Killing Game
kletterte die zwei Stufen zur Veranda hinauf, ging zum nächsten Fenster, fand die Vorhänge zugezogen und das Fenster sicher geschlossen vor.
»Alles in Ordnung?«, rief Larkin von der anderen Seite des Zauns.
»Mir geht es gut«, rief sie. »Ich werde einen Weg nach drinnen suchen und Sie zur Haustür reinlassen. Haben Sie nur ein bisschen Geduld.«
»Sicher. Was immer Sie wollen.«
Sie ging an zwei weiteren verschlossenen Fenstern vorüber, ehe sie eine Glasschiebetür erreicht hatte, hinter der sich ein gefliester Essbereich mit einem Eichentisch und sechs Stühlen befand.
Catherine zog ihre Latexhandschuhe aus und versuchte es mit der Klinke. Die Tür war unverschlossen. Das war es, was sie gehofft hatte. Leute, die ihre Häuser mit hohen Zäunen schützten, machten sich oft nicht die Mühe, die Hintertür abzuschließen, weil sie sich nicht vorstellen konnten, dass irgendjemand die Frechheit besaß, die beinahe zwei Meter hohe Hürde zu überqueren, die ihre Privatsphäre schützen sollte.
Langsam atmete sie auf und glitt zur Tür hinein. Kein Hund kam auf sie zu, kein Laut drang aus dem Inneren, abgesehen von dem steten Surren der Klimaanlage.
»Mr Arrington!«, rief sie. »LVPD! Sind Sie zu Hause, Sir? Wir haben einen Durchsuchungsbefehl für Ihr Grundstück! Mr Arrington?«
Der Raum – das ganze Haus – blieb still.
Um dennoch kein Risiko einzugehen, zog sie ihre Waffe und hielt den Revolver so, dass der Lauf nach oben zeigte. Jetzt, da die Sonne allmählich unterging, glitten Schatten durch das Esszimmer. Als Catherine einen Schalter entdeckte, knipste sie das Licht ein. Während sie durch das Haus ging, achtete sie darauf, ob sich irgendetwas bewegte, und rief wieder und wieder ergebnislos nach Arrington.
An der Haustür steckte sie die Waffe zurück in das Halfter, ehe sie Larkin öffnete, der die Hände in die Hüften gestemmt, nervös mit dem Fuß wippte.
»Das Haus scheint leer zu sein«, sagte sie.
»Das war keine Aufgabe für eine Kriminalistin«, stellte er mit einem Stirnrunzeln fest.
»Ich war zuerst drin, also habe ich die Lage gecheckt.«
Er betrat den Eingangsbereich, der sich direkt an das Wohnzimmer anschloss. Beide Bereiche waren mit einem dicken grauen Teppich ausgelegt.
Gegenüber dem Wohnzimmer – eigentlich eher eine Art Unterhaltungssaal, dekoriert mit ein paar Fotos aus dem Showbusiness – befand sich ein kleinerer Raum, ein friedlicher Raum mit einem Sofa unter einem großen Fenster und einem Kaffeetisch in der Mitte, auf dem ein paar Zeitschriften lagen. Ein Miniatursteingarten gab dem Raum einen fernöstlichen Touch. Asiatische Kunst schmückte den größten Teil der Wände, und überall standen niedrige Bücherschränke herum, die mit Kunstkatalogen voll gestopft waren.
»Sollen wir loslegen?«, fragte Catherine.
»Das«, entgegnete Larkin, »ist eine Frage für einen Kriminalisten.«
Sofia Curtis tauchte auf der Schwelle zu Sara Sidles Büro auf. Das blonde Haar fiel heute offen über ihre Schultern, die blauen Augen blickten wasserklar, und ihr Lächeln war so strahlend wie der Sonnenschein.
Sara hatte endlich die letzten Stapel von Fußabdrücken, die sie im Eingangsbereich von Grace Salfers Haus gefunden hatten, bearbeitet und archiviert.
»Wo ist Grissom?«, fragte Sofia.
»Keine Ahnung.«
Sofia, die sich offenbar nicht sonderlich wohl in ihrer Haut fühlte, blickte sich um. »Was machen Sie gerade?«
Sara erzählte ihr von den Fußabdrücken.
»Schon was gefunden?«
»Ich habe unsere Abdrücke aussortiert. Außerdem die der Sanitäter, der Streifenbeamten und die von Brass. Es sind immer noch Abdrücke übrig, die ich nicht zuordnen konnte. Einer stammt ziemlich sicher von Grace Salfer selbst. Der andere gehört zu einem Männerschuh. Sieht aus wie der Abdruck aus dem Blumenbeet.«
»Sie konnten eine ganze Menge ausschließen – das ist gut.«
Sara blickte von dem Bildschirm auf und sah die blonde Kriminalistin an. »Was wollen Sie von Grissom?«
Sofia legte die Stirn in Falten. »Ich denke, ich habe etwas entdeckt … aber ich bin nicht sicher.«
»Was?«, fragte Sara und drehte sich, von plötzlichem Interesse gepackt, auf ihrem Stuhl zu ihrer Besucherin um.
Sofia lehnte am Türrahmen. »Ich habe mich noch ein bisschen mit David Arringtons Hintergrund beschäftigt. Sollte er seine Tante des Geldes wegen umgebracht und Angie Dearborn eliminiert haben, weil sie seinen Plänen im Weg stand, dann wäre es wichtig, sein Motiv beweisen zu
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