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Killing time

Killing time

Titel: Killing time Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beverly Barton
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kennenlernte, und die romantischen Momente, in denen einfach alles möglich war. Heute würde er ihr die Nachricht zukommen lassen. Und dann würde er warten, allerdings nicht lange. Er konnte es nicht erwarten, seine Romanze zu beginnen.
     
    Sheriff Granger hielt mit Jim Schritt, als sie die Main Street hinunter vom Gerichtsgebäude zum Restaurant im Stadtzentrum von Adams Landing gingen. Mit ihren langen Beinen gelang es ihr mühelos, Jims Tempo zu halten. Es hatte eben auch seine Vorteile, eine große Frau zu sein.
    »Ich hatte Sie ja schon gewarnt, dass Jerry Dale ein großer Jimmy-Norton-Fan ist«, sagte sie. »Also bereiten Sie sich gleich darauf vor, dass er Sie regelrecht belagern wird.«
    Jim stöhnte innerlich, auch wenn er sich nach außen nichts anmerken ließ. Nicht, dass er seine ruhmreiche Vergangenheit als Running-Back für das Uni-Footballteam bereute, aber, bei aller Liebe, die lag fast zwanzig Jahre zurück.
    »Ich vermute, Sie treffen dauernd Fans, stimmt’s?«, fragte sie.
    »Ab und zu«, antwortete er. »Aber was die Menschen angeht, mit denen ich arbeiten muss, habe ich es nicht besonders gern, wenn sie in mir Jimmy Norton sehen. Ich will offen zu Ihnen sein, Sheriff Granger, ich ziehe es vor, wenn die Leute den Mann kennenlernen, der ich heute bin, den normalen Durchschnittsmenschen Jim Norton.«
    Sie sah ihn an und hatte auf einmal einen seltsamen Ausdruck in den Augen. »Ich war auch ein Fan von Ihnen, sollten Sie wissen. Mein Dad und ich. Natürlich ist mein Dad vor allem ein großer Alabama-Fan, und er hält in Wahrheit gar nichts vom Team der Uni Texas, aber er hat damals, als Sie und Griffin Powell noch dabei waren, jedes Spiel gesehen. Wahrscheinlich hat das praktisch jeder Footballbegeisterte in den Südstaaten.«
    »Sie haben College-Football mit Ihrem Dad gesehen? Wie alt waren Sie da? Zehn?«
    »Nein, ich war zwölf, als Sie in Ihrem ersten Jahr waren, und fünfzehn in Ihrem letzten.« Und mit vierzehn habe ich mich unsterblich in dich verliebt und den Rest meiner Teenagerjahre damit verbracht, jeden Jungen, den ich traf, mit Jimmy Norton zu vergleichen – mit einem Mann, den ich nur aus dem Fernsehen, den Zeitungen und den Zeitschriften kannte. Im Nachhinein hegte sie sogar den Verdacht, dass sie in der Highschool nur deshalb mit Ryan Fowler ausgegangen war, weil er der erste Running-Back des Teams gewesen war, und in ihrer Phantasie hatte Bernie ihn auf eine Stufe mit ihrem Idol gestellt. Aber mit Ryan Fowler auszugehen, war nicht ihr größter Fehler gewesen. Der war vielmehr, dass sie sich in ihn verliebte und ihn heiratete.
    »Dann sind Sie jetzt … wie alt?« Er rechnete im Kopf nach. »Zweiunddreißig?«
    Sie nickte.
    »War es unverschämt von mir, nach Ihrem Alter zu fragen?«, erkundigte er sich.
    »Nein, überhaupt nicht.«
    Ihm gefiel ihr selbstbewusstes Auftreten. »Sie sind ziemlich jung für einen Sheriff.«
    »Der jüngste Sheriff, den Adams County je hatte«, sagte sie. »Und der erste weibliche. Natürlich hat es mir nicht geschadet, dass mein Vater und mein Großvater vor mir diesen Posten hatten.«
    »Eine Familientradition, was?«
    »Ja, in gewisser Weise schon.«
    »Sagen Sie, Sheriff Granger …«
    »Bernie.«
    »Bitte?«
    »Nennen Sie mich Bernie«, sagte sie. »Das tun alle hier.«
    »Na gut, Bernie.« Der Name passte zu ihr. Sie sah nicht aus wie Bernadette. Darunter stellte er sich eher ein zartes, kleines Wesen vor, keine gestandene Frau, die aussah, als könnte sie in jeder Situation sehr gut auf sich selbst aufpassen. Sie war kein hilfloser, klammernder Typ, keine von diesen
Ich-brauche-einen-großen-starken-Beschützer-
Frauen. Er wollte wetten, dass sie als Kind jeden kleinen Jungen in der Stadt verprügelt und wahrscheinlich mehr als einen von ihnen in Todesangst versetzt hatte. Und er würde auch annehmen, dass sie in einem fairen Kampf auch heute noch ziemlich gut abschneiden würde.
    »Ich ziehe es vor, Jim genannt zu werden«, sagte er. »Nicht Jimmy. Und James war mein Vater.«
    »Also dann, Jim.« Sie blieb stehen. »Wir sind da. Das ist Methel’s.«
    Er stand neben ihr und sah sich das Gebäude an. Es war zweigeschossig, und wenn er sich nicht täuschte, musste es aus dem späten neunzehnten Jahrhundert stammen. Die Außenfassade war anscheinend vor knapp vierzig Jahren restauriert worden.
    »Die hiesigen Anwälte, die Mitarbeiter des Gerichts, der Polizei und des Sheriff-Büros sorgen im Methel’s für verlässlichen Umsatz«,

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