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Killing time

Killing time

Titel: Killing time Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beverly Barton
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geleugnet, dir die Sachen geschickt zu haben.«
    »Nein, stimmt, aber …«
    »Wir rufen Chief Nichols an, erzählen ihm alles und lassen ihn den Rest übernehmen. Sag ihm einfach, dass du glaubst, die Sachen wären von Brandon Kelley, dir aber nicht sicher bist.«
    »Das ist es ja gerade, Amanda. Ich bin mir tatsächlich nicht sicher. Noch nicht. Was ist, wenn es die ganze Zeit jemand anders war?«
    »Das findet die Polizei dann schon heraus.«
    »Meinst du? Wie denn? Wie wollen sie herausfinden, wer es ist? Was ist, wenn er weiter solche Sachen schickt? Was ist …«
    »Eines nach dem anderen. Lass uns die Polizei einschalten. Dann sehen wir weiter.«
    Thomasina nickte. »Um sieben muss ich wieder im College sein.« Sie sah auf ihre Uhr. »Es ist schon nach sechs. Vielleicht sollte ich bis morgen damit warten, die Polizei zu rufen.«
    »Nein, du wartest nicht bis morgen. Ruf in der Schule an, und sag den Kurs heute Abend ab.«
    »Das geht nicht. Ich lasse heute einen wichtigen Test schreiben. Da
muss
ich dabei sein.«
    »Na gut. Vorher fahren wir aber noch zur Polizei. Du nimmst deinen Wagen und ich fahre dir in meinem hinterher. Wir reden mit der Polizei, sagen denen, was passiert ist, geben ihnen diese Sachen«, sie blickte angewidert auf den Tisch, »und dann fährst du ins College. Was an Papierkram zu erledigen ist, kannst du morgen früh nachholen. Aber je früher die Polizei informiert ist, umso besser für dich.«
    Thomasina sammelte alles zusammen, schob die Sachen in den aufgerissenen Umschlag zurück und sagte: »Fahren wir.«
     
    Bernie fuhr vor Robyns neuem Apartment vor. Es war in der Main Street im Stadtzentrum von Adams Landing und direkt über dem einzigen Buchladen der Stadt. In den letzten zehn Jahren waren viele Obergeschosse der Häuser im Zentrum zu Wohnungen ausgebaut worden. Und da es für Robyn ideal war, so nahe an ihrem Fitnesscenter zu wohnen, hatte sie die erstbeste freie Wohnung hier angemietet. Bernie stieg aus ihrem Jeep, überquerte den Gehweg und ging durch die Haustür und die Treppe hinauf in den ersten Stock. Im Treppenhaus hörte sie zwei Stimmen, die sie beide kannte – die ihrer Schwester und die ihrer Mutter. Beide Frauen riefen gleichzeitig irgendwelche Kommandos. Dann hörte Bernie das Schaben von Füßen, von mehreren Füßen, und das Geräusch von Möbeln, die verrückt wurden. Sie hatte keine Ahnung, wer alles oben in der Wohnung sein mochte, aber sie vermutete, dass ihre Mutter und ihre Schwester die Hälfte aller ihrer Freunde und Bekannten angerufen und gebeten hatten, vorbeizukommen, um ihnen zu helfen.
    Müsste sie nicht befürchten, monatelang Vorwürfe zu hören zu bekommen, wenn sie heute Abend nicht zu ihrer Schwester, sondern direkt nach Hause gefahren wäre. Nach ihrem Zehn-Stunden-Tag war sie vollkommen erschöpft, zumal sie trotz der Beweise, die das FBI gesammelt hatte, noch keinen Schritt weiter war. Beinahe eine Woche war es jetzt her, seit Stephanie Prestons Leiche gefunden wurde, und nach wie vor hatten sie keinerlei Anhaltspunkte dafür, wer als Täter in Frage kam. Jeder, der an dem Fall arbeitet, war inzwischen frustriert, und die Frustration führte zu Streitereien zwischen ihren Mitarbeitern – vor allem zwischen Ron und Jim. Während der letzten Tage hatte Charlie mehrmals den Ringrichter für die beiden spielen müssen. Aber morgen Abend würde Charlie wieder nach Huntsville ins FBI -Büro zurückkehren. Hier in Adams County hatte er alles getan, was er konnte, und wenngleich er weiter für den Fall zuständig blieb, konnte er von nun an einfach hin- und herfahren, wenn es nötig war, und brauchte nicht mehr in der Stadt zu bleiben. Schließlich konnte es noch Monate dauern, bis alle DNA -Proben überprüft waren, und sollten vorher keine neuen Beweismittel auftauchen, saßen sie mit ihren Ermittlungen in der Sackgasse.
    Als Bernie oben an der Treppe war und den Flur entlang zur ersten Wohnung ging, stellte sie fest, dass die Tür weit offen stand. Das Anklopfen konnte sie sich also sparen. Sie sah hinein und entdeckte neben ihrer Familie noch jede Menge anderer Leute. Paul Landon fläzte sich auf einem leuchtend gelben Sofa. Gelb war Robyns Lieblingsfarbe. Die übrigen Anwesenden rackerten wie fleißige Ameisen und befolgten brav die Anweisungen der Königin und der Prinzessin. Brandon Kelley war auch dabei und half in diesem Moment Bernies Mutter, ein Gemälde über dem Kamin aufzuhängen. Raymond Long und seine Mutter Helen waren

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