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Killing time

Killing time

Titel: Killing time Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beverly Barton
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eine Beteiligung an einer Ferienwohnung in St. Simons von seinem Onkel geerbt. Das liegt an der Küste von Georgia …«
    Jim streckte die Hand aus und legte sie über Bernies Mund. »Schon gut. Wissen Sie denn nicht, dass es unhöflich ist, wenn Sie sich über Ihren Chief Deputy lustig machen?«
    In dem Augenblick, da Jims Hand ihre Lippen berührte, blieb Bernie die Luft weg. Sie biss die Zähne zusammen, um ihre Zunge davon abzuhalten, aus einer spontanen Laune heraus an seiner Hand zu lecken. Ihr Herz vollführte einen aufgeregten Trommelwirbel.
    Für einen endlosen Moment starrten sie einander an.
    Bernie murmelte etwas, um die Anspannung zu lockern, und wich zurück. Jim nahm seinen Arm herunter und wandte den Blick ab.
    »Was sagten Sie?«
    »Ich sagte etwas in der Richtung, dass Sie riskieren, in die Hand gebissen zu werden«, erwiderte Bernie im Scherz.
    Jim grinste.
    In diesem Moment bimmelte sein Handy.
    Er nahm es vom Gürtelclip und klappte es auf. »Captain Norton hier.«
    Bernie beobachtete Jim und hörte ihm zu, während er einige Male nickte und schließlich sagte: »Ja, okay, wir machen uns gleich auf den Weg.«
    »Was gibt es?«
    »Das war Sheriff Mays«, antwortete Jim. »Wanderer haben eine Frauenleiche in den Wäldern drüben in Jackson County gefunden, gleich hinter der Bezirksgrenze. Er ist unterwegs zum Fundort und dachte, wir würden ebenfalls kommen wollen.«
    »Ist es Thomasina Hardy?«
    »Das weiß er noch nicht sicher, hält es aber für sehr gut möglich.«
    »Verdammt! Das waren nur neun Tage.«
    »Es kann auch eine andere Frau sein.«
    »Und wenn sie es ist?«
    »Dann beschleunigt unser Täter den Ablauf, variiert seine Vorgehensweise leicht und hat wahrscheinlich schon sein nächstes Opfer ausgesucht.«

[home]
16
    D er Country-Club von Adams Landing quoll fast über vor Gratulanten. Die Räume erstrahlten im Kerzenlicht, und der Champagner floss in Strömen. Das Klimpern der Gläser vermischte sich mit Unterhaltungen und Gelächter sowie leiser Jazzmusik, die alles mit einem sanften Rhythmus unterlegte. Die Männer waren in Anzügen, manche sogar wie R. B. im Smoking, und erschienen in Begleitung ihrer Frauen oder Freundinnen. Damen aller Altersgruppen waren in Seide, Satin und Pailletten gewandet. Und keine von ihnen war schöner als Brenda Granger in ihrem bodenlangen Kleid aus weißem Satin, das ihren schmalen Körper perfekt umspielte. Nicht einmal ihre jüngste Tochter, Robyn, die ein hautenges, pinkfarbenes, hochgeschlitztes Kleid trug, vermochte ihr die Schau zu stehlen. Sogar die Kinder sahen aus, als wären sie geradewegs einem Modemagazin für Kids entstiegen.
    Als Bernie und Jim sich mit einer halben Stunde Verspätung ins Getümmel stürzten, sah sie ihre Eltern am anderen Ende des großen Ballsaals, wo sie mit Robyn und ihrem Begleiter plauderten. Ihre Schwester hob eine Hand und winkte ihnen zu. Das Lächeln auf ihrem Gesicht war unverkennbar das der entschlossenen Jägerin. Bernie fragte sich, wie lange es dauern würde, bis Robyn ihr Jim entführte. Es war vollkommen egal, dass Paul Landon heute Abend ihr offizieller Begleiter war. Schließlich würde ihre Schwester nicht zum ersten Mal mit einem Mann zur Party erscheinen und mit einem anderen wieder gehen.
    »Ich habe das Gefühl, dass ich hier nicht ganz hineinpasse.« Jim blickte sich unter den eleganten Gästen im Ballsaal um. »Diesen alten blauen Anzug habe ich schon seit Jahren.« Er zupfte an dem Knoten seiner blau-weiß gestreiften Krawatte. »Und das hier ist der einzige Schlips, den ich habe.«
    »Sie sehen gut aus«, versicherte Bernie ihm. Sie sind der bestaussehendste Mann von allen, fügte sie im Stillen hinzu.
    »Tut mir leid, dass wir zu spät zum Hochzeitstag Ihrer Eltern kommen. Glauben Sie, Ihre Mutter ist wütend auf mich?«
    »Selbst wenn sie es ist, wird sie es mir nicht verraten. Sie war fast dreißig Jahre lang die Frau des Sheriffs. Da versteht sie, dass die Arbeit manchmal Vorrang hat und ab und zu auch mit Familienfesten kollidiert.«
    Bernie blickte sich um und suchte erneut nach ihren Eltern, die verschwunden zu sein schienen. Aber sie vermutete, dass die beiden auf der Tanzfläche waren, die sich in dem kleineren der beiden Ballsäle befand. Sie erinnerte sich noch, wie sie als kleines Mädchen zusammen mit Robyn oben an der Treppe hockten, von wo aus sie ihren Eltern zusahen, die unten im Wohnzimmer Arm in Arm nach alten Schlagern tanzten. Als sie älter wurde, erkannte sie, wie

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