Killing time
gemeldet, um sich an der Suche zu beteiligen, damit die Gesetzeshüter zwischendurch mal zum Essen und Schlafen kamen. Insofern war es für ihn vollkommen unproblematisch gewesen, sich den Suchtrupps anzuschließen, ja, man erwartete es nachgerade von ihm.
Für einen kurzen Moment war ihm ziemlich mulmig geworden, als das von R. B. geleitete Such-Team sich am späten Nachmittag aus der unmittelbaren Nähe jenes Ortes meldete, an dem Abby auf ihn wartete. Natürlich war nicht einmal der frühere Sheriff so schlau, auf das perfekte Versteck zu kommen.
Bis er es riskieren konnte, zu ihr zu gehen – voraussichtlich morgen Abend –, würde sie nicht nur sehr hungrig sein, sondern gewiss auch schmutzig. Dann müsste er die Bettwäsche wechseln und sie baden, bevor er sie das erste Mal liebte. Aber wenigstens hatte er sie heute Morgen, als er sie in ihr kleines Liebesnest brachte, schon berührt und geküsst und … da war sie allerdings noch von dem Chloroform betäubt gewesen.
Allein der Gedanke an das Onanieren vor ihrem nackten Körper und an seinen Samen, der auf ihren Bauch spritzte, erregte ihn ungemein. Er musste sofort aufhören, an sie und all die herrlichen Dinge zu denken, die sie gemeinsam tun würden, sonst fragte ihn womöglich noch jemand, wieso er mit einem Ständer herumlief.
Bernie gönnte sich eine kurze Dusche im Bad ihrer Mom, bevor sie sich saubere Jeans und ein Top anzog, die ihre Mutter ihr bereitgelegt hatte. Brenda Granger dachte einfach an alles. Da sie sowohl zu Bernies als auch zu Jims Haus Schlüssel besaß, hatte sie Robyn und Raymond bei beiden vorbeigeschickt, damit sie frische Sachen holten. Wenn Bernies Mom eines war, dann perfekt organisiert.
Als Bernie wieder in die Küche kam, saß Jim dort schon an dem runden Tisch und tat sich an einem Teller Sommergemüse und frischem Maisbrot gütlich. Robyn und Raymond leisteten ihm Gesellschaft, tranken jedoch jeder nur ein Glas Eistee. Brenda hockte am Küchentresen und unterhielt sich mit Robyn über alles Mögliche, nur nicht über das Verschwinden von Abby Miller. Raymond indes war mucksmäuschenstill, die dunklen Augen einzig auf Robyn gerichtet.
Armer Kerl. Den hat es echt schlimm erwischt. Und er ist sogar glücklich damit, dass Robyn ihn an der Nase herumführt. Vielleicht hat Jim ja recht – Raymond könnte tatsächlich genau der richtige Mann für Robyn sein.
In dem Moment, als Brenda Bernie sah, rutschte sie von ihrem Barhocker und eilte zum Herd. »Ich habe dir dein Essen warm gehalten. Setz dich, Kleines«, befahl sie und sah dann zu Robyn. »Bring deiner Schwester ein Glas Eistee.«
Robyn tat sofort, wie ihre Mutter ihr geheißen. Bis Bernie sich Jim gegenüber an den Tisch gesetzt hatte, war ihre Mutter bereits mit ihrem Essen zur Stelle und servierte ihr einen großen Teller mit Gemüse. Dann brachte ihr Robyn ein Glas Eistee.
Sie blieb hinter Bernie stehen und legte die Hände auf deren Schultern. »Du brauchst eine Massage«, sagte sie und begann, Bernies Nacken und Schultern zu massieren.
»Du bringst mich um, aber hör ja nicht auf«, stöhnte Bernie wohlig.
»Dad hat vor zehn Minuten angerufen«, sagte Robyn, während sie Bernie weitermassierte. »Er will bis zehn zu Hause sein. Ein paar der Suchtrupps machen die Nacht über weiter, aber die meisten haben erst mal Schluss gemacht und setzen die Suche morgen früh fort, sobald es wieder hell wird.« Robyn beendete die Massage, indem sie Bernies Schultern kräftig drückte.
»Jim erzählte uns, dass Brett Dennison immer noch bewusstlos ist«, sagte Brenda. »Der arme Junge. Seine Eltern sind so nette Menschen. Brett ist verlobt, weißt du, mit Melissa Anderson. Sie wollten zu Weihnachten heiraten.« Tränen stiegen ihr in die Augen.
»Mom …« Robyn drehte sich um und nahm ihre Mutter in die Arme.
»Ich weiß, ich weiß.« Brenda wischte sich die Augen mit dem Zipfel ihrer Spitzenschürze. »Ich war dreißig Jahre lang die Frau des Sheriffs, und jetzt bin ich die Mutter des Sheriffs. Man sollte meinen, dass mir solche Geschichten nach all den Jahren nicht mehr so nahegehen, aber ich schwöre, wir hatten noch nie mit derart … derart schrecklichen Verbrechen zu tun. Wenn ich mir vorstelle, was in diesem Moment mit Abby geschehen könnte …«
»Mutter!«
»O Gott, entschuldigt, aber diese ganze
Heimlicher-Bewunderer-
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