles okay hier drinnen?«
»Alles bestens.« Cathy legte ihre Hand auf seinen Arm. »Dann komm, erzählen wir unseren Gästen alles über die Flitterwochen!«
»Einige Sachen sollten wir vielleicht nicht erzählen«, entgegnete Jack lachend.
»Okay, nur die jugendfreien,
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