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Killing time

Killing time

Titel: Killing time Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beverly Barton
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die Fürsorge für einen Teenager zu viel. Wenn sie ihm nur erlaubte, Kevin bei sich zu behalten. Ja, und das würde an genau dem Tag geschehen, an dem er in der Hölle Schlittschuh lief!
    Dieses
Wenn-doch-nur-
Spiel war reine Zeitverschwendung.
Was wäre, wenn
oder
wenn doch nur
waren alte Freunde von Jim. Im Laufe der Jahre hatte er viel zu viel Zeit mit ihnen verbracht. Was wäre, wenn er Profisportler geworden wäre? Wenn er doch nur Mary Lee nicht geheiratet hätte. Wenn doch nur sein Partner bei der Polizei von Memphis nicht erschossen worden wäre. Wenn ihn Mary Lee doch nur nicht betrogen hätte.
    Jim ging in sein Schlafzimmer, stellte die Nachttischlampe an, öffnete seinen Gürtel und zerrte sein Hemd aus der Hose. Dann ging er zur Kommode, zog die oberste Schublade auf und holte eine Flasche Jack Daniels daraus hervor. Nachdem er den Verschluss abgedreht hatte, hob er die Flasche an die Lippen und trank einen Schluck. Dann stieß er den brennend heißen Atem aus und wischte sich den Mund. Seine Knie schmerzten, aber im Grunde taten sie immer weh. Der Schmerz war ein Teil von ihm geworden. Ohne Kevin im Haus wäre er heute Abend wahrscheinlich versucht, die ganze Flasche zu leeren. Sich zu betrinken, linderte nicht bloß den Dauerschmerz in seinen Knien, sondern löschte auch die Erinnerungen an sein Versagen aus – als Football-Held, als Partner, als Ehemann, als Vater und als Mensch.
    Jim trank einen zweiten Schluck, schraubte die Flasche wieder zu und legte sie in die Schublade zurück. Anschließend setzte er sich auf die Bettkante und rieb sich den verspannten Nacken.
    Häng der Vergangenheit nicht nach. Denk nicht daran, wo und wie du überall versagt hast. Denk an die Möglichkeiten, die sich dir jetzt und hier bieten, ein guter Vater und ein hervorragender Chief Deputy zu sein, ermahnte er sich.
    Nachdem er seine Schuhe und Socken abgestreift hatte, legte er sich auf das ungemachte Bett und starrte an die Decke, bevor er die Augen schloss.
    »Dad? Dad?«
    Jim hörte Kevins Stimme, hatte jedoch Mühe, aus seinem Halbschlaf zu erwachen.
    »Ja?« Er öffnete die Augen und blickte zur Tür.
    Da stand Kevin. »Ist alles in Ordnung, Dad?«
    »Ja, klar. Ich war nur kurz eingenickt.«
    »Ich gehe jetzt ins Bett. Bis morgen dann.«
    Jim setzte sich auf und winkte seinem Sohn zu. »Schlaf schön.«
    »Ja, du auch.«
    Als Kevin in seinem Zimmer war, drehte Jim sich um und blieb eine Weile auf der Bettkante hocken, bevor er aufstand und ins Bad ging. Rasieren und duschen würde er sich morgen früh, aber er musste noch seine Zähne putzen. Und er musste zum Klo.
    Als er gerade fertig war und sich die Hände wusch, klingelte es an der Tür. Wer konnte das sein? Es musste schon nach elf sein, denn Kevin und er waren erst um zehn bei Bernie weggefahren.
    Eilig spülte er sich die Seife von den Händen, schüttelte sie trocken und streifte sie sich im Handtuch ab, bevor er quer durchs Haus zur Tür lief. Als er durch den Spion sah, fuhr er vor Schreck zusammen. Was in aller Welt tat sie hier, um diese nachtschlafende Zeit?
    Er schloss die Tür auf und öffnete sie nur halb.
    Sie lächelte ihn an und präsentierte ihm dabei strahlend weiße Zähne. »Willst du mich nicht hereinbitten?«
    »Ist ein bisschen spät für einen Besuch, findest du nicht?«
    »Ich hatte gerade das langweiligste Date meines Lebens«, seufzte Robyn Granger, wobei sich ihre großen Brüste, die nur von einem sehr engen weißen T-Shirt verhüllt waren, hoben und wieder senkten. Ihre aufgerichteten Brustspitzen drückten sich deutlich durch den Baumwollstoff ab. »Aber wenn du mich hereinbittest, wird der Abend nicht restlos verschwendet sein.«
    Jim zögerte. Robyn schob die Tür weit genug auf, um sich an ihm vorbei ins Haus zu drängen, bevor sie die Arme um Jim legte und ihren Körper an ihn presste.
    Er fasste ihre Handgelenke und nahm ihre Arme wieder herunter, ehe er die Haustür schloss. »Wer war denn der Unglückliche?«, fragte er.
    »Der Unglückliche?«
    »Na, unglücklich, weil er dich gelangweilt hat.«
    Robyn lachte. »Ich hätte es wissen sollen, dass man nicht mit einem Pfarrer ausgehen sollte.«
    »Dann hattest du heute Abend ein Date mit Reverend Donaldson?«
    Sie hakte sich bei ihm unter. »Verschwenden wir unsere Zeit nicht damit, über ihn zu reden.« Sie schmiegte sich an Jim und flüsterte ihm ins Ohr. »Ich bin tierisch scharf, und du bist genau der Richtige, um mir zu helfen.«
    Unter anderen Umständen hätte Jim

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