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Killing time

Killing time

Titel: Killing time Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beverly Barton
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Kaltes trinken, ehe sie hinüber zum Pig ging – wie alle hier im Ort den Piggly-Wiggly-Supermarkt nannten. Dort wollte sie alles einkaufen, was ihre Mutter ihr aufgeschrieben hatte, ehe sie heute Morgen nach Verona gefahren war. Für den unwahrscheinlichen Fall, dass Brandon Kelley heute Nachmittag zufällig auch einkaufte, hatte Thomasina ihr Make-up nach dem Sport noch einmal aufgefrischt. Sie wusste, dass sie sich wie ein verknallter Teenager benahm, aber sie konnte einfach nicht anders. Letzte Nacht hatte sie sogar von Brandon geträumt.
    Während sie auf ihren Wagen zuging, der auf dem Parkplatz hinter dem Fitnesscenter stand, drückte sie auf den Knopf der Funkfernbedienung. Beim Näherkommen fiel ihr auf, dass etwas am Griff der Fahrertür hing. War es eine Werbung? Nein, für ein Faltblatt war es zu groß.
    Sobald sie bei ihrem Wagen war, blieb sie stehen und starrte auf den Griff. Jemand hatte eine weiße Plastiktüte daran gebunden. Ihr Herzschlag beschleunigte sich. Thomasina stellte ihre ungeöffnete Wasserflasche auf die Kühlerhaube und streckte zögernd und zugleich erwartungsvoll die Hand nach der Tüte aus. Sie band die Tüte los und lugte hinein. Es befanden sich eine weiße Schachtel, ein brauner großer Umschlag und ein Brief darin. Da sie nicht gewillt war, an einem Samstagmittag im Juli auf einem öffentlichen Parkplatz ein geheimnisvolles Geschenk auszupacken, stieg sie in ihren Wagen.
    Erst nachdem sie die Fahrertür geschlossen, den Motor angestellt und die Klimaanlage eingeschaltet hatte, griff sie in die Tüte und holte den Umschlag heraus. Mit zitternden Fingern zog sie das einzelne Blatt aus dem Umschlag und faltete es auseinander.
    Nimm bitte dieses kleine Geschenk als Zeichen meiner Zuneigung. Perlen für eine liebreizende Dame.
    Thomasina hielt den Atem an. Perlen?
    Sie griff wieder in die Tüte und holte die kleine, rechteckige Schachtel hervor. Sie fühlte sich wie ein Kind am Weihnachtsmorgen. Nachdem sie den Deckel abgenommen hatte, starrte sie zunächst sprachlos auf eine Perlenkette, die auf einem Bett von weißer Watte lag. Die kleinen, cremeweißen Perlen hatten einen leichten Goldschimmer, waren aber sicher nicht echt. Sie konnten nicht echt sein. Aber schön waren sie trotzdem. Und was für ein hübsches Geschenk. Es musste von einem sehr romantisch veranlagten Mann kommen.
    Ein Geschenk von Brandon?
    Sie legte die Schachtel und den Brief auf den Beifahrersitz und nahm den braunen großen Umschlag aus der Tüte.
Was mochte das sein?
    Sie riss den Umschlag auf. Darin fand sie eine herausgerissene Seite aus einem Skizzenblock. Ihr Herz pochte wie verrückt.
    Brandon war der Kunstlehrer am Junior College. Als sie auf das Blatt sah, stockte ihr der Atem. Es war eine Kohlezeichnung von ihrem Gesicht und das Werk eines wahren Künstlers.
    Brandon Kelley war ein wahrer Künstler. Er war ihr heimlicher Verehrer. Aber warum umwarb er sie auf so eine altmodische, versteckte Art? Wieso sprach er sie nicht einfach an und bat sie um ein Date?
    Weil Brandon nicht wie andere Männer ist, sagte sie sich. Er ist älter, erfahrener, weltgewandter und zweifellos einer der letzten Exemplare einer aussterbenden Art – der romantische Gentleman.
    Sie nahm die Perlen aus der Schachtel und betastete sie verträumt. Am Montag würde sie sie tragen und ihm zeigen, dass ihr sein Geschenk gefiel.
    Mit einem wohligen Kribbeln im Bauch und beinahe schwindlig vor Freude, schnallte Thomasina ihren Sicherheitsgurt fest, schaltete in den Rückwärtsgang und begann, vor sich hin zu summen, während sie aus der Parklücke und hinaus auf die Straße fuhr.
     
    Bernie berührte die einzelnen Gegenstände nur vorsichtig und nahm sich die Zeit, auf jede Einzelheit zu achten, während Charlie Patterson ihr ein Stück nach dem anderen gab. Da waren als Erstes kurze Mitteilungen auf weißem Briefpapier, wie man es in so gut wie jedem Papierwarenladen bekam. Sie waren in schwarzer Tinte geschrieben, knapp gehalten und schmeichelten der Empfängerin auf sehr romantische Art.
    »Kyle Preston erzählte, dass ein früherer Freund von Stephanie Briefe und Geschenke schickte. Das hier müssen die Briefe sein.« Aber irgendetwas stimmte an diesen Botschaften nicht. Sie waren nicht unterzeichnet und passten im Stil auch nicht zu dem, was ein Verflossener schreiben würde. Nein, sie würde sie eher einem Mann zuordnen, der auf eine Liebesbeziehung mit der Adressatin hoffte, nicht schon eine mit ihr hinter sich

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