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Killing time

Killing time

Titel: Killing time Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beverly Barton
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mir einfallen, dich um so etwas zu bitten.«
    »Derek schuldet mir noch einen Gefallen. Ich rufe ihn an. Allerdings heißt das für dich, dass du mir dann einen Gefallen schuldig bist.«
    »Abgemacht«, sagte Jim.
    »Derek meldet sich bis heute Mittag bei dir.«
    »Danke, Griffin.«
    Eine Sekunde später hörte Jim den Freiton.
    Es hatte einmal eine Zeit gegeben, in der Griffin Powell und er die besten Freunde und Teamkollegen gewesen waren. Sie beide hatten davon geträumt, nach dem Studium eine Profikarriere einzuschlagen. Für Jim endete der Traum mit einem kaputten Knie. Was jedoch geschehen war, das Griffins Pläne zerstörte, wusste niemand. Kurz nach dem Uni-Abschluss war er auf einmal verschwunden und tauchte zehn Jahre später als schwerreicher Mann wieder auf. Als mysteriöser Reicher. Griffin allein wusste, wo er die Jahre über gewesen und was ihm widerfahren war. Griffin und vielleicht auch Sanders, der Mann, der mit ihm von Gott-weiß-woher zurückkehrte.

[home]
13
    U m halb zwölf, genau fünf Minuten, nachdem Allen Clark angerufen und berichtet hatte, dass Mary Lee ihre Operation gut überstanden hätte, nahm Jim seine Mittagspause. Er fuhr zum Haus der Grangers, vor dem er mehrere Minuten in seinem alten Pick-up saß, um seine Gedanken zu ordnen und zu überlegen, was er seinem Sohn sagen wollte.
    Sei ehrlich, aber optimistisch, beschloss er dann.
    Während er aus seinem Truck stieg und zur Vordertür ging, wanderten seine Gedanken zwölf Jahre zurück zu der Zeit, als Kevin noch ein Baby war – und Mary Lee noch seine Frau. Waren sie damals nicht glücklich gewesen? Er und Mary Lee liebten sich und waren stolze Eltern, die eine Zukunft für ihren Sohn planten. Eine Zukunft, von der sie dachten, dass sie beide darin vorkämen, gemeinsam ihr Kind großziehen würden und dieses Kind irgendwann einen Bruder oder eine Schwester haben würde.
    Dann war alles schiefgegangen. Erst waren es Kleinigkeiten gewesen: Jims Besessenheit von der Arbeit, Mary Lees Langeweile und Rastlosigkeit.
    Dann folgten Auseinandersetzungen und gegenseitige Vorwürfe. Und schließlich wurde Jims Partner ermordet, und eine Weile sah es so aus, als würde Jim den Verstand verlieren. Danach war nichts mehr wie vorher gewesen, weder seine Ehe noch sein Leben.
    Als Jim gerade den Klingelknopf drücken wollte, hörte er lautes Lachen und spritzendes Wasser von hinter dem Haus. Er erinnerte sich vage, dass R. B. ihm gesagt hatte, Kevin solle eine Badehose mitbringen, weil sie einen Pool im Garten hätten.
    Jim ging durch die schmiedeeiserne Pforte neben der Veranda hinters Haus. An der hinteren Ecke blieb er stehen und beobachtete Kevin und R. B. im Swimmingpool. Sie spielten mit einem großen Wasserball, und beide lachten. Brenda Granger stand in einer gelben Caprihose und weißer Bluse auf der hinteren Veranda und sah ihnen zu. Ein strahlendes Lächeln lag auf ihrem Gesicht. Als hätte sie Jims Anwesenheit gespürt, drehte sie sich zu ihm um und winkte.
    »Hallo, Jim«, rief sie. »Sie kommen gerade rechtzeitig zum Mittagessen. Es gibt Hotdogs, Pommes frites und Schokoladenkuchen zum Nachtisch.«
    Kevin warf den Ball auf die Terrasse, schwamm quer durch den Pool und stieg aus dem Wasser. »Hi, Dad. Hast du was von Mom gehört?«
    Jim nickte. »Allen rief gerade an.«
    »Wie geht es Ihrer Exfrau?«, fragte Brenda leise, als sie auf Jim zukam. »Wir haben versucht, Kevin abzulenken, damit er sich nicht zu viel Sorgen macht.«
    »Dafür bin ich Ihnen sehr dankbar, Mrs. Granger. Ich kann Ihnen gar nicht genug für alles danken, was Sie für Kevin und mich tun.«
    »Das machen wir doch gern. Und nennen Sie mich bitte Brenda.«
    Kevin kam zu Jim gerannt und sah ihn an. »Wie geht es ihr? Es geht ihr doch gut, oder?«
    »Allen sagte, sie hat die Operation gut überstanden. Sie schläft jetzt. Er ruft uns heute Abend noch mal an, und morgen wird sie dich selbst anrufen, sobald sie wieder ganz zu sich gekommen ist.« Jim blickte zu Brenda. »Ich habe Ihre Nummer angegeben. Das macht Ihnen hoffentlich nichts aus.«
    »Nein, selbstverständlich nicht.« Brenda bückte sich und hob ein großes Badelaken vom Liegestuhl auf, das sie Kevin reichte. Dann drehte sie sich zu R. B. um, der gerade aus dem Pool stieg. »Komm rein und hilf mir, das Essen aufzutragen.«
    »Darf ich mich erst abtrocknen?«
    »Ja, aber beeil dich. Jim möchte gewiss einen Moment mit Kevin allein sein«, sagte Brenda.
    Nachdem die Grangers ins Haus gegangen waren,

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