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Killing time

Killing time

Titel: Killing time Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beverly Barton
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gern. Das wäre schön.«
    Er nahm nicht ihre Hand, als sie Seite an Seite auf die Tanzfläche traten. Und als er schließlich seinen Arm um sie legen musste und sie ihre Hand auf seine linke Schulter, rang Bernie sich ein Lächeln ab.
    »Tut mir leid, Bernie«, sagte er.
    »Schon gut, Raymond. Unsere Mütter meinen es nur gut.«
    Beim Tanz bewegte er sich sehr zaghaft, als hätte er Angst, ihr auf die Füße zu treten.
    »Es ist ja nicht so, dass ich dich nicht mag«, sagte er. »Herrgott, wir zwei kennen uns schon unser ganzes Leben und waren immer Freunde, damals in der Highschool. Aber ich habe dich nie als … na ja, du weißt schon … nie als Mädchen gesehen.«
    Bernie lachte. »Ja, ich weiß.« Sie sah Raymond nur kurz an, weil sie ihn nicht in Verlegenheit bringen wollte. Seit der Highschool hatte er sich nicht wirklich verändert, außer dass er vom schlaksigen großen Jungen zum breitschultrigen Mann herangewachsen war. Sein schwarzes Haar trug er bis heute sehr kurz geschnitten, und statt seine Weitsichtigkeit mit Kontaktlinsen zu korrigieren, hatte er immer noch eine Brille auf. »Du willst nichts von mir und ich nichts von dir. Aber wir können Freunde sein, oder?«
    Er stieß einen erleichterten Seufzer aus, der von ganz tief unten kam, und Bernie hätte ihm um ein Haar ins Gesicht gelacht. Hatte Raymond ernsthaft geglaubt, sie wäre an ihm interessiert?
    »He, ich weiß doch, dass du auf Robyn stehst«, sagte sie.
    Raymond lief dunkelrot an.
    »Entschuldige, ich wollte dir nicht zu nahe treten oder dich verärgern.«
    »Ich bin nicht verärgert.« Er verkrampfte sich spürbar. »Mir wäre es nur lieber, wenn Robyn nicht weiß, wie ich für sie empfinde, dass ich verrückt nach ihr bin und es immer war.«
    Ach, jetzt krieg dich wieder ein, dachte Bernie. Robyn weiß es längst. Jeder in Adams County weiß es.
    »Meine Lippen sind versiegelt«, beruhigte Bernie ihn.
    »Ist es ihr mit Paul Landon ernst?«
    Als wäre es Robyn je mit einem Mann ernst! Das war ja wohl ein Witz, oder? »Nein, ich bin mir ziemlich sicher, dass es ihr mit ihm nicht ernst ist.«
    »Lachst du mich aus, wenn ich dir verrate, dass ich schon so lange ich denken kann in deine Schwester verliebt bin?« Raymond blickte Bernie mit einem Ausdruck von Ernst und Hoffnungslosigkeit an.
    »Nein, ich würde weder dich noch irgendjemand sonst auslachen, wenn es um so etwas Ernstes wie Liebe geht.«
    Achselzuckend brachte Raymond ein ziemlich bemitleidenswertes Lächeln zustande und reduzierte seine Tanzbewegungen auf ein schwaches Schlurfen.
    »Ich habe eine andere Frau geheiratet und bin aus Adams Landing weggezogen, weil ich wusste, dass ich bei Robyn keine Chance habe. Aber jetzt ist sie älter, und früher oder später wird sie etwas Festes wollen. Also warum nicht mit mir?«
    Bernie riss die Augen auf. »Aha …«
    »Hältst du mich für verrückt?«
    »Nein, das ist es nicht.«
    »Robyn braucht einen Mann, der sie auf ein Podest stellt und sie anbetet. Sie braucht einen Mann, der ihr vollkommen ergeben ist.« Raymond nahm seine linke Hand und legte sie sich aufs Herz. »Ich bin dieser Mann.«
    »Ach, Raymond … ich … ich …«
    Er ließ sie ganz los und trat einen Schritt zurück. Tränen glänzten in seinen traurigen braunen Augen. »Bei Gott, ich weiß nicht, warum ich dir all das erzähle. Ich komme mir so dumm vor. Aber du hast gesagt, wir können Freunde sein, und ich dachte … wenn du vielleicht ein gutes Wort für mich bei Robyn einlegst …«
    Bernie streckte die Hand aus und griff nach Raymonds Arm. »Lass mich dir einen guten Rat geben, was meine Schwester angeht.«
    Er sah sie an, und ein Hoffnungsschimmer funkelte in seinen Augen auf.
    »Gib dich unnahbar.«
    »Was?«
    »Robyn liebt die Herausforderung. Tu so, als wärst du nicht an ihr interessiert.«
    »Ich … ich weiß nicht, ob ich das kann.«
    Bernie tätschelte ihm den Arm. »Ich sage Robyn, wie toll ich dich finde und dass du ein echter Glücksfang bist, aber nicht für mich.«
    Raymond nickte. »Danke, Bernie. Tut mir leid, dass ich dich mit meinen Problemen vollgequatscht habe.«
    »Wieso bittest du nicht Holly Burcham oder Renee Michaels um den nächsten Tanz? Zeig Robyn, dass du dich nicht nach ihr verzehrst. Betrachte es als einen ersten Schritt, mit dem du ihr beweist, dass du dich überhaupt nicht für sie interessierst.«
    »Ja, ich glaube, das schaffe ich. Du bist ihre Schwester. Du wirst schon wissen, was bei ihr funktioniert.«
    Mehrere

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