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Killing time

Killing time

Titel: Killing time Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beverly Barton
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zog. Brenda kannte diesen Ausdruck bei ihrer Tochter nur allzu gut. Das war Robyns
Schäm-dich-Mama-
Blick.
    »Dass wir Familienmitglieder des Sheriffs sind, heißt nicht automatisch, dass wir mehr wissen als der Durchschnittsbürger«, sagte Robyn und zwinkerte ihrer Mutter zu.
    Brenda stieß innerlich einen Seufzer der Erleichterung aus, weil ihre Tochter sie nicht bloßgestellt hatte. Andererseits war Robyn schon immer Brendas Verschworene gewesen, hatte ihr stets Rückendeckung gegeben, ihre Geheimnisse bewahrt und Brendas Vorliebe für Klatsch und Tratsch geteilt. Bernie indes war die Petze gewesen, die alles sofort zu R. B. trug. Nein, Brendas ältere Tochter hatte nie gelernt, wie man sozialverträgliche Notlügen erzählte, und wie R. B. konnte sie bisweilen unangenehm direkt und brutal ehrlich sein. Dieser Zug kam bei den meisten Männern natürlich nicht besonders gut an und dürfte wohl ein Grund dafür sein, weshalb Bernie keinen Ehemann fand. Das und die Tatsache, dass sie dringend zwanzig Pfund abnehmen sollte.
     
    Da die Prestons im Bezirk Jackson County lebten, begleitete Sheriff Mays Bernie, Jim und Charlie Patterson, als sie sich mit Kyle Preston und Stephanies Eltern in dem weißen Einfamilienhaus nahe Hollywood trafen, welches das junge Paar gemietet hatte. Bernie bat die Eltern und den Ehemann, mit Ed und ihr auf die Veranda zu kommen, wo sie sich unterhalten würden, während Charlie Patterson und Jim Norton das Haus durchsuchten.
    Die Eltern saßen nebeneinander auf der Hollywoodschaukel, der Ehemann auf einem der weißen Schaukelstühle. Ed setzte sich auf den anderen Schaukelstuhl, und Bernie blieb stehen.
    »Ich mag mir kaum ausmalen, wie schwierig das für Sie alle ist.« Bernie sah jeden der drei einzeln an. »Und es tut mir ehrlich leid, dass ich Sie schon wieder befragen muss.«
    »Ed hat es uns erklärt«, sagte Jay Floyd, Stephanies Vater. »Wir möchten alles tun, was wir können, damit Sie den Kerl fangen, der unser kleines Mädchen umgebracht hat.« Tränen stiegen ihm in seine blassbraunen Augen.
    »Wir wissen es zu schätzen, dass Sie so kooperativ sind.« Bernie blickte zu Emmy Floyd, Stephanies Mutter, die still dasaß, vor sich hin weinte und wie betäubt wirkte. Sie hatte ihre Hände in den Schoß gelegt und fingerte an ihrem goldenen Ehering. Bei Gott, für sie musste es entsetzlich sein. Ein Kind zu verlieren, war schlimm genug, aber auch noch zu wissen, dass dieses Kind fast zwei Wochen lang brutal misshandelt worden war, damit wurde wohl keine Mutter jemals fertig.
    Bernie wandte sich an Kyle Preston und sah ihm auf den ersten Blick an, dass er immer noch unter Medikamenten stand. »Mr. Preston … Kyle … vielen Dank, dass Sie uns erlauben, Ihr Haus zu durchsuchen. Ich verspreche Ihnen, dass Agent Patterson und Captain Norton alles wieder so herrichten, wie es vorher war.«
    »Ich weiß nicht, was Sie hier zu finden hoffen«, sagte Kyle. »Wenn ich nicht verdächtigt werde …« Seine Stimme versagte und er schluckte.
    »Sie werden nicht verdächtigt, Kyle. Ihre Schwiegereltern haben uns bestätigt, dass Sie an dem Abend bei ihnen waren, als Stephanie verschwand. Sie beide hatten dort zu Abend gegessen, und Sie blieben noch, um Mr. Floyd mit seinem Traktor zu helfen, während Stephanie zu ihrem Abendkurs fuhr.«
    »Das stimmt«, sagte Jay Floyd. »Stephie sollte nach dem Kurs zu uns kommen und Kyle abholen. Und als sie um elf immer noch nicht da war, riefen wir Ed an.«
    Bernie nickte. »Mir ist klar, dass Sie seit dem Abend eine Menge Fragen beantworten mussten und alles getan haben, um uns bei den Ermittlungen zu helfen, genauso wie Sie uns auch gestern unsere Fragen beantwortet haben, nachdem wir Stephanie tot auffanden.«
    Emmy Floyd wimmerte leise. Ihre Lippen zuckten und ihr Kinn bebte. Jay rückte näher an seine Frau heran und legte einen Arm um ihre Schultern.
    »Ich bedaure, dass wir alles noch einmal durchgehen müssen, aber es kann sein, dass es etwas gibt, was Sie für unwichtig hielten, das uns aber bei unseren Ermittlungen von Nutzen sein kann.« Bernie lehnte sich an das Verandageländer. »Kennen Sie irgendjemanden, der Stephanie hätte wehtun wollen? Gibt es jemanden, der wütend auf sie war oder etwas gegen einen von Ihnen hatte?«
    »Unser Mädchen hatte keinen einzigen Feind auf dieser Welt«, antwortete Jay. »Sie war ein durch und durch guter Mensch.«
    »Jay und Emmy haben keine Feinde«, erklärte Ed. »Ich kenne keine Menschenseele, die

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