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Killing time

Killing time

Titel: Killing time Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beverly Barton
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genauso gut wie ich. Verdammt, jeder weiß, dass Bernie sich nicht zwischen uns beiden entscheiden wollte, und deshalb hat sie einen
Killerprofi
aus Memphis angeheuert. Norton hat sich einen Namen gemacht mit diesen Mordfällen im letzten Jahr, als irgend so ein Irrer diese Vanderley umbrachte und der berühmte Anwalt Quinn Cortez auf der Verdächtigenliste landete.«
    »Ja, klar. Ich glaube, Bernie wollte es sich einfach leichter machen, indem sie sich jemanden von außerhalb holt, und ich verstehe, warum sie einen wie Norton ausgesucht hat. Aber ich kann beim besten Willen nicht begreifen, wieso er diesen Job angenommen hat. Wer tauscht denn einen Posten als Detective in Memphis gegen den eines Chief Deputys in Adams County?«
    »Das werden wir ihn wohl selbst fragen müssen.«
    Ron lachte. »Ja, und ob. Du kannst ihn ja fragen.«
    »Nee, ich nicht. Ich dachte, du machst das.« John grinste Ron an, bevor er herzhaft in seine Bärentatze biss.
     
    Er parkte am Rand der geteerten Landstraße. Diese Strecke kannte er gut und wusste, dass zu dieser Tageszeit kaum jemand hier langfuhr, der ihn stören konnte. Sicherheitshalber packte er trotzdem seinen Wagenheber und den Schraubenschlüssel aus und legte beides neben den einen Hinterreifen. Dann blickte er sich nach rechts und links um. Wo früher Baumwolle wuchs, erstreckten sich heute Sojabohnenfelder, so weit das Auge reichte.
    Er zog die zusammengerollte Plastikplane hinten aus dem Wagen, hob sie vorsichtig hoch und ging damit den Sandweg hinunter, der hinaus in die Felder führte. Als er die halbe Wegstrecke hinter sich gebracht hatte, konnte man ihn von der Straße aus nicht mehr sehen, und zugleich war es noch nahe genug, dass man seine Ladung morgen, übermorgen oder spätestens nächste Woche entdecken würde. Er zurrte an der Plastikplane, so dass der Inhalt auf die Mitte des Schotterweges rollte. Sie lag in einer überhaupt nicht damenhaften Pose auf dem Weg, der leblose Körper bleich und die schwarzen Augen weit aufgerissen und leeren Blickes zu ihm aufschauend. Nachdem er die Plane beiseitegeworfen hatte, kniete er sich neben sie und richtete Stephanie so her, dass ihre eine Hand die Scham bedeckte und der andere Arm über ihren Brüsten lag.
    So, nun war sie anständig bedeckt, und doch war die Schönheit ihres phantastischen Körpers nicht verborgen. Er hob ihr langes dunkles Haar und breitete es über ihre Schultern. Es fühlte sich an wie Seide.
    »Du wolltest doch frei sein, nicht wahr, meine Schöne? Du hast es mir selbst gesagt.«
    Er stand auf und warf noch einen letzten Blick auf seine letzte Liebe. Das Einzige, was ihre heißblütige, dunkle Schönheit trübte, war der Schnitt quer über ihrem Hals, der durch das getrocknete Blut noch betont wurde.
    Jetzt bist du frei. Und ich bin es auch. Frei, neu zu lieben.
    Er wünschte, seine Beziehung mit Stephanie wäre glücklicher verlaufen, um ihret- und um seinetwillen. Er hatte wirklich geglaubt, dass sie die Frau seines Lebens war und er sie so sehr lieben könnte, wie sie ihn liebte. Aber am Ende war ihm klargeworden, dass er keine andere Wahl hatte, als Schluss zu machen und weiterzusuchen. Da draußen war die eine Frau, die ihm allein bestimmt war, die Frau, die all die schmerzlichen Erinnerungen vertreiben und ihn nie mehr enttäuschen würde. Nur sie war es wert, von ihm geliebt zu werden.
    Er hob die Plane auf, faltete sie ordentlich zu einem Quadrat zusammen und ging damit zurück zu seinem geparkten Wagen. Weit in der Ferne hörte er ein Donnergrummeln. Als er nach Westen blickte, fiel ihm auf, dass der Himmel dort ganz dunkel war. In Scottsboro musste es regnen. Zurück auf der Landstraße sah er sich rasch in alle Richtungen um. Niemand war zu hören oder zu sehen, also öffnete er die Wagentür und warf die Plane hinein, ehe er Wagenheber und Schraubenschlüssel wieder einsammelte. Nachdem er alles wieder ordentlich verstaut hatte, machte er die Fahrertür auf, setzte sich hinters Lenkrad und startete den Motor.
    Auf dem Beifahrersitz lag ein kleiner Umschlag. Es war ein Liebesbrief an seine neue Liebe. Er nahm ihn in die Hand und schloss seufzend die Augen, während er sie sich vorstellte. Jung und wunderschön. Dunkles Haar. Dunkle Augen. Vielleicht war sie die Eine. Vielleicht würde er diesmal nicht enttäuscht. Vielleicht würde sie ihm diesmal nicht wehtun.
    »Ach, meine schöne, süße Thomasina.«
    Er liebte das Werben, diese aufregenden Tage, in denen man sich gegenseitig

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